Balkantour 2024 Teil 2

Tag 24 Montenegro: Kotor

Um 7.15 Uhr startete der Bus pünktlich in Dubrovnik. Wieder sollte ich für das Gepäck eine Gebühr von 2 Euro bezahlen. Da ich kein Kleingeld hatte, habe ich im Endeffekt nicht bezahlt. Die Grenzüberquerung dauerte wie immer etwas. Die Passkontrolle an sich ging jedoch schnell, aber wir wurden zweimal kontrolliert (Ausreise Kroatien & Einreise Montenegro). An der Grenze hatte sich eine Warteschlange von Bussen gebildet, dennoch kamen wir früher als geplant in Kotor an.

Ich hatte ein Hostel ganz nah an der Altstadt direkt am Wasser. Check-in war aber erst ab 12 Uhr möglich und ich war früh dran.

Als ich dann endlich mein Bett zugeteilt bekam, stand Waschen auf dem Programm. Das war zum Glück ohne Probleme im Hostel möglich.

Anschließend erkundigte ich die Altstadt, die mir auf Anhieb gefiel. Es gibt hier übrigens sehr viele Katzen.

 

Dann zahlte ich 15 Euro, um die vielen Stufen zur Festung (bzw. den Resten davon) hinaufsteigen zu dürfen.

Von oben hat meinen einen tollen Ausblick über die Stadt.

Im Hostel hatte ich den Tipp erhalten, dass man kostenlos hoch könne, wenn man vor den Öffnungszeiten hingehe. Das wäre dann von 5-7 Uhr morgens gewesen. Später wurde mir erzählt und ich sah es auch auf Google Maps, dass es noch einen weiteren Weg von hinten an die Festung gab, bei dem man nichts bezahlen musste.

Da ich ungern den gleichen Weg zurückgehen wollte, suchte ich nach der Alternative. Und die war wirklich gut versteckt. Ich musste wirklich suchen, bis ich das Fenster fand, durch das man klettern musste. Von Außen ist es leichter zu finden, als von Innen.

Für alle Sparfüchse kann ich also nur empfehlen vor 7 Uhr durch den normalen Eingang zu gehen und dann den Weg auf der Rückseite zurück zu nehmen.

Der Weg nennt sich Ladder of Kotor.

Ich hielt mich abends noch eine Zeit lang in der Altstadt auf.

Leider reagierte ich nicht, als die ersten Regentropfen fielen und wurde daher auf dem Weg zum Hostel schön nass.

Tag 25 Montenegro: Perast

Der Tag begann entspannt. Ich fühlte mich in dem Hostel und in Kotor sehr wohl. Vormittags beschloss ich dann mal wieder sportlich aktiv zu werden. Ich wollte die 12 km bis nach Perast joggen und den Bus nur für den Rückweg nutzen.

Die ersten 6 km waren fantastisch, da ich direkt am Wasser laufen konnte. Leider wurde es danach sehr ungemütlich, da es direkt an der Straße entlang ging, die keinen Fußweg hatte. Viele Reisebusse kamen die Straße entlang und ich rettete mich das ein oder andere mal hinter die Leitplanke. Dennoch erreichte ich etwas angenervt mein Ziel.

Perast hat auch eine schöne Altstadt und ist berühmt für zwei kleine Inseln. Zu denen kann mit für 5 Euro mit Wassertaxis fahren.

Mit dem Bus, der leider nur einmal in der Stunde fuhr, ging es für 1,50 Euro zurück nach Kotor.

Nachmittags saß ich noch am Wasser, genoss die Sonne und beobachtete das riesige Kreuzfahrtschiff.

Tag 26 Montenegro: Budva

Der Tag begann ganz entspannt. Ich hatte erst für 12.15 Uhr den Bus nach Budva gebucht und verweilte solange im Aufenthaltsraum im Hostel.

In Budva hatte ich ein Hostel mittig in der Altstadt. Die Lage war gut, nur das Internet schlecht. Budva ist ganz anders als Kotor. Es hat eine kleinere Altstadt, ansonsten überwiegen die Bettenburgen. Am Strand liegt man wie Ölsardinen. Wobei ich diese Erfahrung am ersten Tag noch nicht selbst machen konnte, das das Wetter eher mittelmäßig war. Nachdem ich die ersten drei Wochen konstant 34 Grad hatte, fröstelte ich bei 22 Grad 😀

Also stand nur ein kleiner Rundgang auf dem Programm, um sich einen Überblick zu verschaffen.

