Island – Rundreise

Kurz nach den Sommerferien haben mein Freund und ich uns überlegt, in den Herbstferien nach Island zu reisen. Uns blieben zirka fünf Wochen Vorbereitungszeit. Aus unterschiedlichen Gründen stand schnell fest, dass wir nur eine Woche lang Urlaub machen können. Die passenden Flüge waren einfach zu finden. Für 300 Euro pro Person buchten wir Hin- und Rückflug jeweils für samstags von Düsseldorf nach Kevlavik (Flughafen Nähe Reykjavik) mit Wow Air.

Die nächste große Frage war aber: Was wollen wir vor Ort alles machen? Also mussten wir erstmal Recherchearbeit betreiben. Wir schauten diverse Youtube-Videos und lasen verschiedene Reiseblogs zum Thema Island. Interessante Orte markierten wir by „My Maps“, um einen Überblick über die Sehenswürdigkeiten zu bekommen. Wir wollten ganz gerne die Ringstraße fahren. Nachdem wir alle Markierungen gesetzt hatten, filterten wir nochmal danach, was von der Hauptstraße aus wirklich in erreichbarer Nähe lag. Freunde erzählten uns dann, dass wir auf keinen Fall den „Golden Circle“ auslassen sollten, so wurde dieser auch noch miteingebaut.

Anschließend suchten wir Übernachtungsmöglichkeiten. Da wir Fans von Airbnb sind, stand die Art der Unterkunft schnell fest. Wir mussten nun festlegen, wie weit wir pro Tag fahren konnten, um die Orte für unsere Erholungszeit heraussuchen zu können. Bei den Preisen für die Unterkünfte zeigte sich dann, dass Island teuer ist. Die günstigsten Tarife für ein Doppelzimmer pro Nacht lagen um 100 Euro herum. Aus diesem Grund kauften wir auch die meisten Lebensmittel bereits in Deutschland ein. Wir hatten für sechs Abende Gerichte zum Kochen oder Aufwärmen mitgenommen. Die Preise in den Supermärkten dort sind nämlich zum Teil doppelt so hoch wie bei uns.

Das Auto haben wir auch übers Internet gebucht. Wir haben uns am Ende gegen einen Allradwagen entschieden, da im Herbst die meisten Straßen, die dies erfordern, sowieso gesperrt sind. Außerdem haben wir keine Sand- und Ascheversicherung abgeschlossen (über die Notwendigkeit wird im Internet viel diskutiert). Nachdem alles gebucht war, sah unsere Route folgendermaßen aus:

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Samstag 13.10.18

Unser Flug ging um 12:40 Uhr. Die Flugzeit betrug drei Stunden und Island hat eine Zeitverschiebung von zwei Stunden, sodass wir gegen 13:40 Uhr ankamen. Wir holten unser Auto am Flughafen ab und fuhren nach Reykjavik. Unser erstes Ziel war die Hallgrimskirche. Dort gab es ausreichend Parkplätze und wir erkundeten die Stadt zu Fuß weiter. Als Mittagessen gab es einen Hot Dog, der das Nationalgericht Islands ist. Dann ging es weiter zum Konferenzzentrum Harpa, welches nur durch seine Architektur interessant ist. Von dort sind es nur wenige Minuten zur Skulptur Sun Voyager. Nach einem kurzen Stopp am ATM und im Supermarkt fuhren wir zu unserer ersten Unterkunft in Ulfljotsvatn. Ich möchte schon mal vorweg nehmen, dass wir außer einmal nie Bargeld brauchten, da man überall mit Karte bezahlen kann und das auch so üblich ist.

