Barcelona, Andorra, Südfrankreich, Monaco

Der Titel klingt schon ein bisschen verrückt, wenn man weiß, dass es sich nur um ein verlängertes Wochenende gehandelt hat. Aber verrückt ist ja meine Spezialität 😛

Es handelte sich um das Fronleichnam-Wochenende 2024. Wie immer ging es nach der Schule direkt zum Flughafen. Ich war also schon direkt mit meinem Reiserucksack auf der Arbeit, da für so einen Kurztrip natürlich Handgepäck ausreicht. Von Düsseldorf flog ich nach Barcelona und kam dort mit einer Stunde Verspätung gegen 20 Uhr an. Mein Freund war bereits aus Frankreich hergeflogen und hatte schon unseren Mietwagen abgeholt. Er musste mich also nur noch einsammeln.

Wir fuhren 20 Minuten bis in die Stadt und hielten für ein erstes Foto an der Sagrada Familia.

Anschließend ging es zur Unterkunft. Hierbei handelte es sich um eine Mischung aus Hotel und Studentenwohnheim. Wir sollten eine Uni angeben, obwohl wir ganz normal über booking gebucht hatten. Günstig war es auch nicht wirklich und für den Parkplatz mussten wir auch ordentlich bezahlen.

Die Zimmer waren einfach und die Wände hellhörig. Für eine Nacht war es aber ausreichend. Das Frühstück war immerhin günstig, aber in Ordnung. Wir durften dann das Auto nach dem Auschecken um 11 Uhr noch stehen lassen, was bei einem Parkpreis von 25 Euro in meinen Augen hätte selbstverständlich sein müssen. Zu Fuß ging es dann auf eine Sightseeingtour durch die Stadt.

Wir starteten mit der Sagrada Familia. Achtung: Tickets müssen definitiv im Voraus gekauft werden. Für den gleichen Tag bekommt man in der Regel nichts mehr. Daher konnten wir leider nur Fotos von Außen machen.

Wir kamen an der Stierkampfarena vorbei.

Weiter ging es zum Arc de Triomf.

Hier gab es einen Seifenblasenkünstler.

Auf dem weiteren Weg kamen wir hier noch vorbei:

Anschließend liefen wir zur Basilika Santa Maria del Mar und danach erreichten wir La Catedral.

Da wir nicht nochmal 48 Minuten zurück zum Hotel laufen wollten, nahmen wir die Metro.

Eigentlich wollten wir noch zum Park Güell. Aber auch hier benötigt man frühzeitig Tickets. Wir waren leider zu spät dran.

Am Abend vorher hatten wir uns dann spontan überlegt, dass wir zum Kloster Montserrat fahren. Es liegt auf einem Berg.

Wenn man weniger als 30 Minuten bleibt, sind die Parkplätze kostenlos. Wir wollten hauptsächlich ein Foto machen, weil das Gebäude so schön am Berg gebaut ist, daher fuhren wir zügig weiter.

Zum Abschluss wollten wir noch zum Roca Foradada wandern, der ca. 30 Minuten vom Kloster entfernt liegt. Es handelt sich um ein Fenster im Berg. Von einem Parkplatz aus führt ein schöner Weg ca. eine halbe Stunde bis zum Fenster. Das letzte Stück muss man allerdings ein bisschen klettern.

 

Zurück am Auto hieß unser nächstes Ziel Andorra. Zwei Stunden Fahrt standen an. Wir nutzen in Spanien eine Mautstraße und mussten ca. 14 Euro bezahlen. Das war ganz schön teuer.

Andorra hingegen ist sehr günstig. Die Spritpreise fielen uns direkt auf, aber auch das 4*-Hotel kostete nur 85 Euro für zwei Personen im großen Doppelzimmer mit zwei Badezimmern und inklusive Frühstück.

