Argentinien – Brasilien – Costa Rica – Panama

Für den Sommer hatte ich eine Reise zunächst nach Buenos Aires und Iguacu geplant. Weiter ging es nach Rio de Janeiro zu den Olympischen Spielen und im Anschluss zu einem Volunteering-Projekt mit Schildkröten in Costa Rica.

Am 24.7.2016 startete abends um 21.55 Uhr mein Flieger nach Buenos Aires. Ich hatte einen Direktflug gebucht. Ich flog von Frankfurt aus und hatte mir ein Sparpreisticket für den Zug geholt. Das Chaos begann aber leider schon direkt am Bahnhof. Die Züge hatten alle Verspätung und fielen zum Teil aus, da sich irgendwo irgendjemand vor einen Zug geschmissen hatte. Ich war aber früh genug losgefahren, so dass ich trotz der vielen Umstiege und Wartezeiten an irgendwelchen Bahnhöfen rechtzeitig in Frankfurt ankam, also zwei Stunden vor Abflug. Am Schalter bekam ich dann ein Ticket ohne Sitzplatz. Man schickte mich mit dem Hinweis, dass ich am Gate einen Platz zugeteilt bekäme, fort.
Erst später wurde mir klar, dass kein Sitzplatz auch bedeuten konnte, dass ich nicht mitfliegen kann. Denn im Gate herrschte Aufruhr, als die Leute an Board gingen, aber viele ohne zugewiesenen Platz ratlos umher irrten. Der Flieger war nämlich überbucht. Eine Durchsage versprach 600 Euro, wenn man über Rio de Janeiro flog und dort 9 h Aufenthalt bis zum Weiterflug in Kauf nehmen würde. Ich überlegte kurz, ob mir das 600 Euro wert war. Da ich aber später sowieso noch nach Rio fliegen würde, fand ich das Angebot nicht attraktiv genug. Zudem hatte ich ja eine Tour gebucht und ging von einer wartenden Reisegruppe in Buenos Aires aus.
Nacheinander wurden dann Passagiere aufgerufen, die noch einen Sitzplatz zugewien bekamen. Ich wurde als allerletzte genannt. Puh, nochmal Glück gehabt.

Ich kam um 6.50 Uhr in Buenos Aires an. Mein Hostel-Shuttle fuhr leider erst um 9.45 Uhr und Check-in war sogar erst um 14 Uhr. Draußen regnete es durchgängig, sodass ich in meiner Unterkunft auf mein Zimmer wartete. Ich überlegte, ob es nicht doch schlauer gewesen wäre, die 600 Euro zu nehmen. Außer für einen kleinen Spaziergang verließ ich meine Unterkunft nicht mehr. Mein Hostel namens „Florida“ befand sich mitten in der Fußgängerzone, in der tausend Leute einem „Cambio“ zuriefen, da diese Straße für illegalen Geldwechsel bekannt ist.
Am nächsten Tag beinhaltete meine Tour eine Stadtrundfahrt und ich dachte, ich würde nun auf meine Reisegruppe treffen. An dieser Stelle wurde mir dann bewusst, dass es überhaupt keine feste Gruppe gab. Ich war die einzige, die diese Tour gebucht hatte, und wurde immer mit irgendwelchen anderen Leuten zu den geplanten Ausflügen gebracht. Also nahm ich bei Regen an einer Stadtrundfahrt mit Familien und Ehepaaren teil und alle schauten mich mitleidig an. Zu allem Überfluss ging auch noch der Bus kaputt und wir mussten eine halbe Ewigkeit auf Ersatz warten. Gegen 14 Uhr war ich dann zurück am Hostel, aber aufgrund des Wetters konnte man nicht viel machen.

Am dritten Tag war es endlich mal sonnig. Ich fuhr mit dem Bus nach Recoleta und schaute mir ein paar Sehenswürdigkeiten an.

Abends wurde ich dann für eine Tangostunde plus Show vom Hostel abgeholt. Natürlich war ich wieder die einzige, die alleine daran teilnahm. Während der Unterrichtsstunde war dies noch kein Problem. Jeder bekam einen Tanzpartner zugewiesen, so dass ich mit einem französischen Schüler das Vergnügen hatte. Das Tanzen machte viel Spaß. Dann ging es zum Essen mit gleichzeitiger Tango-Show. Alle Tische waren auf die Personenanzahlen abgestimmt. So saß ich also alleine an einem kleinen Tisch und kam mir echt doof dabei vor. Nach einiger Zeit kam dann eine Brasilianerin und fragte mich, ob ich nicht zu ihnen kommen wollte. Sie war mit zwei Freundinnen da, so dass noch genau ein Platz frei war. Sie konnten zwar nicht gut Englisch, aber es wurde dann doch noch ein netter Abend. Am Nachbartisch saßen noch zwei ältere Brasilianerinnen, von denen eine auch Deutsch sprechen konnte. Mit denen kam ich ebenfalls ins Gespräch.

