Für die Herbstferien 2019 stand mit meinem Freund Schottland auf dem Programm. Wie schon bei der Islandreise hatten wir alles, was uns irgendwie interessieren könnte, auf einer Karte eingetragen und anschließend versucht, eine Route daraus zu machen, die an möglichst vielen Sehenswürdigkeiten vorbeikommt. Da es doch recht viel war, planten wir elf Tage ein.Mit Eurowings flogen wir von Düsseldorf aus nach Edinburgh. Pro Flug und Person zahlten wir 90 Euro, durften allerdings nur Handgepäck mitnehmen.
Am Montag den 24.10.2019 ging es los. Der Flieger sollte um 10.20 Uhr abheben, hatte aber fast eine Stunde Verspätung. Nach einer Flugzeit von einer Stunde und 15 Minuten landeten wir bereits in Schottland. Ähnlich wie bei unserer Islandreise hatten wir ein Auto gemietet und unsere Unterkünfte mit AirBnB gebucht. Die Abholung des Autos verlief recht schnell und so machten wir uns im Linksverkehr auf den Weg Richtung St. Andrews. Auf dem Weg dorthin überquerten wir eine der drei großen Brücken. Wir suchten direkt nach einem Fotostop, konnten aber keinen wirklich guten finden. Wir entschieden uns dazu, es am letzten Tag nochmal von der anderen Uferseite aus zu probieren.
Einen kleinen bzw. mir als Beifahrer einen größeren Schreck jagten uns die Pfeil auf der Straße ein, die uns entgegen zeigten. Wenn man sowieso schon auf der gefühlt falschen Seite fährt, ist es auf jeden Fall nicht förderlich, noch zusätzlich verwirrt zu werden.
Es folgte noch ein kurzer Einkaufsstop bei Aldi, wo wir Vorräte für die nächsten Tage holten. Preislich war es nicht viel teurer als bei uns in Deutschland.
In St. Andrews hatten wir Glück, dass wir schnell einen Parkplatz fanden. Für das Ticket brauchte man Münzen, aber wir hatten noch kein Bargeld. Alternativ konnte man auch mit Hilfe einer App bezahlen, was dann unsere einzige Möglichkeit darstellte.
Wir besichtigten zuerst St. Andrews Cathedral. Hierbei handelt es sich um eine Ruine. Wir mussten keinen Eintritt bezahlen, obwohl es Schilder mit Preisen gab. Wenn man die Ruine Richtung Küste durchquert und anschließen nach links geht, steuert man auf St. Andrews Castle zu. Da es bereits um 15.30 Uhr schloss, konnten wir nicht mehr auf das Gelände. Auch hierbei handelt es sich um eine Ruine und da es kaum noch Mauern gibt, kann man das Innere auch sehen, ohne das Gelände zu betreten.
Anschließend sind wir die Küste in die andere Richtung zurück gelaufen. Dort stößt man auf eine Mole, die sich ins Meer zieht. Wenn man mutig ist, kann man auf der Mauer balancieren. Einen besonderen Ausblick hat man von hier aus nicht, aber es ist ein netter kleiner Spaziergang.
Wir machten uns gegen halb fünf auf den Weg zu unserer Unterkunft in Pitlochry. Kurz vor Ankuft hielten wir noch in der Nähe von Dunkeld an einem Wald, wo es einen Rundweg namens „The Hemitage“ gibt. Dieser ist 6 km lang. Wir sind allerdings nur bis zum Wasserfall gelaufen, den man schon nach ca. 10 Minuten erreicht. Im Internet hatten wir tolle Fotos vom Wasser mit den Herbstbäumen gesehen. Leider waren die Bäume noch nicht ganz so bunt, als wir dort waren. Der Parkplatz zu diesem Wald verlangt übrigens, dass man ein Parkticket kauft. Wir entschieden uns aber dagegen, da nichts los war und das kleine Cafe auch schon geschlossen hatte.
Nach weiteren 15 Minuten Fahrt erreichten wir unsere Unterkunft. Einer Frau vermietete ein paar Zimmer für fünf Personen im Herzen von Pitlochry. Nach unserer Ankunft gingen wir um 19 Uhr Essen. Wir wollten zunächst in „The Old Mill Inn“. Das Restaurant wurde uns empfohlen und sah auch toll aus. Aber im Endeffekt war es uns zu teuer. Wir aßen dann in einem kleinen Imbiss.
Für 21 Uhr hatten wir Tickets für „The Enchanted Forest„. Diese hatten wir bereits vor der Reise gekauft. Zum Wald wird man mit einem Bus hingefahren. Wichtig: Die Veranstaltung findet nur ca. einen Monat lang von Anfang Oktober bis Anfang November statt. Die Karten müssen frühzeitig im Voraus gekauft werden, da sie schnell ausverkauft sind. Es handelt sich um einen Rundgang durch einen Wald mit Lichteffekten und Lasershow. Wir waren in der letzten Gruppe, die Zutritt erhielt. Um 22.45 Uhr fuhr der letzte Bus zurück. Jeder geht in seinem individuellen Tempo durch den Wald. Wenn man fertig ist, stellt man sich in die Schlange für die Rückfahrt. Diese war als wir ankamen sehr lang. Da wir die letzten im Park waren, mussten wir nur ca. 7 Minuten warten. Es ist auf jeden Fall empfehlenswert. Unsere Unterkunft lag genau gegenüber der Haltestelle vom Bus.