Im strömenden Regen fuhren wir dann mit Navigation zu der uns angegebenen Adresse. Leider hörte plötzlich die asphaltierte Straße auf und ein Schotterweg begann. Vor einem verlassenen Farmhaus sollten wir dann unser Ziel erreicht haben. Bei Airbnb war bei der Wegbeschreibung nur der Straßenname angegeben gewesen, so dass wir zunächst keinen genauen Standpunkt hatten. Nach etwas Recherche fanden wir doch noch die Adresse und mussten eine halbe Stunde lang auf der Schotterstraße weiterfahren. Vermutlich hätte es einen sanfteren Weg zur Unterkunft gegeben, wenn wir von Anfang an die richtigen Koordinaten verwendet hätten. Unser erstes Quartier war ein verlassenes Häuschen am See. Man bekam einen Code zum Schlüsselkasten und konnte sich dann selbst Zutritt verschaffen. Es gab mehrere Zimmer für verschiedene Gäste und eine gemeinsame Küche. Die Unterkunft hat uns wirklich gut gefallen.

Sonntag 14.10.18

Wir hielten uns ungefähr an die deutsche Zeit und standen um 7 Uhr auf (also 9 Uhr in Deutschland). Auf dem Programm stand der Golden Circle. Am Flughafen wurde einem geraten, die Befahrbarkeit der Straßen auf road.is zu prüfen. So stellten wir zum Glück frühzeitig fest, dass unser erstes Ziel nicht ohne großen Umweg zu erreichen war, da die kürzere Straße gesperrt war. Wir entschieden uns dazu, den Nationalpark Thingvellir somit von unserer Liste zu streichen und direkt zum Geysir zu fahren. Dort angekommen war es noch sehr leer. Da wir uns längere Zeit dort aufhielten, stellten wir fest, dass man früh aufstehen muss, wenn man nicht mit den ganzen Touristenbussen gleichzeitig an den Orten sein möchte. Es gibt einen großen Geysir, der der Namensgeber für alle anderen ist, aber nur bei besonderen Ereignissen wie Erdbeben ausbricht. Sein kleiner Bruder bricht hingegen ca. alle zehn Minuten aus. Uns fiel auf, dass Island ein beliebtes Ziel für Fotokurse ist. Gerade hier gab es Gruppen, die mit Stativ bewaffnet nur auf den Ausbruch warteten. Das soll aber nicht heißen, dass nicht auch jeder zweite Tourist ohne Kurs ein Stativ dabei hat. Das Land ist ein Paradies für alle Möchtegernfotografen, so wie wir es auch sind 😀

Dann fuhren wir zum dritten Highlight des Golden Circles dem Gullfoss (Foss bedeutet übrigens Wasserfall). Es handelt sich um einen schönen großen Wasserfall mit verschiedenen Aussichtspunkten.

Da der Haifoss zu weit weg von unserer Route lag, haben wir ihn ausgelassen und sind zum Kratersee Kerid gefahren. Hier musste man komischerweise 400 Kronen pro Person Eintritt bezahlen. Ansonsten sind nahezu alle Naturschauspiele kostenfrei. Ich bin mir übrigens nicht sicher, ob an dieser Stelle Kartenzahlung möglich gewesen wäre.

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Weiter ging es zum Seljansfoss und Gljufrabui Wasserfall. Der Gljufrabui ist in einer Felsspalte, in die man hineingehen kann. Dabei bekommt man nasse Füße, wenn man falsch gekleidet ist. Komplett wasserfeste Kleidung ist ein Muss in Island. Das Wetter wechselt schnell und man kann einige Regenschauer durch zehnminütiges Warten aussitzen, aber dennoch gibt es viele Stellen, an denen man nass werden kann, besonders wenn man das perfekte Foto sucht. Diese beiden Wasserfälle sind das ideale Beispiel dafür. Ihr müsst auf jeden Fall über ein paar kleine Steine im Wasser in die Felsspalte des Gljufrabuis hineingehen. Wir haben nur duch Zufall festgestellt, dass dies möglich ist, weil andere Touristen gerade wieder herauskamen. Beim Seljansfoss gibt es einen Weg hinter dem Wasserfall entlang. Diesen kann man aber nicht verpassen, da er extra für die Touristen ausgebaut wurde und man nur der Menschenmenge folgen muss. Auch hier wird man definitiv etwas nass.

