Im den Sommerferien 2018 hieß mein Ziel Mittelamerika. Da man ja oft hört, wie gefährlich es dort ist, bevorzugte ich eine geführte Tour. Also buchte ich die Rundreise „Abenteuer Maya“ mit G-Adventures. 22 Tage sollte es durch Mexiko, Guatemala und Belize gehen. Was mir vorab gefiel, war die Zusammenstellung der Aktivitäten. Es gab viele optionale Möglichkeiten und es war für jeden was dabei: Sport, Kultur, Strand. Um mich schon vorher etwas zu erholen, reiste ich zwei Tage vor Tourbeginn an.
An einem Freitag im Juli flog ich von Düsseldorf aus nach Cancun. Im Internet buchte ich vorab einen Taxishuttle-Service, um nach Playa del Carmen zu gelangen, wo die Tour starten sollte. Meine erste Unterkunft hatte ich so gewählt, dass sie nahe des ersten Hotels der Rundreise war. Nach einigem Suchen fand ich mein Taxi. Ich würde sagen, dass es sich gelohnt hat, im Voraus zu buchen, da die Anbieter am Flughafen deutlich teurer waren. Gemeinsam mit anderen Personen fuhr ich dann nach Playa del Carmen. Ich war die letzte, die auf dem Weg lag. Leider hatten wir zunächst Schwierigkeiten meine Unterkunft zu finden. Der Fahrer kannte das Hotel nicht und die google maps führte uns aus den Stadtkern hinaus, was nach meinem Wissen nicht sein konnte. Ich versuchte den Fahrer auch mehrfach davon zu überzeugen, dass wir falsch seien. Aber es dauerte eine Stunde bis er endlich im Hotel anrief. Zum Glück lag es dann doch dort, wo ich es auch in Erinnerung hatte. Im Endeffekt war es auch kein Hotel, sondern nur ein paar Appartements. Es gab also keine Rezeption. Mit dem Zimmer war ich sehr zufrieden. Ich hatte sogar eine Küche. Zum Strand waren es nur 5 Minuten zu Fuß und es lag direkt an der 5ta Avenida, der Haupteinkaufs- und Partystraße.
Für den Samstag hatte ich mir einen reinen Erholungstag am Strand vorgenommen. Dort angekommen, war ich aber zunächst erstmal enttäuscht. Die schönen Bilder aus dem Internet stimmten nicht so ganz, denn es gibt seit einigen Jahren eine Seegrasplage. Zum Teil wird es abtransportiert, aber es sammeln sich immer wieder neue Berge an. Und das Zeug stinkt gewaltig. Außerdem klebt es beim Schwimmen die ganze Zeit an einem, da ganze Teppiche auf den Strand zu treiben.
Da es ziemlich heiß war, konnte man sich am Strand gar nicht so lange aufhalten, so dass ich schon recht früh wieder zu meiner Unterkunft zurückkehrte. Am Abend habe ich dann einen Rundgang über die 5ta Avenida gemacht.
Am Sonntag war das Begrüßungstreffen der Tour für 18 Uhr angesetzt. Im Laufe des Tages konnte man anreisen. Ich musste am Vormittag erst einmal meine Unterkunft wechseln. Da ich mein Appartement verlassen musste, bevor ich das neue Zimmer beziehen konnte, hatte ich gehofft, meine Reisetasche an der Rezeption lassen zu können. Das Hotel Ko’ox City Garden verfügte aber über keine. Diese lag ca. 200 m entfernt in einem anderen Hotel der Ko’ox Gruppe. Nur konnte mir das vor Ort niemand sagen, weil es niemanden gab, der dort für irgendetwas zuständig war. Glücklicherweise habe ich dann jemanden aus meiner Gruppe getroffen. Sie war auch aus Deutschland und ebenfalls Lehrerin. Sie bot mir an, meine Tasche in ihrem Zimmer zu lassen. Da wir uns auf Anhieb gut verstanden, sind wir dann gemeinsam zum Strand gegangen. Am Nachmittag haben wir uns für den Pool entschieden und ankommende Leute beobachtet und gerätselt, ob sie zu unserer Tour gehörten.
Es gab immer Doppelzimmer. Aufgrund der ungeraden Anzahl hatte dann eine Person immer die Möglichkeit, ein Einzelzimmer zu erhalten. Meine später eintreffende Zimmerpartnerin war mit über 40 Jahren, die älteste in der Gruppe und kam aus den Niederlanden.
Um 18 Uhr fand dann das Begrüßungstreffen statt. Wir waren 11 Leute, davon 8 Lehrer. Unser Tourguide hieß Marlon. Es folgte ein gemeinsames Abendessen, um sich besser kennenzulernen.
Am Montag hieß es um 6.30 Uhr Abfahrt mit einem Kleinbus nach Chichen Itza. Dort gab es eine dreistündige Führung durch die Mayaruinen.