Am Dienstag mussten wir, obwohl wir erst spät im Bett waren, recht früh aufstehen, da man ab 8.30 Uhr nur 30 Minuten an der Straße parken durfte. Also waren wir gezwungen um 9 Uhr weiterzufahren. In unserer Unterkunft gab es zum Glück ein reichhaltiges Frühstück, sodass wir gut gelaunt in den Tag starten konnten. Zunächst fuhren wir zum Queen’s View, der nicht weit von unserer Unterkunft entfernt lag. Wie so oft verlangte auch dieser Parkplatz Gebühren. Auch hier war das Cafe noch nicht geöffnet und nur wenig los, weshalb wir es wieder ohne Ticket riskierten. Zum View sind es vom Parkplatz aus nur wenige Meter. Der Ausblick war in Ordnung, aber nicht so spektakulär, dass man für ihn einen Umweg fahren sollte.
Der Aussichtspunkt ist in der Nähe von dem Ort Killiecrankie. Wenn man von der Hauptstraße abbiegt zum Queen’s View, fährt man über eine Brücke und direkt dahinter ist ein Parkplatz. Von dort aus kann man eine schöne kleine Wanderung unternehmen. Neben der Brücke führt eine Treppe herunter auf einen Weg. Dieser führt in die eine Richtung zu einer weiteren Brücke, die man bereits nach wenigen Metern erreicht. Auf der anderen Seite kann man zu ein paar kleinen Stromschnellen laufen. Der Weg ist sehr schön und idyllisch. Hin und zurück dauert es in etwa 45 Minuten. Unter der Brücke befindet sich außerdem eine Pattform für Bungee-Jumping.
Wir fuhren fünf Minuten weiter zum Visitor Centre von Killiecrankie. Hier kann man zum Soldier’s Leap gehen, eine 5,5 Meter weite Schlucht zwischen den Flußufern, die ein Soldat auf der Flucht im Krieg übersprungen ist. Wir fuhren aber weiter, da der Parkplatz wieder Geld kostete und uns das für ein paar Felsen nicht wert war. Wer Abenteuer sucht, findet hier ein Gebäude für Anmeldungen zum Bungee-Jumping.
Unser nächster Halt war nach über einer Stunde Fahrt am Reindeer Centre von Cairngorm. Hier gibt es zwei Optionen. Entweder kommt man vormittags pünktlich zu einer bestimmten Uhrzeit und macht eine zweistündige Wanderung zur Rentierherde in den Bergen oder man sieht sich für drei Pfund ein paar einzelne Tiere auf dem Paddock neben dem Centre an. Für Wissbegierige gibt es dort viel Infomaterial und ein Quiz. Wir fanden es ganz nett hier, aber man darf nicht zu viel von den Tieren erwarten. Sie liegen eher faul herum.
Unser nächstes Ziel hieß Falls of Foyers. Nachdem wir die Autobahn verlassen hatten, befuhren wir eine kurvenreiche einspurige Straße, die zwischendurch Haltebuchten hatte, damit man den Gegenverkehr durchlassen konnte. Dieses System ist leider vor allem bei Kurven und kleinen Hügeln nicht ungefährlich, da man nicht immer früh genug die anderen Autos sieht. Wer schwache Nerven hat, sollte diese Strecke nicht fahren. Außerdem besteht die Gefahr, dass man nach einiger Zeit vergisst links zu fahren und man dann versucht, rechts am Gegenverkehr vorbeizukommen. Der Parkplatz am Wasserfall war diesmal nicht kostenpflichtig. Über mehrere Stufen gelangt man zu zwei Aussichtspunkten. Wenn man es mit Island vergleicht, ist dieser Wasserfall nicht besonders eindrucksvoll. Aber da hat natürlich jeder seine eigenen Meinung.
Neben dem Parkplatz gibt es ein sehr nettes Cafe mit leckeren Kuchen. Wir gönnten uns einen Mittagssnack, bevor wir unsere Fahrt fortsetzten. Der nächste Halt war nur sieben Minuten entfernt. Dort angekommen stellte mein Freund fest, dass er seine Kamera an der Stuhllehne des Cafes hatte hängen lassen. Also fuhren wir nochmal die schmale kurvenreiche Straße zurück. Zum Glück hatten wir es früh genug bemerkt. Niemand hatte die Kamera mitgenommen, sodass sie immer noch an der Stuhllehne hing. Dann fuhren wir wieder zum eigentlichen Ziel, einer alten Brücke. Hier hielten wir auch nur für ein Foto an, weil sie auf dem Weg lag.
Nach weiteren 30 Minuten erreichten wir Fort Augustus. Es handelt sich um einen Ort am unteren Ende von Loch Ness. Es gibt hier auch ein Castle, dass von weitem toll aussieht. Wenn man aber hinter die hohe Hecke schaut, sieht man die modernen Elemente in dem eigentlich alten Gebäude.
Um 17.15 Uhr kamen wir am Urquhart Castle an. Es hatte allerdings bereits um 16.30 Uhr geschlossen. Hierbei handelt es sich auch nur um eine Burgruine. Uns reichte daher auch das Foto oben vom Parkplatz aus. Wenn es geschlossen ist, kommt man auch nicht näher heran.
Um 18.30 Uhr erreichten wir unsere Unterkunft in einem kleinen Ort hinter Inverness. Wir übernachteten in einer Art Gartenhütte, die aber wirklich schön hergerichtet war. Restaurants gab es in dem kleinen Orten kaum bzw. hatten sie geschlossen. Das sollte man bei der Buchung einer Unterkunft bedenken. In der Hütte konnte man nicht kochen und so mussten wir uns mit kalter Pizza vom Vortag begnügen.