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Abschließend stoppten wir am Skogafoss. Hier hatten wir etwas Pech mit dem Wetter. Obwohl wir zehn Minuten warteten, hörte es nicht komplett auf zu regnen. Da wir aber die richtige Kleidung hatten, statteten wir dem Wasserfall dennoch einen Besuch ab. Wir nahmen auch die Treppen nach oben und liefen ein Stück den Fluss entlang. Hier gibt es noch einen kleineren Wasserfall zu sehen.

Ziemlich müde kamen wir in unserer Unterkunft Hrutafell Guesthouse an. Es handelte sich um eine Farm mit einem Extragebäude für die Gäste. Auch diese Unterkunft ist wärmstens weiterzuempfehlen. Es war ein sehr modernes Haus mit Küche. Der Besitzer hatte kostenfrei Toast und andere Kleinigkeiten zur Verfügung gestellt. Am nächsten Morgen saß er auch am Frühstückstisch und spendierte Milch von seinen Kühen.

Montag 15.10.18

Für diesen Tag stand so einiges auf dem Programm. Als erstes ging es zum Flugzeug Wrack. Die von google maps angegebene Adresse stimmte allerdings nicht. Man musste bei dem Parkplatz, den man vorher auf der rechten Seite sieht, anhalten. Wir hatten das bereits vermutet, aber dann doch auf google vertraut. Also drehten wir kurzerhand um. Auf dem Parkplatz stand ein Schild. Das Wrack ist 3,5 km entfernt und der Weg dauert laut Infotafel drei bis vier Stunden. Wir waren der Meinung, dass wir nicht so langsam sind und stiefelten los Richtung Strand. Der Weg zieht sich und mit den Klamotten gegen Regen und Wind wird es auch ganz schön warm. Aber man darf niemals darauf vertrauen, dass sich gutes Wetter hält. Daher sollte man immer die regenfeste Kleidung mit dabei haben, zumindet im Herbst. Nach zwei Stunden waren wir wieder zurück am Auto. Wir sind der Meinung, dass es sich gelohnt hat.

Anschließend fuhren wir die Straße nochmal ein Stück zurück, da wir den Ausläufer eines Gletschers gesehen hatten und der so nah aussah, dass wir kurz hinfahren wollten. Dieser Spontantrip entpuppte sich als sehr gut. Eine befestigte Straße führte zu einem Parkplatz. Von dort aus gingen wir ca. zehn Minuten bis nah an den Gletscher Solheimajökull (Jökull scheint für Gletscher zu stehen).

Planmäßig ging es dann mit dem Torbogen Dyrholaey weiter. Dieser ist auch ausgeschildert. Allerdings kommt man dann zu einer Abzweigung an der beide Richtungen einen „Point of Interest“ (Symbol: ) anzeigen. Da die eine Straße nicht asphaltiert und steil nach oben ging, fuhren wir erst zum unteren Aussichtspunkt. Von hier hat man zwar einen schönen Blick auf den „Black Sand Beach“, kann aber den Torbogen nicht wirklich sehen. Da alle kleinen Autos nach oben fuhren, folgten wir ihnen dann doch. Von oben kann man dann auch den Torbogen fotografieren. Man kann übrigens auch vom unteren Punkt ca. 1,5 km nach oben wandern, falls man es seinem Auto nicht zutraut oder man aber sehr sportlich ist.

Ein kurzes Stück die Straße entlang und dann kam schon der Black Sand Beach und Reynisfjara. Die Felsformation an der Wand sieht wirklich toll aus, ist aber nur schwer ohne Touristen fotografierbar. Hier war es wirklich voll. Aber der Stopp lohnt sich. Es gab hohe Wellen, die zwischendurch weiter kamen, als man dachte. Das sorgte bei vielen Leuten für nasse Schuhe. Nachdem wir unsere Fotos gemacht hatten, fing es wieder an in Strömen zu regnen. Wir flüchteten schnell ins Auto und fuhren weiter. Ich empfehle übrigens ein Handtuch im Auto. Die regenfeste Kleidung verhindert zwar, dass man selbst nass wird, da das Wasser aber abperlt, werden die Autositze nass, wenn man sich nicht ein Handtuch drunter legt.