Anschließend fuhren wir weiter nach Merida, wo es einen kurzen Orientierungsspaziergang gab.
Am Dienstag gab es dann optional die Möglichkeit Uxmal (eine weitere Mayaruine) und Cenoten (Wasserlöcher zum Schwimmen) zu besichtigen. Die Mehrheit der Gruppe entschied sich für beides. Uxmal ist deutlich weniger besucht als Chichen Itza. Aber ebenfalls sehr interessant.
Das Mittagessen gab es auf einer Hacienda. Dann ging es weiter zur Abkühlung in die Cenoten.
Abends sind wir wie an den vorherigen Tagen gemeinsam in ein von Marlon empfohlenes Restaurant gegangen.
Für Mittwoch war ein langer Fahrtag nach Palenque angesetzt. Zunächst ging es mit dem Taxi zum Busbahnhof. Um 8 Uhr verließen wir Merida um 18 Uhr kamen wir in der Dschungellodge Mayabell an. Die Fahrt erfolgte in einem komfortablen Fernreisebus.
Am Donnerstag gab es einen optionalen Dschungelhike, an dem wieder die Mehrheit teilnahm. Anschließend ging es für 2,5 h zu den Mayaruinen Palenque.
Zum Mittagessen sind wir zurück in die Lodge gefahren. Vorn dort aus ging es weiter zu den Roberto Barrios Wasserfällen. Es handelt sich um einen Stufenwasserfall, bei dem man von Stufe zu Stufe rutschen oder springen kann.
Zum Abschluss rutschte man auf einer platt gedrückten 10l Plastikflasche das letzte Stück hinunter. Allerdings muss man aufpassen, dass man auch wirklich auf der Flasche sitzt, da man sonst mit dem Hintern über die Steine rutscht, was mir beim zweiten Mal leider passiert ist und etwas schmerzhaft war.
Am Freitag ging es wieder früh um 6 Uhr los Richtung San Cristobal. Zum Mittagessen kamen wir dort an und machten noch einen Orientierungsspaziergang. Der Rest der Zeit stand zur freien Verfügung. Mehrere von uns buchten für nachmittags eine Massage.
Am Samstag gab es einige optionale Aktivitäten. Man konnte den Sumidero-Canyon oder indigene Dörfer besichtigen. Ich blieb mit zwei anderen in San Cristobal. Wir verbrachten einen entspannten Tag. In der Stadt gibt es allerdings nicht allzu viel zu sehen.
Am Sonntag fuhren wir um 6.30 Uhr in Mexiko ab und kamen um 16 Uhr im Hotel in Panajachel in Guatemala an. Die Uhren wurden eine Stunde zurück gestellt. Wir mussten eine Einreise- und eine Ausreisegebühr zahlen. Unsere Koffer haben wir selbst über die Grenze getragen. In Guatemala sind wir dann in einen anderen Bus gestiegen. In Panajachel haben wir einen Orientierungsspaziergang gemacht und sind anschließend zum Abendessen gegangen.
Am Montag fuhren wir mit kleinem Gepäck um 10 Uhr per Boot über den Atitlansee nach „La Casa del mundo„. Dort hatten wir Zeit zum Kajakfahren und Entspannen. Nach dem Mittagessen fuhren wir weiter nach San Juan de las Lagunas. Dort gab es für einige Geburtstagskinder aus unserer Gruppe einen traditionellen Brauch. In einer Schule wurde ein mit Süßigkeiten gefüllter Hase aufgehangen und musste mit einem Stock von den Geburtstagskindern geschlagen werden, bis die Süßigkeiten herausfielen. Allerdings fand das ganze mit verbundenen Augen statt, was für die Zuschauer sehr lustig war.
Im Anschluss besuchten wir Kooperationen von G-Adventures. Dort wurden Textilien, Medizin, Schokolade und Kunstwerke erstellt. In der Nacht gab es einen Homestay. Wir wurden auf verschiedene guatemalische Familien aufgeteilt, um dort zu essen und zu schlafen.
Am nächsten Morgen ging es mit dem Boot zurück nach Panajachel. Wir holten kurz das restliche Gepäck aus dem Hotel und fahren mit dem Bus weiter nach Antigua, wo es zunächst wieder einen Orientierungsspaziergang gab.
Am Nachmittag konnte man optional auf den aktiven Vulkan „Pacaya“ wandern. Ich habe mich mit einigen anderen dazu entschlossen. Aufstieg war sehr anstrengend. Wir kamen in der Dämmerung oben an und grillten Marshmallows an der Lava. Man kann auch mit ziemlich dünnen Pferden hoch reiten, aber das hat zum Glück niemand von uns gemacht.
Der nächste Tag stand wieder zur freien Verfügung. Neben einer Massage shoppte ich ein paar Souvenirs. Am Abend gab es wieder ein G-Adventures Infotreffen. Man konnte die Tour auch nur zur Hälfte buchen. Daher verließ uns eine Person und sechs neue kamen hinzu.