Am Mittwoch konnten wir zum Glück ausschlafen. Der Gastgeber der Hütte stellte uns das Frühstück vor die Tür und wir aßen im Bett. Gegen 10 Uhr machten wir uns dann auf den Weg zum Chanonry Point, wo man wohl gut Delfine sehen soll. Die Wahrscheinlichkeit ist zwar im Sommer höher, aber wir hatten uns zumindest was die Tide anging, an den optimalen Zeitpunkt (wenn die Flut kommt) gehalten. Leider hatten wir kein Glück mit den Delfinen. Dafür sahen wir ein paar vereinzelte Robben, die ab und zu mal den Kopf aus dem Wasser streckten. Nach zwanzig Minuten Warterei sahen wir ein, dass keine Delfine mehr kommen würden und fuhren weiter zur Fortrose Cathedral. Es handelt sich um eine Ruine, die zu einem kurzen Fotostop einlädt.
Auf dem weiteren Weg entlang der Küste Richtung Wick fotografierten wir noch Ölplattformen.
Das Wetter war im Gegensatz zu den ersten beiden Tagen nicht auf unserer Seite und so mussten wir lange Regenphasen in Kauf nehmen. Am Dunrobin Castle bot es sich daher an, für zwölf Pfund pro Person eine Besichtigung von innen vorzunehmen. Das Schloss ist wirklich nett anzusehen und lohnt sich. Zudem hat es einen riesigen Garten, in den man auch nur mit einem Ticket gelangt. Das Cafe bietet außerdem sehr leckeren Kuchen an.
Nach nur fünf Minuten Weiterfahrt hielten wir für Carn Liath an. Es handelt sich um die Überreste eines Turms. Allerdings ist so wenig davon übrig, dass man dies nicht erahnen kann. Meine Empfehlung ist weiterfahren und nicht anhalten.
Nach einem kurzen Einkaufsstop bei Lidl erreichten wir gegen 18 Uhr unsere Unterkunft in Wick.
Als erstes fuhren wir am Donnerstag bei bestem Wetter wieder zwölf Minuten zurück. Im Internet hatten wir abends noch die Whaligoe Steps gefunden und bauten sie spontan noch in den Tagesplan ein. Wir waren die einzigen dort. Es gibt einen kleinen Parkplatz am Ende der Straße (diesmal kostenlos). Von dort aus kann man mehrere Steinstufen an der Steilküste heruntergehen. Unten im Wasser schwamm eine Seerobbe. Wenn man ganz oben noch den Abstecher auf den kleinen Vorsprung macht, entdeckt man auch noch einen Wasserfall. Es gab ein Schild, welches darauf hinwies, dass die Stufen gesperrt seien. Es war zwar Baumaterial vorhanden, aber ansonsten konnte ohne Probleme herunter zum Wasser gehen.
Im Anschluss fuhren wir weiter zum Sinclair Castle. Das Navi zeigte plötzlich in eine Sackgasse und wir waren uns sicher, dass es sich um den falschen Weg handeln müsse, da es auch keine Beschilderung gab. Im Endeffekt waren wir aber doch richtig. Es war auch eine Sackgasse, aber eben eine sehr lange. An dieser Stelle fiel uns auf, dass viele Sehenswürdigkeiten, die wir auf unserer Liste hatten, nicht ausgeschildert waren. Stattdessen gab es immer ein Blumensymbol für Touristenpunkte. Dabei konnte es sich aber auch um ein Cafe oder ein Gartencenter handeln. Daher ignorierten wir diese Schilder in der Regel. Das Castle hatten wir eigentlich nur als kurzen Fotostop geplant, es war allerdings dann doch besser als erwartet. Zunächst muss man bis zur Burg ca. einen Kilometer über eine Schafswiese laufen. In die Ruine kann man außerdem hinein gehen. Weder sie noch der Parkplatz kosteten Geld. Es wird lediglich mit einem Zettel und einem Briefkasten um eine Spende gebeten.
Als nächstes fuhren wir zu den Stacks of Duncansby. Es handelt sich um zwei spitze Felsen im Meer, die nach einer kleinen Wanderung über eine Schafswiese erreicht werden. Dabei läuft man immer an der Steilküste entlang, die von einem Zaun gesichert ist. An einer Stelle gibt es aber ein kleines Tor und einen Weg hinunter. Zur Hilfe gibt es ein langes Seil zum Festhalten. Es ist also schon eine kleine Kletterpartie. Unten im Wasser schwammen mehrere Seerobben ganz nah am Ufer und beäugten uns neugierig.
Wirklich nur ein Fotostop sollte dann der Wegweiser in John o’Groats werden. Leider ist er mit Aufklebern total verschandelt worden, sodass man ihn gar nicht erst anfahren sollte.
Nur wenige Minuten weiter befindet sich das Castle of Mey. Es hatte allerdings schon geschlossen. Wir fuhren rundherum und machten auch nur kurz ein Foto.Unser nächstes Ziel war der nördlichste Punkt von Großbritannien: Dunnet Head. Hier gibt es zwei Viewpoints. Der eine bietet Blick auf die Felswand mit seinen zahlreichen Vögeln, die zu dieser Jahreszeit leider nicht mehr da waren. Der andere ist ein 360° Rundumblick auf einem Hügel. Wir fanden beides nicht so toll. Am besten gefiel uns der Leuchtturm.