Einen kleinen Stopp stellte das Lava field Eldhraun dar. Dafür gibt es zwar einen kleinen Rastplatz (google maps hatte den an der falschen Stelle), aber im Grunde erstreckt es sich über mehrere Kilometer entlang der Straße und kann somit von überall aus fotografiert werden. Vom Parkplatz aus gibt es aber möglicherweise einen Wanderweg. Das Lavafeld ist nicht schwarz, wie man vielleicht denken könnte, sondern grün, da es komplett mit Moos bewachsen ist.

Auf unserer Karte hatten wir noch Nupsstadur, überwachsene Häuser eingetragen. Diese waren aber durch einen Privatweg abgesperrt und nicht erreichbar.

Weiter ging es wieder mit einem Highlight: Fjadrarglijufur. Es handelt sich um eine schöne Schlucht mit verschiedenen Aussichtsplattformen. Die Fotos sprechen für sich.

Direkt von der Straße aus sichtbar ist der Foss a Sidu.

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Da es bereits 17 Uhr war und um kurz nach 18 Uhr die Sonne untergeht, wussten wir, dass wir nicht mehr alles auf unserer Liste schaffen können. Da wir den Svartifoss nicht auslassen wollten, entschlossen wir uns dazu, am nächsten Tag von unserer Unterkunft aus nochmal zurück zum Diamon Beach und der Glacier Lagoon zu fahren.

Der Svartifoss befindet sich in einem Nationalpark, für den man Parkgebühren bezahlen muss. Eine Kamera filmt die Autos beim Ein- und Ausfahren. Nur die ersten zehn Minuten sind kostenlos. Da es zu dem Wasserfall eine kleine Wanderung bergauf ist, nützt einem das nichts. Die Parkgebühr betrug 750 Kronen und konnte im Infocenter oder übers Internet bezahlt werden.

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Wir übernachteten im Stekkun Guesthouse. Es gab zwar keine Küche, aber die dort arbeitende Deutsche war so nett, unser Essen kurz in der Mikrowelle warm zu machen. Am nächsten Morgen war das Frühstück inklusive. Es gab alles, was das Herz begehrt (Waffeln, Müsli, Joghurt, Brot, Eier,…).

Dienstag 16.10.18

Wie wir am Vorabend bereits entschieden hatten, fuhren wir 30 Minuten wieder zurück zur Glacier Lagoon und zum Diamon Beach. Aber diese Sehenswürdigkeiten sollte man auch nicht verpassen. In der Lagune schwammen sogar Seehunde.

Anschließend wollten wir zum Vestrahorn Mountain, aber der Zutritt zur Wanderroute kostete 800 Kronen. Da das Wetter sehr regnerisch war, fuhren wir weiter.

Ein echter Geheimtipp ist der Skutafoss. Wir waren die einzigen dort, obwohl es ein wirklich interessanter Wasserfall ist, da direkt daneben eine kleine Höhle ist, von der aus man ihn fotografieren kann. Ein anderes Auto hielt noch an, aber die Leute liefen nur oben entlang. Man muss auf jeden Fall runter und am Wasser entlang gehen, sonst findet man die Höhle nicht und der Wasserfall ist nur halb so schön.

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Dann machten wir uns auf eine lange Fahrtstrecke. Es ging über Berge und durch Schneelandschaften. Die Route hätte man über die 95 um eine Stunde verkürzen können. Ein Schild, das über 17% Steigung informierte, verunsicherte uns jedoch, sodass wir die lange Strecke wählten und auf der Ringstraße 1 blieben. Google maps zeigt einem die schnellere Route an, was man bei seiner Planung berücksichtigen sollte. Vor einiger Zeit war das wohl auch noch die Ringstraße, die über den Berg führt, aber aufgrund der schlechten Bedingungen wurden die Straßennamen geändert. Die Ringstraße führt nun an der Küste entlang. Hier gab es nicht so viele Fotostopps wie auf einigen anderen Routen. Da es der wettertechnisch schlechteste Tag unserer Reise war, traf es sich ganz gut, dass es eher ein Fahrtag war.