Am Donnerstag fuhren wir nach Rio Dulce wieder in eine Dschungellodge. Es gab dann einige optionale Aktivitäten: Einige machten einen Ausritt und die Mehrheit fuhr zum Hot Spring Waterfall. Das heiße Wasser kam von einem Wasserfall und vermischte sich unten mit dem kalten Fluss. Daher war es nur ganz nah am Wasserfall warm. Nach einer kleinen Klettertour konnte man sich oben direkt in das heiße Wasser setzen und anschließend ca. 4 m runter springen. Leider hat eine Reisende dabei ihre Go Pro fallen lassen und im Wasser nicht mehr wieder gefunden.
Am Freitag fuhren wir mit dem Boot nach Livingston, hatten dort einen kurzen Aufenthalt und kamen am frühen Nachmittag zurück zur Dschungellodge. Anschließend ging es mit dem Bus nach Flores.
Am folgenden Tag verließen wir früh morgens das Hotel Richtung Tikal, um nich so vielen Menschenmassen zu begegnen. Um halb 6 gab es eine optionale Partybootfahrt. Das beste daran waren die Lianensprünge. Außerdem war es schön im warmen Wasser zu liegen und den Sternenhimmel zu beobachten.
Am Sonntag ging es dann nach San Ignacio in Belize. Amtssprache ist dort Englisch. Da das Hotel noch nicht bezugsfertig war, fuhren wir direkt zum Cave Tubing, was auch optional war, aber von allen gebucht wurde. Es war eher eine entspannte Tour, aber dennoch ganz amüsiant.
Der Montag stand zur freien Verfügung. Es bestand die Möglichkeit, einige Höhlen zu besichtigen, was aber auch mit langen Fahrzeiten verbunden war. Ein Teil der Gruppe entscheid sich dennoch dazu, der Rest blieb am Pool. Ausgerechnet an dem Tag fing es an zu regnen.
Am darauffolgenden Tag fuhren wir zunächst mit einem Chicken Bus (öffentlicher Bus) zum Hafen. Von dort aus ging es mit dem Wassertaxi auf die Insel Caye Caulker. Dort hatten wir zunächst Zeit für Entspannung, bevor wir eine kleine Fahrradtour über die Insel machten. An einem Stop konnte man Seepferdchen sehen.
Am Mittwoch hatten wir dann einen sechs stündigen Schnorchelausflug.
Der Donnerstag stand wieder zur freien Verfügung und wurde zum Strandtag. Es gibt allerdings keinen klassischen Sandstrand außer auf der anderen Seite der Insel. Hierfür muss man allerdings ziemlich viel Geld bezahlen.
Am Freitag fuhren wir dann wieder mit einem Boot, diesmal zur Grenze nach Mexiko. Die Fahrt fand nur leider in einem kleinen stickigen Boot unter Deck statt, sodass sehr viele Personen seekrank wurden. Nach der Tortur ging es noch vier Stunden mit dem Bus weiter Richtung Playa del Carmen, wo wir erst abends ankamen.
Am Samstag konnte man optional eine Schnorcheltour mit Walhaien in Cancun buchen. Nachdem einige Reisende dies bereits vor unserer Rundreise gemacht hatten und es empfahlen, entschied ich mich ebenfalls dazu. Dies war jedoch ein großer Fehler. Die Walhaie waren zwar toll, aber wir hatten starken Wellengang und es durften immer nur zwei zum Schnorcheln ins Wasser. Der Rest musste auf dem Boot warten. Dabei wurde mir sehr schlecht. Die Hälfte der 12 Teilnehmer musste sich übergeben. Anschließend stand noch die einstündige Fahrt zurück nach Playa del Carmen auf dem Programm.
Abendessen gab es dann bei einem Planeterra Projekt. Im Anschluss sind einige noch in den Coco Bongo Club gegangen, ein paar andere sind mit mir in eine günstigere Bar und haben in meinen Geburtstag reingefeiert.
Am 19.8.18 gab es ein Abschiedsfrühstück, bevor sich dann die Wege der meisten trennten. Ich blieb zusammen mit der deutschen Lehrerin noch eine Nacht, musste aber wieder in meine Unterkunft vom Anfang wechseln. Da der Strand selbst durch das Seegras nicht so attraktiv war, sind wir in den Kool Beach Club gegangen. Dort gab es leckeres Essen und einen Pool. Von unserem Hotel bekamen wir vergünstigte Eintrittskarten.
Am Montag stand für uns beide der Rückflug bevor, aber erst gegen Nachmittag. Daher gingen wir nochmal in den Beach Club und kosteten den letzten Tag in vollen Zügen aus.
Fazit: Es handelte sich um eine abwechslungsreiche Reise, die sehr gut organisiert war. Ich hatte Glück, dass wir eine so tolle Reisegruppe waren. Das hat bestimmt auch dazu beigetragen, dass ich rundum zufrieden war.