Was wir nicht wussten: In Andorra gibt es kein EU-Roaming, obwohl es zur EU gehört. Das haben wir aber auch erst recht spät gemerkt. Die nächste Handyrechnung wird wohl teuer.

Andorra ist bekanntlich sehr klein. Die Hauptstadt Andorra La Vella ist im Grunde nur ein schmales Tal zwischen den Bergen. Hier hatten wir unsere Unterkunft.

Zum Abendessen gingen wir ins Excalibur nahe unseres Hotels. Normalerweise schreibe ich nicht viel über Restaurants und Essen, aber dieses Burgerrestaurant kann ich nur empfehlen. Die ganze Aufmachung ist mittelalterlich natürlich inklusive Stein und Schwert im Eingangsbereich. Das Essen war fantastisch. Beim Desserts war ich überrascht wie schnell sie den Crepes fertig hatten. Es stellte sich heraus, dass sie einen Wrap dafür genutzt haben. Aber es schmeckte trotzdem, wenn auch anders 😀

Am nächsten Morgen genossen wir ein ausgiebiges Frühstück und liefen dann 10 Minuten bis zur verflossenen Uhr von Dali und der Pont de París. Beides liegt direkt nebeneinander.

Zurück am Hotel packten wir schnell unsere Taschen, denn wir hatten eine Wanderung herausgesucht zu der wir 45 Minuten hinfahren mussten. Außerdem hatten wir für 16 Uhr einen Bus nach Toulouse gebucht und mussten vorher noch das Auto in Andorra abgeben.

Wir verließen um kurz vor 11 das Hotel. Erstaunlicherweise mussten wir nichts für das Parken in der Tiefgarage bezahlen. Wir vermuten, dass wir Glück hatten, weil wir ohne Ticket einfahren konnten, als die Schrank oben war. Daher eine klare Hotelempfehlung für das Exe Prisma. Komfort, Frühstück, Preis-Leistung und Lage waren top.

Wir fuhren in den Norden von Andorra. Nach einigen Serpentinen und Höhenmetern erreichten wir den Startpunkt unserer Wanderung zum Mirador Solar Tristaina. Bei Komoot war die Tour als Rundkurs von 2.30 h beschrieben worden, die an schönen Bergseen vorbeiführt.

Wir nahmen am Start den Weg nach links und liefen über Wege, die auch von Wartungsfahrzeugen benutzt wurden, recht steil bergauf. Auf dem Weg trafen wir Kröten und Murmeltiere.

Nach kanpp über einer Stunde erreichten wir dann endlich die Sonnenuhr. Die Wolkendecke ließ ab und an auch mal die Sonne hindurch.

Nach zahlreichen Fotos setzten wir dann unseren Rundkurs fort. Aber es kam anders als gedacht. Denn der zweite Teil führte nicht mehr über deutliche und gut begehbare Wege, sondern über Stock und Stein sowie zahlreiche Schneefelder. Aus unserer schönen Wanderung wurde ein richtiges Abenteuer. Wir kletterten teilweise über Felsen, um die Schneefelder zu umgehen. Denn diese waren ziemlich gefährlich. Der Schnee war schon angeschmolzen und daher sehr rutschig und man sank teilweise tief ein, was man vorher nicht erahnen konnte. Zudem waren sie an steilen Hängen, weshalb man immer Angst hatte bis nach unten zu rutschen. An einigen Stellen entschied ich, mich auf meine Regenjacke zu setzen und gezielt nach unten zu rutschen.

 

Der Weg war nicht nur beschwerlich und abenteuerlich, vielmehr machte uns die Zeit langsam zu schaffen. Denn die angedachten 2,5 h waren nicht schaffbar. Wir kamen nur langsam voran, versuchten immer wieder den Schnee zuumgehen und wenn wir den Originalweg wiederfanden war dieser sehr steinig und nur langsam begehbar.

Der Ausblick war dennoch schön.