Durch unseren ungeplanten Abstecher am Morgen kamen wir wieder reichlich spät an dem zuletzt geplanten Wasserfall an. So erreichten wir erst kurz vor 18 Uhr den Dettifoss, den größten Wasserfall Europas. Man muss einen 1,6 km langen Fußweg zurücklegen. Ein paar Fotos konnten wir noch vor Einbruch der Dunkelheit machen. Von der oberen Plattform konnte man aufgrund des Nebels vom Wasserfall nicht viel erkennen, die untere Plattform war aufgrund der Witterung gesperrt. Dennoch waren die Wassermassen beeindruckend. Direkt in der Nähe, nur 700 m weiter, ist der Selfoss. Da der Berg, auf dem die Wasserfälle sind, mit Nebel eingehüllt wurde, konnten wir am Selfoss leider nichts mehr erkennen. Nur hören konnte man ihn.

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Nach weiteren 45 Minuten erreichten wir Oli’s Homestay. Hier schläft man bei Oli und seinem Hund direkt mit im Haus. Das Wasser riecht hier in der Gegend nach faulen Eiern, was an den vielen Schwefelquellen im Norden liegt.

Mittwoch 17.10.18

In der Nähe unserer Unterkunft befanden sich die Schlammlöcher und Schwefelquellen Hverir & Namaskard. Uns war lange nicht klar, dass beides zusammen gehörte, da sie sich laut google maps an unterschiedlichen Orten befinden sollten. Bei viel Wind machten wir uns auf eine etwas größere Wanderung über den Berg Namasfell auf. Die Tour war ziemlich sportlich und oben auf dem Berg wehte man fast weg.

Ebenfalls nicht weit entfernt befand sich die Höhle Grjotagja. Sie enthielt klares, blaues, heißes Wasser.

Wir fuhren unterhalb des Sees nahe der Höhle herum über eine Schafsweide wieder auf die Ringstraße und bis zum Godafoss. Hierbei handelt es sich auch um einen sehr lohnenswerten Stopp.

Es folgten zwei kleinere Stationen am Torfmuseum Glaumbaer und an der Kirche Vidimyrarkirkja. Das Museum sieht von außen ganz interessant aus und wenn man Eintritt bezahlt, kann man auch hineingehen. Die Kirche hat sich nicht wirklich gelohnt.

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Auf dem Weg zur Unterkunft haben wir spontan angehalten, da sich die Berge im See gespiegelt haben. Die nahe gelegene Straße hieß „Gautsdalur“.

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Unsere nächste Unterkunft nannte sich „Room with a view“ und hielt, was sie versprach. Es handelte sich um ein Zimmer auf einer Schafsfarm. Der Raum hatte riesige Fenster, nur leider gab es keine Nordlichter zu sehen. Eine richtige Küche gab es nicht, sodass wir zum ersten Mal im Restaurant essen gingen. Für eine Pizza, einen Burger, eine Vorspeise und drei Getränke haben wir dann 65 Euro bezahlt.

Donnerstag 18.10.18

Am Morgen habe ich dann über das Internet einen Ausritt für Freitag gebucht, da ich unbedingt auf einem Isländer reiten wollte. Auf tophorses.is konnte man viele Ställe in Island sehen und sich informieren, was sie anbieten. Ich habe dann einen möglichst nah an unserer Strecke gelegenen Stall ausgewählt und für 8000 Kronen einen einstündigen Ritt gebucht.

In unserer Unterkunft gab es zudem eine Mappe mit Sehenswürdigkeiten in der Nähe, sodass wir uns inspirieren lassen wollten. Als erstes fuhren wir ins Vatnsdalur Valley. Dieser Spontantrip hat sich nicht gelohnt und uns 45 Minuten gekostet. Wir wollten ein Foto vom Fluss im Tal machen, da wir ein solches in der Beschreibung gesehen hatten. Es war aber scheinbar von einer Drohne aufgenommen worden, da es keinen Punkt gab, der hoch genug war, um über das Tal zu blicken.