Weitere 1,5 h Fahrt sagte das Navi bis zu unserer Unterkunft in Tongue voraus. Dort in der Nähe gab es nochmal eine Burgruine: Varrich Castle. Leider konnten wir keinen Weg dorthin finden. Stattdessen fuhren wir noch zu einem Viewpoint, den wir im Internet gefunden hatte und der nicht ausgeschildert ist. Es handelte sich um einen kleinen See vor den Bergen. Der Boden ist sehr sumpfig, daher empfehlen sich wasserfeste Schuhe.
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Varrich Castle
Im Anschluss fuhren wir zur Unterkunft, die wir gegen 18.30 Uhr erreichten. Es handelte sich um ein kleines mobiles Haus mit einem schönen Ausblick auf den nahegelegenen See.
Nach einer angenehmen und langen Nachtruhe verließen wir am Freitag gegen 10 Uhr unsere Unterkunft und fuhren zum Golden Eagle Ziplining. Dort fanden wir einen wunderschönen kleinen Strand, über den man für zwölf Pfund mit einer Zipline fahren konnte. Allerdings war niemand hier, der die Anlage in Betrieb nahm. Wir machten also nur ein paar Fotos und fuhren weiter.Als nächstes hielten wir an der Smoo Cave an. Es handelt sich um eine Höhle mit einem Loch in der Decke. Sie scheint aber noch größer zu sein, als man im öffentlichen Bereich sehen kann, denn für sechs Pfund kann man eine richtige Höhlentour buchen. Die Fotos sahen auf jeden Fall ganz interessant aus. Wenn man aus der Höhle herauskommt und rechts die Treppe hoch geht, kann man bis vorne an die Steilküste laufen. Kurz vor Beginn des nächsten Regenschauers schafften wir es wieder zurück zum Auto.
Weiter ging es zum Ardvreck Castle. Dies ist mal wieder eine Burgruine, von der außer einem Turm nicht viel übrig ist. Allerdings ist es hier landschaftlich sehr schön und es gibt einen netten Wasserfall, sodass sich der Halt gelohnt hat.
Nach über einer Stunde Fahrt kamen wir zum Knock and Craig. Es handelt sich um einen Geopark mit einer Wanderung von ca. einer Stunde. Wir hielten auf dem Parkplatz und besprachen zunächst die weitere Planung. Da wir noch eine andere zwei bis vierstündige Wanderung geplant hatten, fuhren wir weiter, denn beides wäre zeitlich eng geworden, wenn man nicht im Dunkeln laufen möchte.
Wir erreichten den Startpunkt unserer Wanderung am Stac Pollaidh. Zunächst ging es viele Steinstufen bergauf. Dann teilte sich der Weg und man konnte entweder unten um die Bergspitze herum laufen oder einen weiteren steilen Aufstieg auf den Berg nehmen. Wir wollten natürlich nach ganz oben. Die sogenannte Spitze waren im Grund aufgetürmte Felsbrocken, über die man herrlich klettern konnte. Leider waren mein Freund und ich unterschiedlicher Ansicht, ob es Zeit für waghalsige Klettertouren sei oder nicht. Im Endeffekt konnte ich ihn überzeugen, mir zu folgen. Es gab zahlreiche Wege, die immer höher auf die Felsen führten. Als ich einsah, dass es an der Zeit war, wieder herunter zu klettern, fanden wir zunächst einen ausgetretenen Weg, der aber dann plötzlich endete. Da ich zu faul war, den ganzen Weg wieder umzukehren, suchten wir uns eben einen eigenen Weg durch die Felsspalten. Dies war vielleicht etwas waghalsig, aber dennoch der schnellste Weg nach unten. Für den gesamten Rundkurs benötigten wir 2,5 Stunden.
Nach ca. 28 Minuten Fahrt erreichten wir Ullapool, wo unsere nächste Unterkunft wartete. Da dies eine der wenigen „größeren“ Orte in der Gegend war, nutzen wir die Gelegenheit zum Tanken und um uns im Supermarkt mit Vorräten einzudecken.
Am Samstag starteten wir bei wechselhaftem Wetter. Zunächst fuhren wir zu Corrieshalloch Gorge. Wieder gab es einen Automaten für Parktickets. Man sollte zwei Pfund pro Person bezahlen und das Ticket ins Auto legen. Wir fragten uns, wie das kontrolliert wird, und zahlten nur für eine Person. Es gibt einen ca. 1,5 km langen Rundweg vorbei an einer Brücke, die über eine Schlucht führt. Natürlich ist auch ein Wasserfall nicht weit entfernt. Wenn man die Brücke überquert, gelangt man noch zu einer Aussichtsplattform. Falls man nicht so viel Zeit hat, kann man auch 350 m bis zur Brücke und den selben Weg wieder zurück gehen.
Der nächste Halt war am Botanischen Garten Inverewe. Hier waren wir positiv überrascht, denn es handelt sich um eine große Anlage mit vielen tollen Pflanzen. Der Eintritt kostet zwölf Pfund für Erwachsene. Wir haben uns 1,5 h dort aufgehalten und zahlreiche Blumenblüten fotografiert. Anschließend haben wir in dem Cafe nebenan leckeren Kuchen gegessen.