   

Nach 3.15 h erreichten wir dann endlich wieder unser Auto. Es war bereits 14.50 Uhr. Wir mussten allerdings noch 50 Minuten zur Autorückgabestation fahren und vorher tanken. Ich wiederhole: Um 16 Uhr fuhr der Bus nach Toulouse.

Von der Autorückgabestation bis zur Bushaltestelle waren es nochmal 4 km. Ursprünglich hatten wir in Erwägung gezogen zu Fuß zu gehen, aber daran war jetzt nicht mehr zu denken. Ein Taxi musste her.

Mein Freund heizte die Serpentinen wie ein Rennfahrer herunter und holte schon mal einiges an Zeit heraus. Ich rief derweil beim Taxianbieter von Andorra an und bestellte uns ein Taxi zur Autorückgabestation. Natürlich sprach niemand Englisch und so musste ich auf meine Spanischkenntnisse zurückgreifen.

Fürs Tanken benötigten wir 3 Minuten. Um 15.37 Uhr gaben wir das Auto zurück und das Taxi stand wie bestellt bereit. An dieser Stelle vielen Dank an meine Spanischlehrerin 😀

Wir waren schlussendlich 15 Minuten vor Abfahrt des Busses am Busbahnhof. So macht man Urlaub im Andrea-Style 😀

Mit dem Fernbus (Andbus) fuhren wir dann 3.45 Uhr bis nach Toulouse. Ursprünglich hatten wir geplant, irgendwie zur Grenze von Andorra und Frankreich zu gelangen und von dort mit dem Zug, der 2.20 h gebraucht hätte, weiter nach Toulouse zu fahren. Allerdings hatten wir von Anfang an keine Ahnung, wie wir an die Grenze kommen sollten. Erst im Hotel hatten wir von den Fernbussen erfahren und uns dann für die bequemere Variante ohne Umstieg entschieden.

Obwohl wir einmal umkehren musste, weil wir eine Haltestelle (absichtlich?)  ausgelassen hatten, kamen wir nahezu pünktlich um 19.50 Uhr am Bahnhof von Toulouse an. Unser Hotel war nur 1 km entfernt und wir freuten uns nach diesem Tag endlich auf eine Dusche 😀

Nach dem Frühstück am nächsten Morgen starteten wir mit einem kleinen Stadtrundgang durch Toulouse. Dabei hatten wir uns nicht viel herausgesucht, was wir sehen wollten. Zum Glück lag alles nah beieinander.

Basilique Saint-Sernin

Vorbei am Capitol

 

Jakobinerkirche

Pont Neuf

Anschließend liefen wir zurück zum Bahnhof, da dort auch die Mietwagenstation war. Mit unserem Auto fuhren wir dann eine Stunde bis nach Carcassonne, was wir um 13 Uhr erreichten. Den äußeren Teil der Festung kann man kostenlos besuchen für die Burg und einen Teil der Stadtmauern benötigte man Tickets, die wir uns bereits online gekauft hatten. Obwohl wir uns mit dem Datum vertan hatten, wurden wir trotzdem hinein gelassen. Es war zum Glück nicht voll.

Nach zwei Stunden Besichtigung fuhren wir weiter nach Narbonne, um dort einen kurzen Stopp an der Kathedrale einzufügen. Hier konnten wir 30 Minuten sogar kostenlos parken.

Über Agda und Sète fuhren wir in Küstennähe bis nach Palavas de Flots. Unterwegs legten wir aber noch ein Päuschen am Strand ein.

Die nächste Unterkunft buchten wir erst während der Fahrt und fanden wieder ein wirklich gutes, preisgünstiges Hotel direkt am Strand mit Frühstück.

Gegen 10 Uhr brachen wir am nächsten Morgen auf und fuhren ca. eine Stunde bis nach Marseille. Dort parkten wir nahe der Kathedrale und besichtigten diese als erstes.