Am vierten Tag lief ich wieder alleine durch die Stadt, um weitere Sehenswürdigkeiten anzusehen.

Um 15 Uhr nahm ich dann einen Stadtbus zum Busbahnhof und von dort aus einen Fernbus, der elf Stunden nach Iguazu fuhr. Auch diese Fahrt war im Voraus gebucht. Im Bus hatte ich einen festen Sitzplatz, der sich leider unter einem fiependen Lautsprecher befand. Da der Fahrer mir kein Gehör schenkte, wechselte ich einfach den Platz. Während der Fahrt habe ich ca. neun Stunden geschlafen, daher war es gar nicht so schlimm. In Iguazu wurde ich dann von einem Taxi zu meinem Hotel gebracht.
Buenos Aires hatte mir insgesamt nicht besonders gut gefallen, was vielleicht auch am Wetter lag.

Das ursprüngliche Hotel war geschlossen, so dass ich in ein besseres kam (Marcopolo Suites). Es befand sich an einer Straße, an der nicht viel anderes war. Bis zur „Stadt“ musste man 20 Minuten laufen. Es gab auch einen Pool, aber obwohl das Wetter ganz angenehm war, keine Liegen.

Am Samstag wurde ich dann für einen Tagesausflug zu den Wasserfällen auf der argentinischen Seite und Sonntag für eine halbtägige Expedition auf der brasilianischen Seite abgeholt. Ich war sehr beeindruckt von den Wassermassen.

 

Abends lernte ich in meinem Hotel drei junge Australier kennen, die genau wie ich am Montag nach Rio de Janeiro fliegen wollten. Wir konnten uns also ein Taxi teilen. Ab jetzt hatte ich Flüge und Unterkunft selbst organisiert. In Rio hatte ich bis Freitag ein Apartment gebucht. Aufgrund der Olympischen Spiele war es schwierig gewesen, eine Unterkunft zu finden.

Im Vorfeld hatte ich über Couchsurfing jemanden kennen gelernt, der anbot, einem kostenlos die Stadt zu zeigen. Er warb mit „Rent a friend“. Also holte mich Eduardo am nächsten Morgen um 7.30 Uhr ab. Wir fuhren weiter zum Flughafen, um eine Chinesin mitzunehmen und später stieg an einem Hostel noch eine Kanadierin hinzu. Beide halfen als Volunteer bei den Olympischen Spielen. Eduardo instruierte mich vorher noch, dass ich den anderen nicht sagen sollte, dass ich nichts bezahlte. Die beiden hatten ihn über seine offizielle Facebook-Seite angeschrieben und er führt hauptberuflich Touristen herum. Da Couchsurfing aber kostenlos ist, wollte er von mir kein Geld nehmen.

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Eduardo war super. Er ließ uns entscheiden, was wir sehen wollten, machte selbst aber auch gute Vorschläge. Außerdem zeigte er uns viele geheime Orte, die wunderschön und nicht touristisch waren. Erst abends kehrte ich ins Apartment zurück. Die Mädels waren  eine sehr nette Gesellschaft. Wir hatten einen tollen Tag.

Am nächsten Morgen war es wolkig. Ich spazierte alleine durch die Stadt und am Strand entlang.

Für Donnerstag hatten wir uns wieder mit Eduardo verabredet. Er stieg mit uns auf einen Berg, von dem wir einen super Blick über die Stadt hatten. Auf dem Weg dorthin hatten wir noch eine Stewardess abgeholt, die aber nicht viel Zeit hatte. Eduardo brachte sie daher früher zurück, damit sie ihren nächsten Flug nicht verpasste. Da wir nicht so lange am Fuße des Berges warten wollten, gingen wir alleine durch eine Favela zurück zum Parkplatz.

Wir machten noch einen Abstecher zum botanischen Garten bevor wir abends passend zum Sonnenuntergang mit einer Gondel auf den Zuckerhut fuhren.