Weiter ging es zum Kolugljufur Canyon und Wasserfall. Dieser Ort ist vor allem für Leute, die gerne unprofessionell klettern, interessant. Wer mutig ist, kann bis zu einem Vorsprung im Fluss kraxeln.

Als nächstes stand der Hvitserkur Felsen auf dem Programm. Der Weg führte ziemlich lange über eine von Schlaglöchern übersäte Strecke bis zum ausgeschilderten Parkplatz. Der Felsen war dann doch irgendwie enttäuschend. Aber Muscheln konnte man hier sammeln.

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Der letzte Stopp des Tages war der Sheep’s waterfall. Es ist auch ein Rastplatz zum Parken vorhanden, nur kann man den Wasserfall erstmal nicht sehen und er ist auch nicht ausgeschildert. Wir folgten also zunächst einem Trampelpfad. Ich war dann der Meinung, dass der Wasserfall auf der anderen Seite des Hügels sein könnte und begann nach oben zu laufen. Peter hingegen folgte dem Pfad. Als ich feststellte, dass es kein wirkliches „oben“ und erst Recht keine andere Seite gab, lief ich an einer anderen Stelle wieder runter und kam am Wasserfall an. Nur leider war von Peter weit und breit nichts zu sehen. Ich machte meine Fotos und wollte wieder zum Auto zurück, in dem Glauben, dass Peter schon hier war und auch bereits Fotos gemacht hatte. Aber am Auto war er nicht zu sehen. Also lief ich wieder den Hügel hoch, weil ich dachte, dass er mir gefolgt sei. Auch hier war er nicht. Ich kehrte zum Wasserfall zurück und wurde bereits etwas unruhig, weil ich keine Ahnung hatte, wo er sein könnte. Als ich Richtung Parkplatz stapfte, kam Peter vom Hügel herab und fragte, wo ich war. Er war außen herum um den Berg gegangen und hatte auf der anderen Seite auf mich warten wollen. Den Wasserfall hatte er bis dato nicht gefunden. Also gingen wir zurück zum Parkplatz und ich zeigt ihm den Weg zum Wasserfall von der anderen Seite, den ich während meiner Suche entdeckt hatte. An dieser Stelle darf man auf google maps vertrauen. Der Punkt auf der Karte ist genau an der richtigen Stelle. Der Wasserfall ist aber nicht wirklich spanend.

Unsere Unterkunft befand sich in Grundarfjördur. Es gab vier Zimmer im Haus einer Familie. Man konnte die normale Küche mitbenutzen. Es handelte sich auf unserer Tour aber eher um die schlechteste Unterkunft. Man sollte übrigens keine Katzenhaarallergie haben, da sich ein sehr hübsches Tier bei angelehnter Tür gerne selbst Zutritt verschaffte und auch das Bett nicht mied.

Freitag 19.10.18

Am Freitag hatten wir nochmal viel vor. Da der Ausritt für 14 Uhr gebucht war und wir noch einige Programmpunkte vorher hatten, standen wir diesmal noch früher auf. Wir verließen das Haus im Dunkeln und fuhren zum nahegelegenen Kirkjufell. Dort warteten wir kurz bis die Sonne aufgegangen war, damit es etwas heller wurde, um dann das berühmteste Foto von Island machen zu können.

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Es gab einen kurzen Stopp an der Kirche in Olafsvik.

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Nächster Haltepunkt befand sich im Snaefellsjöküll Nationalpark. Wir hielten am Saxholl Krater und stiegen die Treppen hoch. Innen drinnen kann man nicht wirklich was beobachten außer Sand und Gras und wir stempelten es als nicht sehenswert ab.

Es folgte ein Leuchtturm mit einem View Point, der sich wiederum lohnte.

Dann machten wir einen kurzen Fotostopp an der schwarzen Kirche…

In Ytri Tunga hielten wir Ausschau nach Seehunden. Es waren aber keine da. Auf unserer Strecke im Norden waren wir an einem anderen Ort vorbeigekommen, der für seine Seehundkolonien bekannt ist. Wir hatten uns möglicherweise nicht gut informiert und den schlechteren Ort gewählt.