Anschließend spazierten wir zum Hafen und machten von dort ein Foto von der Basilika Notre-Dame-de-la-Garde, die auf einem Berg liegt. Der Hafenbereich selbst ist aber auch sehr schön und beeindruckend mit den vielen Booten.

Zurück am Auto machten wir uns auf den Weg nach Cassis. Hier hatten wir uns eine schöne kleine Bucht herausgesucht. Zunächst hieß es aber einen Parkplatz finden und laufen. Es ging vorbei am Calanque de Port-Miou.

Natürlich war unsere Bucht kein Geheimtipp und ziemlich überlaufen. Da es sich um einen Kiesstrand handelte, suchten wir uns ein Plätzchen auf den Felsen.

Nach zwei Stunden Sonnenbaden ging es zurück zum Auto und nochmal eine Stunde weiter bis nach Le Lavandou. Wir fanden wieder spontan eine nette Unterkunft und machten uns zum Abendessen auf den Weg zur Strandpromenade.

Abends schauten wir natürlich das Champions League-Finale zwischen Real Madrid und Borussia Dortmund. Leider ging es nicht gut für Dortmund aus.

Der letzte Tag brach an und wir fuhren nach einem ausgiebigen Frühstück 45 Minuten weiter nach Saint Tropez. Dort bestaunten wir die vielen Yachten und drehten eine kleine Runde durch die schönen schmalen Gassen.

Das nächste Ziel hieß Monaco. Hier hatten wir etwas Stress, da unser Tank fast leer war und wir keine Tankstelle fanden. In dem engen Gewirr aus Straßen und Tunneln hatten wir Schwierigkeiten den richtigen Weg zu finden. Außerdem gibt es auch hier kein EU-Roaming.

Wir parkten schlussendlich in einem Parkhaus am Hafen und machten einen Spaziergang durch die Altstadt, die auf einem Felsen liegt.

 

Von oben hatte man einen schönen Ausblick auf die Formel 1-Rennstrecke. Das Rennen hatte erst eine Woche zuvor stattgefunden.

Monaco ist wirklich sehr klein. Das Handy wusste nie wirklich, ob es in Frankreich oder in Monaco ist. Die Altstadt ist zwar ganz schön, aber ansonsten ist das Land sehr zugebaut. Sie haben wohl auch die größte Bevölkerungsdichte.

Im Anschluss fuhren wir nach Nizza. Dort besuchten wir noch zwei Kathedralen, bevor wir zum Abschluss des Urlaubs ein Eis am Strand genossen.

Wir mussten beide in getrennte Richtungen weiterfliegen und hatten schon Nachrichten mit Flugverspätung erhalten. Daher konnten wir uns Zeit lassen.

Nachdem wir den Mietwagen am Flughafen abgegeben hatten, machten wir uns in getrennten Terminals auf die Heimreise. Mein Flug war von 20.40 Uhr auf 21.30 Uhr verschoben worden. Da wir dann keine Freigabe erhielten, konnten wir sogar erst um 22 Uhr starten. Um 23.45 Uhr landeten wir noch in Düsseldorf. Nur ein bisschen später und wir hätten wegen des Nachtflugverbots umgeleitet werden müssen. Natürlich waren die Züge auch gerade alle weg, sodass ich erst sehr spät zu Hause war.

Fazit: Andorra ist mein neuer Geheimtipp. Ich mochte die Atmosphäre des schmalen Tals zwischen den Bergen. Es war dennoch nicht vergleichbar mit Österreich oder der Schweiz. Man kann wunderbar wandern (nur nicht unbedingt im Mai) und es ist günstig.

Ansonsten hat die Südküste Frankreichs viele schöne Ecken. Carcassonne war natürlich schön, aber auch Marseille hat mich positiv überrascht. Es war eine wirklich schöne Route. Auch wenn es sich nicht so liest, war es eine entspannte Tour.

Monaco fand ich nicht ganz so interessant. Aber es ist natürlich schön, das mal gesehen zu haben.