Am Freitag wechselte ich dann in ein Hostel und verbrachte den Tag am Strand. Es war recht voll und es kamen ständig Händler, die einem Obst, Tücher oder Getränke verkaufen wollten. Im Meer war ich nicht, da ich mich nicht traute, meine Sachen alleine zu lassen. Selbst die Händler sagten mir, dass ich immer alles im Auge behalten solle und die werden es ja wohl wissen.

cimg9222Am Samstag begannen die Olympischen Spiele und ich hatte Karten für Volleyball und Tischtennis. Es war sehr heiß an dem Tag und man musste immer lange Fußstrecken zurück legen. Zum Volleyballstadion war der Weg unproblematisch. Ich hatte allerdings nicht viel Zeit, um zum Tischtennis zu gelangen. Die Fahrt dorthin wurde aber dann zu einer Tortur. Man konnte nicht direkt bis zu der Sportstätte fahren. Ich musste noch 40 min laufen. Alles war schlecht ausgeschildert. Die Busfahrt bis dorthin war schon anstrengend gewesen und dann musste ich noch durch die sengende Hitze gehen. Ich hatte leider vergessen, etwas zum Trinken mitzunehmen.
Da es mein letzter Tag in Brasilien war, hatte ich auch nur noch abgezähltes Geld. Als ich endlich mein Ziel erreichte, war meine Laune am Boden. Völlig verschwitzt schaute ich mir die kurzweiligen Matches an. Es war nicht ganz so interessant, wie ich ursprünglich gedacht hatte. Dann sah ich, dass viele Leute schöne Olympia-Becher hatten. Ich wollte auch so einen. Dafür musste ich aber Bier kaufen. Also habe ich völlig erschöpft einen halben Liter Bier statt Wasser getrunken und ich glaube, ich war danach etwas angetrunken. An den Weg zurück zum Hostel kann ich mich nicht mehr genau erinnern. Er dauerte mit Bus und neuer Metro (extra für Olympia gebaut) auf jeden Fall lange.