Der restliche Tag bestand nur noch aus Autofahrt. Wir fuhren nicht direkt bis zur Unterkunft, sondern nachmen einen Umweg über die Berge (Scenic Drive). Wir hielten immer wieder an, wenn wir der Meinung waren, ein schönes Foto schießen zu können. Plötzlich stand am Straßenrand ein Hirsch. Wir stiegen aus und schlichen uns zunächst vorsichtig heran. Das Tier zeigte keinerlei Angst und kam auf uns zu, sodass wir den Rückzug antraten. Denn mit seinem Geweih sah es sehr Angst einflößend aus. Im weiteren Verlauf hielten wir noch an, um die berühmten schottischen Hochlandrinder zu fotografieren. Im Gegensatz zum Hirsch waren sie jedoch eher scheu. Der Weg über die Berge war kurvig und mit vielen Bergkuppen, bei denen man nicht sehen konnte, wie es dahinter weiter geht. Außerdem handelte es sich wieder mal um eine einspurige Straße, was bedeutete, dass man rechtzeitig in Parkbuchten fahren musste, um den Gegenverkehr vorbeizulassen. Da man nie wusste, ob einen hinter einer Kuppe oder einer Kurve plötzlich Gegenverkehr erwartete, konnte man nicht sehr schnell fahren und wir kamen erst um 19 Uhr an unserer Unterkunft an.
Am Sonntagmorgen starteten wir um halb zehn zum Eilean Donan Castle. Der Eintritt betrug zehn Pfund und man erhielt einen kostenlosen Audioguide, den es in verschiedenen Sprachen gab. Hierbei handelte es sich um eine Art Fernbedienung, die man sich wie ein Handy ans Ohr halten konnte. Je nachdem welchen Raum man betrat, musste man eine entsprechende Zahl auf der Fernbedienung drücken, um die geschichtlichen Hintergründe zu erfahren. Bei der Burg handelt es sich um einen Wiederaufbau, nachdem sie vor 200 Jahren fast vollständig zerstört worden war.
Unser nächstes Ziel waren die Fairy Pools auf der Isle of Skye. Auf dem Weg dorthin stoppten wir spontan an der Sligachan Old Bridge. Wir sahen mehrere Leute dort herumlaufen und waren neugierig, was es zu sehen gab. Die Brücke alleine ist vermutlich gar nicht so interessant, aber in Kombination mit dem Berg im Hintergrund ergibt sich ein schönes Fotomotiv.
Bei den Fairy Pools kostete der Parkplatz fünf Pfund, die direkt von Einweisern abkassiert wurden. Hier war es auch deutlich voller als im Norden Schottlands, was allerdings beim Befahren der Zufahrtsstraße, einer „Single Track Road“, sehr nervig war, da man alle 30 Sekunden den Gegenverkehr vorbeilassen musste. Zu den Pools ist es zunächst ein gutes Stück zu Fuß. Hin- und Rückweg sind insgesamt drei Kilometer, die auch Anstiege enthalten. Der Weg führt entlang eines Flusses, der mehrere kleine Wasserfälle enthält. Das Wasser in den Zwischenbecken ist besonders klar. Leider hatten wir hier wenig Glück mit dem Wetter.
Es war bereits Nachmittag und auf unserer Google Maps Karte war noch The Old Inn als gutes Restaurant markiert. Da der Ort nur ca. zehn Minuten von den Fairy Pools entfernt war, aßen wir eine Mischung aus Mittag- und Abendessen. Das Restaurant ist klein und von vielen schottischen Stammgästen besucht. Man kann draußen direkt am Wasser sitzen, was sich aufgrund des Wetters bei uns nicht anbot. Außerdem gibt es einen Hund, der ständig mit den Gästen spielen möchte und reihum von Tisch zu Tisch geht und einem sein Spielzeug auffordernd vor die Füße legt.
Theoretisch hatten wir noch zwei weitere Stops eingeplant: Neist Point Lighthouse und Dunvegan Castle. Da uns letzteres nicht so wichtig war und wir befürchteten, nur noch eins von beiden zu schaffen, fuhren wir zum Lighthouse. Es war auf jeden Fall auch die richtige Entscheidung. Der Ort ist wunderschön. Allerdings muss man sich ein paar steile Anstiege hochkämpfen, wenn man eine gute Aussicht haben möchte.
Obwohl es schon dunkel war, fuhren wir noch am Castle vorbei. Es lag sowieso auf unserem Weg. Wir hatten gehofft noch ein Foto von außen machen zu können, aber das Gebäude ist von der Straße aus nicht sichtbar. Man kommt nur gegen Eintritt zu den Öffnungszeiten auf das Gelände.
Für uns war es nicht schlimm und wir erreichten gegen halb acht unsere Unterkunft in Portree. Zwei Nächte wollten wir hier bleiben. Leider war es die bis dahin schlechteste Unterkunft. Das Zimmer war sehr klein und bot wenig Ablageflächen für unsere Sachen.