Tag 27 Montenegro: Budva

Heute wollte ich wieder einen Sightseeing-Lauf machen. Die vorgelagerte Insel Sveti Stefan lag nur 9 km entfernt. Laut dem Hostelmitarbeiter musste man auch nur 300 m an der Straße entlang.

Also lief ich gegen Mittag bei strahlendem Sonnenschein los.

Der Weg war schön und führte größtenteils am Strand entlang. Leider waren die Touristen ein wenig im Weg 😀

Anschließend nutzte ich noch ein paar Sonnenstunden am Strand.

   

Abends im Hostel lernte ich Izzy aus Amerika kennen. Wir saßen zunächst beide über Stunden zusammen im Aufenthaltsraum und waren in unsere Arbeit am Laptop vertieft. 

Irgendwann kamen wir ins Gespräch und unterhielten uns stundenlang über Gott und die Welt.

Spontan änderte ich meinen Reiseplan und entschied, den nächsten Tag noch mit Izzy zu verbringen.

Tag 28 Montenegro: Bar

Wir fuhren vormittags mit dem Bus eine Stunde an der Küste entlang weiter nach Bar. Mein eigentlicher Plan sollte mich nach Virpazar an den Lake Skadar bringen. Das verschob ich dann auf den nächsten Tag.

In Bar starteten wir mittags eine Wanderung zu einem Viewpoint, den Izzy herausgesucht hatte. Quer durch die Stadt, die nicht besonders schön war, ging es zu einem Berg und diesen über einen Schotterweg hinauf. Der weitere Weg führte dann über Stock und Stein sowie durch stachelige Sträucher. Ich war auf diese Wanderung bestens vorbereitet…nicht! Ich hatte nur Flip Flops an und sah mich schon auf den wackeligen Steinen das ein oder andere Mal umknicken.

Der Ausblick von oben war ganz nett. Wir wollten dann auf dem Rückweg eine Abkürzung ausprobieren. Spoiler: dumme Idee! Die Strecke wechselte von „eher keine Laufspur“ zu „gar keine Laufspur“. 

Ich war sehr froh, als wir wieder an der Straße angelangt waren und hatte natürlich schön zerkratzte Beine.

Bar hat tatsächlich ein schönes Gebäude, was ich auch von allen Seiten fotografieren musste, weil ich so angetan war.

Abends ging es noch für kurze Zeit an den Strand und dann war auch die Luft raus.

Tag 29 Montenegro: Virpazar – Podgorica

Am Vormittag trennten sich die Wege von Izzy und mir. Ich fuhr mit dem Bus weiter nach Virpazar. Das Dorf liegt am Lake Skadar. Von dort kann man eine kleine Bootstour auf dem See machen. Die Standardtour dauert zwei Stunden. Man muss überhaupt nichts vorab buchen. Es gibt mehr oder weniger nur eine Straße mit 30 Touranbietern. Preislich kostet es bei allen 20 Euro. Im Grunde entscheiden sie sich nur durch die Boote. Die können in Größe und Farbe variieren. Zu jeder Tageszeit werden Touren angeboten.

Ich hatte mich für eine Tour um 12 Uhr entschieden. Netterweise konnte ich meinen großen Rucksack im Kofferraum der Ticketverkäuferin lassen. Es wäre aber auch möglich gewesen, alles mit auf das Boot zu nehmen. Wir waren nur 7 Leute und das Boot damit nicht voll ausgelastet.

Dann ging es zwei Stunden lang über den See. Alle Anbieter fahren auch die gleiche Runde. Man kann dann nochmal Fotos inmitten der Wasserlilien machen und dann geht es wieder zurück. Mir wurde die Tour empfohlen und viele schwärmen davon. Ich fand sie ok. Klarer Fall von kann man mal machen. Bersonders viele Vögel haben wir leider nicht gesehen. Auch damit wird immer geworben.

Anschließend wollte ich den Zug nach Podgorica, der Hauptstadt von Montenegro nehmen. Ich hatte mich aber irgendwie mit den Abfahrzeiten vertan und dachte, dass ich viel Zeit hätte. Dementsprechen fuhr der Zug genau vor meiner Nase ab und ich musste über eine Stunde auf den nächsten warten. Die Tickets konnte man nur im Zug kaufen. Ein Zugbegleiter geht rum und kassiert. Nur leider konnte er sich nicht merken, bei wem er schon war. In unserem Abteil fragte er dann ein Paar, das schon bezahlt hatte und ignorierte mich. Also durfte ich kostenlos fahren. Statt 30 Minuten brauchten wir dann irgendwie fast eine Stunde.