Mein Flug nach San Jose in Costa Rica ging in der Nacht. Da ich ein Tagesticket für die öffentlichen Verkehrsmittel hatte (das im Olympia-Ticket enthalten), beschloss ich mit diesen zum Flughafen zu fahren, anstatt 40 Euro für ein Taxi auszugeben. Ich fuhr also ein Stück mit der U-Bahn und stieg dann in einen Bus um. Es war wohl eher ungewöhnlich auf diese Weise zum Flughafen zu fahren, denn ich war die einzige mit Gepäck. An der Bushaltestelle hatte ich Schwierigkeiten den richtigen Bus auszumachen, da die Fahrzeuge keine Beschriftung hatten. Während der Fahrt wies mich dann ein Einheimischer darauf hin, auf keinen Fall mein Gepäck aus den Augen zu verlieren. Außerdem erklärte er mir, dass der Bus nur bis eine Station vor dem Flughafen führe und ich dann nochmal umsteigen müsse. An dieser Haltestelle fühlte ich mich auch zum ersten Mal unwohl. Es war etwas gruselig und es war außerdem nicht klar, wann der nächste Bus kommen würde. Ich war froh, als ich dann doch heile am Flughafen ankam.
Dort war es sehr leer. Auch an meinem Schalter waren nur fünf Leute. Als ich einchecken wollte, fragte mich der Angestellte nach meinem Impfausweis. Den zeigte ich ihm, bekam aber direkt das ungute Gefühl, dass es Probleme geben würde. Er fragte dann nach meiner Gelbfieber-Impfung. Verdammt, die hatte ich nicht. Er wies mich daraufhin, dass ich ohne die Impfung nicht nach Costa Rica reisen dürfe. Erstaunlicherweise blieb ich noch ruhig. Fest stand für mich nur: Ich wollte auf jeden Fall zu meinem Schildkrötenprojekt. Der Mann am Schalter machte dann zwei Vorschläge: Entweder ich blieb in Rio oder ich stieg bei der Zwischenlandung in Panama aus. Nachdem ich mich so mühsam bis zum Flughafen gekämpft hatte, würde ich bestimmt nicht zurück in die Stadt fahren. Außerdem sollte mein Rückflug nach Deutschland auch über Panama gehen, sodass ich im Notfall von dort weiterkäme.
Ein junger Mann sprach mich plötzlich an. Er stammte aus Guatemala und sprach etwas Deutsch. Er hatte mein Problem mitbekommen und wollte mir helfen. Er sagte mir, dass man in Panama sich gegen etwas Geld auch einfach eine Impfbestätigung kaufen könne. Na toll, wie sollte das denn gehen? Wen spricht man denn für sowas an? Mit solchen illegalen Geschäften kenne ich mich ja gar nicht aus.
Während des Flugs konnte ich natürlich nicht schlafen. Stattdessen schmiedete ich Pläne. Plan A: Einfach wieder zum Check-in Schalter gehen und nach einem neuen Flug fragen, vielleicht würden sie nicht den Impfausweis verlangen. Plan B: In die Stadt fahren und sich von einem Arzt impfen lassen. Plan C: Irgendwo illegal eine Bescheinigung besorgen:-D
In Panama gelandet ging ich also mit meinem Gepäck zum Schalter. Als ich um einen neuen Flug bat, wies mich die Angestellte drauf hin, dass ich ja keinen Impfschutz hätte. Sie konnte das natürlich im Computer sehen. Ich sagte, dass ich eben in die Stadt gehen könne und mich impfen lasse. Sie entgegnete jedoch, dass dies nicht möglich sei, da die Impfung 10 Tage vor Reiseantritt erfolgen müsse. Super, jetzt war eigentlich auch Plan C dahin, da ich ja nicht plötzlich mit einem Wisch vor ihr stehen konnte, als hätte ich die ganze Zeit eine Impfung gehabt. Das war der erste Moment, wo ich so verzweifelt war, dass ich den Tränen nahe war.
Die Frau wirkte zudem höchst unsympatisch. Ich wollte eigentlich betteln, aber sie winkte mit einer arroganten Geste sofort ab. Jetzt, dachte ich, es sei alles vorbei und ich müsse in Panama bleiben…ohne Unterkunft, keine Schildkröten in Costa Rica. Die Angestellte gab mir aber immer noch nicht meinen Pass zurück und flippte hinter dem Schalter hin und her, telefonierte mit irgendwelchen Leuten, fragte mich nochmal, wie lange ich genau in Brasilien war und plötzlich hatte sie einen Flug für mich. Ich hatte im Traum nicht mehr daran gedacht. Sechs Stunden später sollte der Flieger gehen, aber das war mir egal, Hauptsache ich kam weiter. Schnell gab ich mein Gepäck auf und begab mich in den Wartebereich. Leider hatte ich keine Zeit mehr mein Ladegerät ins Handgepäck zu holen und fast alle meine Akkus waren leer, so dass es eine sehr unangenehme Wartezeit war.
An dieser Stelle möchte ich nochmal thematisieren, wie es zu der fehlenden Impfung kam. Ich war bisher immer nur in ein Land gereist und dann wieder zurück nach Deutschland. Ich hatte alle Reiseinformationen gelesen und Deutsche brauchten keine Gelbfieberimpfung. Problem war nur, dass ich nicht bedacht hatte, dass ich nicht von Deutschland aus einreisen würde. Brasilien ist ein Gelbfieberland und Costa Rica nicht. Um sich vor erneutem Ausbruch der Krankheit zu schützen, dürfen eben nur geimpfte Personen aus Risikogebieten einreisen. Wieder was gelernt.

In San Jose angekommen, sprach mich direkt jemand an, ob ich ein Taxi bräuchte. Ich bejahte und folgte dem Mann. Erst als er sich weiter vom Flughafen entfernte, merkte ich, dass ich ein inoffizielles Taxi erwischt hatte. Der Mann brachte mich zu einem Auto mit einem Fahrer, der kein Englisch sprach, sagte ihm die Adresse und die Fahrt ging los. Da ich Spanisch sprechen kann, konnte ich mich trotzdem etwas mit dem netten Fahrer unterhalten. Ich hatte am Ende natürlich etwas zu viel bezahlt, aber ich kam sicher am Hostel an. Erst später erzählte der Besitzer der Unterkunft, dass es schon Fälle gab, in denen die Taxifahrer meinten, dass das anzufahrende Hostel geschlossen sei und die Kunden daraufhin zu anderen Unterkünften gebracht wurden.

Am nächsten Tag ging es dann mit ein paar anderen Leuten mit dem Bus Richtung Montezuma. Ich freundete mich mit einer jüngeren Schweizerin und einer älteren Spanierin an. Wir verstanden uns auf Anhieb super trotz der Altersunterschiede. Die Busfahrt dauerte recht lange. Wir mussten dann noch ein Stück mit einer Fähre übersetzen, bevor es mit einem kleinen Bus weiter ging. Abends, nach sieben Stunden Fahrt, kamen wir dann endlich an. Wir bekamen Mehrbettzimmer zugewiesen. Die Einrichtung war spartanisch und die Sauberkeit ließ stark zu wünschen übrig. Auf einer Tafel standen dann unsere Arbeitszeiten im Schildkröten-Projekt. Nur drei Tage musste man wirklich arbeiten, da der erste Tag Anreise und die letzten beiden Tage frei waren.