Am Montag begann der Tag noch recht angenehm. Die Erkundung des nordöstlichen Teils der Isle of Skye war für heute geplant. Wir fuhren als erstes zum Fairy Glen. Diese „Sehenswürdigkeit“ ist wieder nicht ausgeschildert gewesen und bot nur wenig Parkmöglichkeiten. Sie schien aber auch nicht so bekannt zu sein und war daher nicht überlaufen. Und was ist es nun genau? An diesem Ort sind natürlich die Feen zu Hause. Es handelt sich um Hügel im Grünen. Auf einer Lichtung befinden sich Kreise im Boden wie von Feen gemacht 😉
Unser zweiter Stop war ein nur wenige Minuten entfernter Wasserfall: The falls of Rah. Das Navi führte uns auf eine Brücke, aber außer Bäumen konnte man nichts erkennen. Wir parkten das Auto hinter der Brücke und entdeckten am anderen Ende eine kleine Treppe am Bach entlang. Den Wasserfall erreicht man nach fünf Minuten. Er ist nicht besonders groß, aber dennoch ganz nett. Außerdem lag er quasi auf dem Weg.Als nächsten stand eine Wanderung auf dem Plan, der Quiraing Walk. Eingeplant hatten wir zwei Stunden. Der Parkplatz kostete mal wieder Geld und diesmal bezahlten wir auch brav drei Pfund für drei Stunden, da wir wussten, dass wir länger weg sind. Es gab übrigens nur die Möglichkeit für drei oder fünf Stunden zu bezahlen.
Direkt als wir ausstiegen, war es schon recht windig, sodass das Parkticket aus dem Automaten direkt wegflog und wir dem kleinen Zettelchen erstmal hinterher jagen mussten.
Gut eingepackt liefen wir dann zunächst unten am Berg (es war eher ein Plateau) entlang. Es gab auch nur diesen wirklich erkennbaren Weg, obwohl wir oben auf dem Plateau Leute sehen konnten. Die Wanderung begann traumhaft. Es ging nur wenig bergauf. Die Landschaft war malerisch und ein wenig wie bei Herr der Ringe. Seitlich vom Berg hielt sich der Wind auch in Grenzen. Einige Wanderer kehrten als die erste Steigung kam und man das Ende des Plateaus erreicht hatte um. Da wir Rundwege lieber mögen und sich der Weg fortsetzte, liefen wir weiter. Das war auch alles gut und schön, aber nach ungefähr einer Stunde zeichnete sich ab, dass wir nicht unten rundherum laufen konnten, sondern der Weg obenrüber führte. Wir folgten dem Anstieg und bei jeder Kuppe hofften wir, dass wir oben sind, aber es kam immer wieder ein weiterer Anstieg. Zudem hatte sich das Wetter verändert. Es gab Sprühregen und der Wind blies uns oben angekommen kräftig um die Ohren. Der Weg war hier zudem nicht mehr eindeutig erkennbar, aber wir waren froh, dass wir in einiger Entfernung vor uns andere Menschen sahen. Im Grund liefen wir oben auf dem Plateau über eine Schafswiese. Da wir den Weg nicht kannten, wanderten wir auch immer schön am Rand entlang, aber natürlich nicht zu dicht, denn der Wind konnte einen schnell aus dem Gleichgewicht bringen. Die Schafswiese war an vielen Stellen matschig und sumpfig. Der Abstieg vom Plateau sah auch nicht wirklich nach einem offiziellen Weg aus, sondern war eher ein ausgetretener Matschpfad. Nach ca. 2,5 h kamen wir leicht nass und müde am Auto wieder an. Natürlich hatten wir von oben eine tolle Aussicht und im Nachhinein war es alles nicht so schlimm, aber wenn man bei Regen und starkem Wind gefühlte Ewigkeiten steil bergauf läuft, kann man den Tag auch schon mal verfluchen.
Wir fuhren 14 Minuten weiter zu einem Aussichtspunkt, stiegen aufgrund des Regens aber nicht aus. Weiter ging es zu den Dinosaurier Fußabdrücken. Der Halt war nur zehn Minuten entfernt an einem Strand. Hier sollte man Fußabdrücke von Dinosauriern sehen. Mit viel Fantasie konnte man alles mögliche sehen, aber deutliche Abdrücke ganz bestimmt nicht. Ein Fahrer einer Reisegruppe konnte sie auch nicht wiederfinden und erklärte, dass man mittlerweile auch nur noch einen von ursprünglich vieren sehen kann.
Nach fünf Minuten Fahrt erreichten wir den Viewpoint von Kilt Rock. Hier sieht man einen Wasserfall und kann die Steilküste gut fotografieren. Wegen des schlechten Wetters blieben wir nur kurz draußen. Der Wind war jetzt vielmehr zu Sturm geworden.
Wieder wenige MInuten entfernt hielten wir für den Brothers Point. Hierfür mussten wir allerdings längere Zeit einplanen, da der Felsvorsprung nur durch einen längeren Fußmarsch zu erreichen ist (ca. 20 Minuten). Wir warteten zunächst im Auto, da wir bei dem Wind nicht wirklich motiviert waren noch einmal auszusteigen. The Old Man of Storr verschoben wir schon auf den nächsten Tag. Da zeitlich nicht beides zu verschieben war, gaben wir uns einen Ruck und marschierten los. Der Wind wurde von der Steilküste zum Glück abgeschwächt und außer etwas Sprühregen zwischenzeitlich verlief der Marsch unkompliziert. Wieder trafen wir auf Robben, die uns neugierig beäugten.
Auf dem Weg nach Hause hielt uns plötzlich ein Mann auf der Straße an. Er fragte, ob wir den Notruf wählen könnten und zeigte auf einen angeknacksten Strommasten, an dem ein kleines Feuer zu brennen schien. Wir konnten leider nicht helfen, da wir die Nummer des Notrufs nicht kannten und das Internet auch mal wieder versagte. Zum Glück kamen noch Einheimische vorbei, die helfen konnten. Der Wind war so stark, dass zeitweise Böen mit elf Windstärken gemessen wurden.