Es folgte ein etwas größerer Abstecher zum Glanni waterfall und zum Grabrok Krater. Beide sind eher keine Highlights gewesen.

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Um 13:30 Uhr kamen wir dann in Oddstadir für den Ausritt an. Wir hatten zunächst Schwierigkeiten herauszufinden, wo genau jetzt der Hof sein sollte, da es sehr ruhig war und niemand auf einen Ausritt vorbereitet schien. An der ersten Tür, wo ich klingelte, machte keiner auf. Am zweiten Haus entdeckten wir dann schon mal einen Bus mit der Werbung „Riding Tours“. Wir konnten also nicht so falsch sein. Hier öffnete dann eine Frau, die von meiner Buchung nichts wusste, weil das Internet in der Gegend gerade nicht funktionierte. Es stellte aber kein Problem dar. Eine junge Schwedin machte schnell die Pferde fertig und ich hatte meinen privaten Ausritt. Da ich Reiterfahrung habe, mussten wir somit auf keine Anfänger Rücksicht nehmen und konnten viel Tölt ausprobieren. Peter traute sich nicht und wartete am Auto.

Nach unserer anstrengenden Tour wollten wir vor dem Rückflug noch etwas Entspannung und liebäugelten mit der Blue Lagoon. Da man hier aber im Voraus buchen muss, gab es nur noch für 21 Uhr Karten für eine Stunde, die pro Person 71 Euro kosten sollten. Ich recherchierte, was es für Alternativen gab, und fand eine Webseite, die fünf andere Schwimmbäder in der Nähe von Reykjavik vorstellte. Sie hörten sich alle gut an und waren deutlich günstiger. Wir entschieden uns für Lagafellslaug in Mosfellsbaer. Das lag genau auf unserer Strecke kurz vor Reykjavik. Der Eintritt kostete 750 Kronen (ca. 5,55€) pro Person. Es gab verschiedene heiße Becken und Rutschen. Da wenig Chlor benutzt wird, muss man vor dem Schwimmen ohne Badeklamotten richtig duschen. Die Isländer scheinen nicht prüde zu sein und verzichten auf Einzelumkleiden.

Nach zwei Stunden fuhren wir 50 min zu unserer letzten Unterkunfte hinter dem Flughafen in Gardur. Es handelte sich um ein großes, teuer eingerichtetes Haus. Der Besitzer war nicht anwesend, nur verschiedene Gäste, die mit Hilfe eines Zahlencodes an den Schlüssel gelangten. Um kurz vor vier ging dann der Wecker, da der Rückflug um 6:10 Uhr startete. Das Auto gaben wir morgens am Flughafen wieder ab.

Wichtige Infos zusammengefasst:

  • Komplett regenfeste Kleidung inklusive wasserdichten Schuhen mitnehmen. Wir hatten tolle Smartphone-Handschuhe, die allerdings nicht wasserfest waren. Ansonsten waren wir sehr gut ausgestattet.
  • Stativ mitnehmen, machen alle 😛
  • Handtücher für die Sitze im Auto nicht vergessen.
  • Auf road.is gesperrte Straßen prüfen. Ein F vor der Straßennummer bedeutet nur für Four-wheeled Cars.
  • Kreditkarte ist wichtig, da die Tankstellen alle über Karte bezahlt werden. Bargeld ist eigentlich nicht nötig.
  • Früh genug tanken. Es gibt an einigen Straßen wenig Orte und somit wenige Tankstellen.
  • Das Wetter wechselt ständig und schnell. Manchmal muss man nur kurz warten und der Schauer ist wieder vorbei.
  • Bei Zeitangaben nicht auf google maps vertrauen. Einige Straßen haben so viele Schlaglöcher, dass man sich als Tourist nicht traut, so schnell wie erlaubt zu fahren.
  • Wer die Ringstraße macht und mehr Zeit hat als wir, sollte zehn Tage einplanen. Dann kann man auch an der ein oder anderen Stelle zu weniger berühmten Wasserfällen wandern.

 Fazit: Tolle Landschaft, das sollte man gesehen haben.