Am folgenden Tag gab es eine kleine Einführung, die super langweilig war. Anschließend hatten wir Zeit, um im Meer zu schwimmen. Der Strand war herrlich. Am Nachmittag lernten wir Nester zu bauen und abends von 22-1 Uhr begann dann meine erste Schicht. Unsere Aufgabe war es am Strand hin und her zu laufen und darauf zu warten, dass eine Mutter Schildkröte kommt und ihre Eier ablegt. Die muss man dann ausgraben und an einen geschützten Ort bringen. Im Stechschritt ging es also bei Regen den Strand entlang. Taschenlampen durften nicht benutzt werden, damit die Schildkröten nicht verschreckt werden. Wir bestanden immer aus 4er-Gruppen, davon war einer eine Art Guide. Hierbei handelte es sich in der Regel um Mädels, die seit mehreren Monaten die Volunteering arbeitet machten, wobei ich mich häufig fragte, wie man es über so lange Zeit in dieser dreckigen Unterkunft aushalten konnte.

Am zweiten Tag ging es wieder zum Schwimmen ins Meer und dann war Müll sammeln angesagt. Wir liefen ein ganzes Stück den Strand entlang bis zu einer sehr verdreckten Stelle. Es war sehr mühselig, da es sich um viele kleine Plastikteile handelte. Außerdem war es sehr schwül an dem Tag.

Meine nächste Strandwacht war von 19-22 Uhr. Mit den Uhrzeiten hatte ich wirklich Glück, denn einige mussten auch von 1-4 Uhr ran. Diesmal gewitterte es. Ich unterhielt mich mit einer Italienerin während des Laufens aber unser Guide war nicht so freundlich und meinte immer nur, wie sollten nicht so laut sein. Außerdem legte sie ein rasantes Tempo an den Tag. Das Gewitter rückte immer näher. Über uns krachten die Blitze. Ich hatte ehrlich gesagt Angst. Irgendwann sah sie dann endlich ein, dass wir vielleicht eine Pause machen sollten und so warteten wir am Brutplatz bis das Schlimmste vorüber war. Leider kam schon wieder keine Schildkröte, um Eier zu legen.

Am dritten Tag musste ich dann von 6-10 Uhr den Brutplatz bewachen. Das war sehr angenehm, da man dabei ein Buch lesen oder Musik hören kann. Damit war meine Arbeit in dieser Woche auch schon erledigt. Am Nachmittag machte ich daher mit der Schweizerin einen Ausritt. Gleich nach dem Aufsteigen legte sich mein Pferd erstmal hin und wollte sich wälzen. Zwischendurch regnete es und die Wege waren so steil und steinig, dass ich immer Angst hatte, mein Pferd würde irgendwann umkippen. Aber die wussten scheinbar genau was sie taten. Es war ein wirklich schöner Ritt und die Pferde waren gut gepflegt, was mir sehr wichtig war.

In der Nacht kam die Spanierin und weckte mich. Kleine Schildkrötenbabys waren geschlüpft. Ich lief also schnell zum Strand und durfte beobachten, wie die kleinen ihren Weg ins Meer suchten.

Am letzten freien Tag machte ich wieder mit der Schweizerin einen Ausflug, diesmal nach Tortuga Island. Dort gab es ein unfassbar süßes Schwein, das sich auf den Rücken legte, um gekrault zu werden. Außerdem sahen wir zwei Wale.

Am Samstag ging es dann um 6.30 Uhr zum Bus und den ganzen mühseligen Weg wieder zurück nach San Jose.

Am Sonntag flog ich zunächst nach Panama-City. Dort hatte ich 6 Stunden Transferzeit, sodass ich noch eine 4-stündige Stadtrundfahrt machte. Mit meinem privaten Fahrer für recht viel Geld ging es dann zum Panamakanal und ich sah mir die Schleusung eines riesigen Frachters an.

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Abends flog ich weiter nach Frankfurt, wo ich Montag Mittag landete.

Fazit: Buenos Aires hat mir nicht besonders gut gefallen. Die Wasserfälle hingegen waren sehr beeindruckend und sind definitiv eine Reise wert. Rio de Janeiro gefiel mir auch sehr gut. Allerdings war ich froh, während der Olympischen Spiele dagewesen zu sein, da die Polizeipräsenz besonders hoch war und ich mich einigermaßen sicher gefühlt habe. Zu Costa Rica kann ich nicht ganz so viel sagen.