Zum Abendessen gingen wir ins No. 2 Down the Lane in Portree. Es handelt sich um ein kleines, aber sehr stilvolles Restaurant. Das Essen war fantastisch.
Da wir es am Vortag nicht mehr geschafft hatten, fuhren wir zum Old Man of Storr, der unweit unserer Unterkunft lag. Wie die Wettervorhersage aber bereits angekündigt hatte, war es heute nicht einfach nur windig sondern weiterhin stürmisch und das ist keine Untertreibung. Der Weg zu diesem länglich stehendem Felsen geht nur bergauf. Was bei den Windstärken und dem zwischenzeitlichem Regen sehr mühsam war. Oben angekommen verhüllte Nebel den Felsen, wodurch man ihn zunächst gar nicht sehen konnte. Mit ein wenig Geduld konnte man ihn dann zwischen den Nebelschwaden erkennen. Wir machten uns zeitig wieder an den Abstieg. Der gesamte Besuch dauerte ungefähr eine Stunde. Theoretisch gibt es einen Rundweg, sodass man sich durchaus länger hier aufhalten kann. Wir sind aufgrund des Wetters auch nicht ganz nah heran gegangen. Die Parkgebühren kosteten mindestens drei Pfund. Kartenzahlung ist möglich. Wir stellten fest, dass nahe der Parkplätze der abgebrochene Strommast vom Vortag war. Arbeiter hatten den Mast abgesägt und waren nun dabei ihn zu reparieren.
Heute stand die bisher längste Fahrtstrecke am Stück an. Bis zum nächsten Halt benötigten wir fast drei Stunden. Google Maps wollte uns zwar mit einer Fähre fahren lassen, aber wir nahmen doch lieber die Brücke, um die Isle of Skye zu verlassen. Das nächste Ziel war der Hogwarts Express bzw. die Zugbrücke dazu. Wir hatten bereits im Internet geschaut, wann die Züge fahren. Bis September gab es zwei Hin- und Rückfahrten, bis April nur noch eine, die bereits um 10.30 Uhr in Fort William startete. Wir hatten schon mit dem Gedanken gespielt, am nächsten Morgen nochmal 54 Minuten zurück zu fahren, um den Zug zu sehen. Als wir an der Brücke ankamen, waren jedoch viele Touristen dort und hatten sich schon mit gezückten Kameras bereit gemacht, sodass wir die Vermutung bekamen, dass der Zug im Anmarsch sei. Als wir im Internet nachschauten, stellten wir fest, dass er wieder nach Fort William zurück fährt und ungefähr um 20 nach drei die Brücke passieren müsste. Wir hatten also sehr viel Glück, dass wir zur richtigen Zeit am richtigen Ort waren. Der offizielle Parkplatz war übrigens wegen Überfüllung geschlossen und daher fuhren wir ein kleines Stück weiter und hielten vor einer Kirche, die ebenfalls ein schönes Fotomotiv abgab.
Der letzte Stop des Tages war eine Wanderung zum Stealls Fall und zur Glen Nevis Rope Bridge. Es handelt sich nicht um einen Rundweg, aber die Strecke ist trotzdem schön und angenehm zu laufen. Der Wasserfall kann sich auch sehen lassen. Das Highlight ist aber definitiv die Brücke. Hier balanciert man auf einem Seil über den Fluss. Natürlich probierten wir es aus. Ohne Sicherung ist es schon mit ein bisschen Nervenkitzel verbunden. Insgesamt haben wir uns 1,5 h dort aufgehalten, den Weg mit eingerechnet.
Im Anschluss fuhren wir zu einem Restaurant und danach zur Unterkunft, die direkt am Loch Leven gelegen war.
Den Mittwoch starteten wir mit einer Wanderung zum Hidden Valley. Das Wetter war zwar bewölkt, aber zunächst weitesgehend trocken. Der Hinweg führte nur bergauf. Nach einer Stunde erreichten wir endlich die Kuppe und konnten in das versteckte Tal blicken. Es gibt keinen Rundweg, weshalb wir also den gleichen Weg wieder zurück gehen mussten. Nach etwas über zwei Stunden erreichten wir unser Auto. Die Strecke ist nicht ausgeschildert. Zunächst sind die Wege noch deutlich erkennbar. Zwischenzeitlich muss man über Steine klettern und an einer Stelle den Bach überqueren. Da es keine Schilder gibt, muss man eben selbst herausfinden, welche Stelle am besten geeignet ist.
Wir fuhren bereits zwanzig Minuten weiter Richtung Loch Lomond, als wir von Krankenwagen überholt wurden. Wir dachten kurze Zeit später, dass wir an einer Baustellenampel lange warten müssten, aber die Arbeiter sagten uns, dass wir umkehren sollten, da die Strecke aufgrund eines Unfalls zwischen LKW und Kleinbus mehrere Stunden gesperrt sein würde. Da es in Schottland nicht so viele Straßen gibt, dauerte der Umweg ungefähr drei Stunden.
Weil wir zufällig daran vorbeikamen, hielten wir beim Stalker Castle für ein Foto.Als wir Loch Lomond erreichten regnete es in Strömen. Zudem waren wir von der ganzen Gurkerei so genervt, dass wir direkt zur Unterkunft fuhren und nur für ein Abendessen nochmal das Haus verließen.
