Nach einem kurzen Zwischenstopp in Dortmund setzte ich meine Weltreise in Bolivien fort.
Am Mittwoch, den 13.11.24, flog ich morgens um 6.30 Uhr zunächst von Düsseldorf nach Madrid, was bedeutete, dass ich nachts zum Flughafen musste. Tatsächlich fuhren sogar Züge. Aber die Deutsche Bahn macht es ja gerne spannen. Es begann also zunächst reibungslos. Ein Taxi brachte mich zum Hauptbahnhof und von dort fuhr ich pünktlich um 3 Uhr mit dem Zug Richtung Flughafen. Leider kam dann irgendwann eine Durchsage, dass es einen Notarzteinsatz im Raum Duisburg gäbe und der Zug daher nur bis Oberhausen fahre.
Mir blieb also nur die Weiterfahrt mit einem Taxi. Der Fahrer vor dem Bahnhof wollte aber nicht weniger als 85 Euro nehmen. Dabei lag der Flughafen nur 20 Minuten entfernt. Glücklicherweise hatte ich mich mit meinem ersten Taxifahrer über Uber unterhalten und wusste daher, dass es das mittlerweile auch in einigen deutschen Städten gibt. Also buchte ich kurzerhand für 40 Euro über die Uber-App.
Aber da verlief dann tatsächlich alles einigermaßen reibungslos. Ich flog bis Madrid und stieg dort um Richtung Bolivien. Ich hatte die Flüge einzeln gebucht, da es wesentlich günstiger war. Dementsprechend musste ich mein Gepäck abholen und neu einchecken. Da ich fast fünf Stunden für den Umstieg hatte, war dies überhaupt kein Problem.
Der Flieger nach Santa Cruz startete mit 1,5 Stunden Verspätung. Wir kamen nach 11 Stunden Flug abends in Bolivien an. Ich buchte direkt ein Uber, da ich müde war und nur noch ins Bett wollte.
Ich hatte ein gutes Hostel ausgewählt, in dem es einen Pool und Frühstück gab.
Donnerstag 14.11.24
Der Tag begann entspannt. Ich unterhielt mich beim Frühstück mit anderen Reisenden und sammelte Tipps, was man alles machen sollte. Das Hostel bot eine Tour zum Amboro Nationalpark an, der auch auf meiner Liste stand. Allerdings sollte diese erst ab vier Personen stattfinden. Es hatten zwar auch mehrere andere Interesse, aber einige meldeten sich an und sprangen wieder ab.
Ich lief nachmittags einmal ins Stadtzentrum von Santa Cruz und wieder zurück zum Hostel. Es gibt in dieser Stadt einfach nicht wirklich etwas zu sehen.
Freitag 15.11.24
Nach langem hin und her standen nur noch zwei Personen auf der Liste der Amboro Tour: eine Australierin und ich. Wir entschieden uns einen Aufpreis zu bezahlen, damit die Tour nur mit uns durchgeführt wurde. Es gab nämlich leider keine Alternativen. Die wenigen Anbieter im Internet hatten ebenfalls nicht genügend Leute für eine Tour.
Wir wurden um 6 Uhr am Hostel abgeholt und fuhren zwei Stunden mit dem Auto zum Nationalpark. Auf dem Weg hatten wir dann einen platten Reifen, der aber zum Glück schnell gewechselt werden konnte. Außerdem überfuhren wir ein Hühnchen und sahen, wie eine Kuh mitten auf der Straße ausgenommen wurde.
Wir fuhren über Sandwege und immer wenn man dachte, dass man alle Dörfer hinter sich gelassen hatte, tauchten wieder Häuser auf. Außerdem durchquerten wir einige Flussbetten, die nur wenig Wasser führten. Während der Regenzeit sind die Dörfer dahinter von Santa Cruz abgeschnitten.
Am Beginn unserer Wanderung angekommen, wartete bereits ein Tourguide. Er sprach nur Spanisch und verkündete, dass wir 12 km hin und wieder zurück gehen würden. Ich hatte irgendwie einen Spaziergang im Regenwald erwartet, aber keine 24 km Wanderung bei 35 Grad.
Außer uns gab es keine anderen Menschen auf dem Weg. Wir liefen durch den Regenwald und stellenweise durch einen flachen Fluss. Am Ende kamen wir an einem Wasserfall in einem Canyon an. Nach dem Mittagessen machten wir uns auf den Rückweg. Bei den Tieren gehört immer auch viel Glück dazu. Außer Affen, Fledermäusen und Schmetterlingen sahen wir leider nichts.
Samstag 16.11.24
Ich wollte meinen Weg nach Samaipata fortsetzen, um dort den südlichen Teil vom Amboro Park zu erkunden. Nach dem Frühstück befand ich mich in der Hostellobby. Ein niederländisches Pärchen war dabei aufzubrechen. Da sie auch nach Samaipata wollten, packte ich innerhalb von drei Minuten meine Sachen zusammen und fuhr mit Ihnen gemeinsam.
In Bolivien wird statt Uber viel die InDrive App genutzt. Hier kann man einen Preis vorschlagen und mit den Fahrern zunächst verhandeln. Die beiden hatten bereits mit der App ein Taxi bestellt. Wir fuhren ca. 10 Minuten zur Parada Samaipata. Es handelt sich um zwei Garagen nebeneinander. In der einen sitzt man auf Plastikstühlen und wartet und in der anderen parken nacheinander Autos ein, die losfahren, sobald sie voll sind. Wir mussten ca. 30 Minuten warten, dann fuhren wir mit einem sogenannten Trufi los.
Die Fahrt dauerte drei Stunden. Anstatt einer Klimaanlage gab es nur geöffnete Fenster. Wir teilten uns zu dritt die Rückbank. Es war dementsprechend sehr warm.
Samaipata ist ein sehr kleiner, ruhiger Ort. Ich hatte ein anderes Hostel als das Pärchen. Die Unterkunft war einfach, aber schön.