Als erstes lief ich zu meinem Hostel, das sehr nah am Bahnhof gelegen und völlig ok für eine Nacht war. Ich schien auch irgendwie die einzige zu sein.

Danach ging es zur Stadtbesichtigung. Ich hatte mir nur drei Sachen auf der Karte markiert.

Die alte Brücke:

Die Millenium Brücke:

Und die Kathedrale, die wirklich ein architektonisches Highlicht war:

Das Ganze gab es dann noch einmal im Dunkeln auf dem Rückweg:

Abends stellte ich dann noch fest, dass ich meinen Kalender im Apartement in Bar verloren hatte. Ich konnte mich auch noch genau an den Moment erinnern, als ich mich auf die Ecke vom Schlafsofa setzte und es sich auseinander klappte. In dem Moment muss der Kalender, der auf der Ritze lag, hinein gefallen sein. Ich schrieb direkt die Vermieterin an und sie wollte sich bei mir am nächsten Tag melden, da bereits neue Gäste da waren. Also konnte ich schon mal anfangen, einen Plan zu schmieden, wie ich den Kalender wieder abholen konnte.

Tag 30 Montenegro: Ostrog – Zabljak

Um 8 Uhr fuhr mein Zug nach Dabovici zum Felsenkloster Ostrog. Das Ticket kostete nur 1,50 Euro. Nach 50 Minuten Fahrt erreichten wir die Haltestelle in den Bergen. Möglicherweise hätte man auch schon eine Haltestelle vorher (Ostrog) aussteigen können. Aber mit einem Blick auf die Karte schien das nicht viel Unterschied zu machen.

Tatsächlich ist dieser Ort nicht so ganz auf die Anreise von Backpackern ausgelegt. Ich hatte gehofft, meinen großen Rucksack hier irgendwo lagern zu können, aber es gab nichts außer ein Haltestellenhäuschen. Also ging es erstmal zu Fuß bergauf Richtung Kloster. 

Plötzlich hielt ein Taxi neben mir und bot an, mich mitzunehmen. Da ich wusste, dass es bis ganz oben über 5 km sind und es nur bergauf ging, ließ ich mich darauf ein. Leider konnte ich ihn nicht von seinen 10 Euro herunterhandeln. Also wurde ich über einige Serpentinen direkt bis vor die Tür gefahren. Auf dem Weg sammelten wir noch andere Leute ein. Daher waren der Preis schon ziemlich frech.

Das Kloster darf man natürlich nur in angemessener Kleidung betreten. Daran hatte ich natürlich nicht gedacht, aber ich hatte zum Glück mein Gepäck dabei und schon lange Kleidung für den angekündigten Regen eingepackt.

Mir war von Anfang an klar, dass es sich eher um einen Fotostopp handeln würde, aber dennoch hatte ich den Aufwand der An- und Weiterreise in Kauf genommen. Was einmal auf meiner Liste steht, wird auch gemacht 😀

Im Endeffekt war ich ca. 15 Minuten am Kloster. Ich bin sogar in den hinteren Teil hinein gegangen. Aber es war nicht groß, die Räume führten nicht in den Felsen.

Anschließend nahm ich die vielen Stufen für den Abstieg. Unten am Parkplatz gibt es noch das Lower Monastery.

Dort wartete ich dann erstmal einen Regenschauer ab. Es war erst 10 Uhr und der Zug nach Niksic fuhr erst um 13.40 Uhr. Dort wollte ich mich mit dem Australier treffen, den ich auf der Busfahrt kennengelert hatte. Er hatte ein Auto gemietet und wollte die gleiche Route wie ich zurücklegen. Wir hatten verabredet, dass er mich in Niksic einsammelt.

Da ich keine Lust hatte, so lange zu warten und es nur eine Straße gab, probierte ich wieder mein Glück per Anhalter. Leider kamen nicht viele Autos vorbei. Aber das ungefährt zehnte war ein Mann aus Niksic, der auf dem Weg nach Hause war.

30 Minuten später ließ er mich am Busbahnhof raus. Dort musste ich dann leider trotzdem noch recht lange auf Andrew warten, da er kein Internet hatte und mich erst finden konnte, als er in einem Café Wlan hatte. Wir waren nicht schlau genug, vorab einen festen Treffpunkt zu vereinbaren.

Auf dem Weg zu seinem Auto wurden wir dann erstmal richtig schön nass. Dann fuhren wir etwas über eine Stunde nach Zabljak zum Durmitor Nationalpark.

Wir hatten ein nettes Hostel, in dem wir den restlichen Tag verbrachten, da es die ganze Zeit regnete.