Der Donnerstag war der letzte Tag unserer Reise. Nach dem Frühstück fuhren wir zum Buchanan Castle, was nur fünf Minuten von unserer Unterkunft entfernt lag. Es handelte sich um einen spontanen Halt, da wir das Castle zufällig auf der Karte entdeckt hatten. Das besondere hieran ist, dass es sich um ein zerstörtes und wild überwachsenes Gebäude handelt, wie ein verwunschenes Märchenschloss. Es gibt sogar einen Turm, in dem man sich sehr gut Rapunzel vorstellen kann. Das Schloss ist von einem Zaun umgeben und es gibt ein Hinweisschild mit „Danger! Keep out!“ Allerdings ist an einer Stelle der Zaun heruntergetreten. Es war also eindeutig, dass sich viele nicht an den Hinweis hielten.
Als nächstes stand Stirling Castle auf unserem Plan. Wir hatten vorab aber schon Zweifel, ob wir wirklich hinein wollten. Auf den Parkplatz fuhren wir zwar noch, wendeten jedoch und setzten den Weg zum Wallace Monument fort. Hier hielten wir nur für ein kurzes Foto.
Weiter ging es zum Falkirk Wheel. Mir war vorher überhaupt nicht klar, was es ist und kann. Vor Ort wurde dann deutlich, dass es sich um eine Schleuse mit dem Mechanismus eines Riesenrads handelt. Wir hatten Glück und konnten es sogar in Aktion sehen. Der Parkplatz ist zwanzig Minuten kostenlos und kostet dann 3,50 Pfund, die über einen Automaten zu bezahlen sind.
Wenige Minuten von dort entfernt befinden sich die Kelpies, zwei riesige Pferdeköpfe. Die Skulpturen befinden sich im Helix-Park. Es gibt einen Parkplatz direkt am Anfang, der meines Wissens nach kostenlos sein müsste. Von dort läuft man dann einige Minuten durch den Park bis zu den Pferden. Näher dran ist auch noch ein Parkplatz, an dem direkt drei Pfund kassiert werden. Vom Falkirk Wheel kann man entweder über die Kanäle mit einem Boot herüberfahren oder sich ein E-Bike mieten. Mit dem Auto geht es natürlich aus. Da wir nicht viel Zeit hatten, blieb uns keine Alternative.Bevor wir nach Edinburgh fuhren, fanden wir sogar den offiziellen Viewpoint für die drei Brücken.Im Anschluss fuhren wir in das Zentrum von Edinburgh, um das Castle zu besichtigen. Auf dem Weg dorthin konnte man viele schöne Kirchen und andere alte Gebäude sehen. In dem Moment fand ich etwas schade, dass wir für Edinburgh nicht mehr Zeit eingeplant hatten.
Leider ist es recht schwierig mit Parkplätzen. Wir entschieden uns für ein Parkhaus, das fünf Pfund für drei Stunden kostete.
Das Edinburgh Castle ist imposant und natürlich voll von Touristen. Der Eintritt ist dementsprechen mit 19 Pfund recht teuer. Zusätzlich macht es Sinn, einen Audio-Guide zu mieten. Wir hatten dies nicht gemacht und waren etwas enttäuscht, dass es außer in den Museen wenig Infotafeln gab.
Um 16.15 Uhr fuhren wir dann zum Flughafen. Um die Uhrzeit war es sehr voll auf den Straßen. Kurz vor fünf gaben wir unser Auto ab und mussten feststellen, dass wir vergessen hatten, zu tanken, was teurer wurde, als wir dachten.
Wichtige Hinweise für Schottland:
-Für die meisten Parkautomaten im Norden empfiehlt es sich, immer Kleingeld dabei zu haben. Nur bei wenigen moderneren kann man auch mit Karte bezahlen.
-Im Grunde kann man überall Hunde mitnehmen. Da wo Schafe grasen, müssen sie jedoch an der Leine geführt werden. An den meisten Stellen war es sehr matschig und vor allem die kleinen Hunde mussten vermutlich im Anschluss gebadet werden.
-Schafe gibt es wie Sand am Meer. Leider sind die allermeisten mit einem farbigen Fleck gekennzeichnet, was für Fotos von Nachteil ist.
-Man benötigt auf jeden Fall wasserfeste Schuhe. An den meisten Stellen wären sogar Gummistiefel von Vorteil. Die Wege sind ausgetreten und vom Regen matschig, was dazu führt, dass die Leute ins trockenere Gras ausweichen. Hier entstehen aber nach einiger Zeit neue Matschwege, was die Natur belastet und vor allem an Berghängen leicht zu Erosion führen kann. Daher lieber Gummistiefel anziehen und durch den Schlamm laufen.
-Wenn man denkt, dass das Internet in Deutschland an vielen Ecken schlecht ist, dann war man noch nicht in Schottland. Auf das Internet ist hier kein Verlass. Da hilft es auch nichts, dass man keine Roaming-Gebühren zahlen muss. Daher sollte man auf Unterkünfte mit WLAN achten und die wichtigsten Dinge vorab geplant haben.
Fazit: Es handelte sich um eine nette Reise mit schönen Wanderungen. Ich muss aber auch ganz ehrlich sagen, dass ich nach Island und Neuseeland doch etwas mehr von der Landschaft erwartet hatte. Das ist eben der Nachteil, wenn man viel verreist. Die Ansprüche an neue Orte steigen. Im Großen und Ganzen hatten wir sehr viel Glück mit dem Wetter, aber viele Touren etc. werden ab Oktober nicht mehr angeboten. Es war ganz klar Nebensaison, was aber auch zu weniger Touristen führte. Da sollte man sich vorher überlegen, was einem wichtiger ist.