Dänemark

Wir haben das Jahr 2023 und es ist Karnevalszeit im Februar. Wie jedes Jahr hatte meine Schule am Rosenmontag und dem darauffolgendem Dienstag frei, weshalb sich das Wochenende für einen Kurzurlaub anbot. Recht schnell stand Dänemark als Ziel fest, nur gab es ein entscheidendes Problem bei der Planung: Meine Volleyballmannschaft hatte an dem Samstag des Karnevalswochenendes noch ein Saisonspiel. Da es in der Liga für uns ziemlich gut lief und wir auf Aufstiegskurs waren, wollte ich eigentlich auf die Teilnahme am Spiel verzichten. Problematisch war nur, dass wir am Wochenende zuvor ein entscheidendes Spiel um die Meisterschaft verloren und zudem andere Spielerinnen krank wurden. Es war also wichtig, dass ich mitspielte. Nun galt es einen guten Plan zu erstellen, der Urlaub und Volleyball ermöglichte. Da verrückte Reisepläne mein Spezialgebiet sind, war es natürlich ein Leichtes für mich, beides unter einen Hut zu bringen:-P

Am Freitagabend fuhren mein Freund und ich also erstmal nach Hamburg. Dort wollte ich unbedingt ins Harry Potter-Theater gehen. Die Tickets kaufte ich erst vier Tage vorher. Zunächst gab es nur noch Einzelplätze, aber nachdem ich die Seite mehrfach neu geladen hatte, tauchten plötzlich zwei Sitze nebeneinander in der zweiten Reihe auf. Sie kosteten auch nur 10 Euro mehr als die Einzelplätze. Das Theaterstück war dennoch teuer, aber es lohnte sich auf jeden Fall. Auch die Sitzplätze so nah an der Bühne waren top. Es gab ganz viele Zaubertricks und trotz der Nähe zu den Schauspielern, konnten wir nicht immer erklären, wie sie es gemacht hatten. Insgesamt dauerte das Stück vier Stunden inklusive 20 Minuten Pause. Die Nacht verbrachten wir im Hotel Holiday Inn, von dem wir 25 min zu Fuß bis zum Theater liefen.

Am nächsten Morgen war das Wetter leider mit Sturm und Regen sehr bescheiden, daher gingen wir ins Miniatur Wunderland in der Speicherstadt. Glücklicherweise fanden wir auch einen kostenlosen Parkplatz ganz nah dran. Ungefähr 1,5 h bestaunten wir die verschiedenen kleinen Welten.

Anschließend fuhr mein Freund mich zum Hauptbahnhof und ich von dort mit dem ICE zurück nach Dortmund. Der Zug benötigte zwei Stunden und 50 Minuten und kam auch nur mit geringfügiger Verspätung am Ziel an. Eine Teamkollegin holte mich mit dem Auto am Bahnhof ab, sodass ich pünktlich zum Aufwärmen in der Halle war. Unser Spiel begann um 17.30 Uhr und war dank eines klaren 3:0 Sieges von uns um 19 Uhr bereits zu Ende. Mein Zug zurück sollte erst um 20.25 Uhr fahren, wodurch noch genug Zeit blieb, um zu duschen und mit dem Team den Sieg zu feiern. Leider verlief die Rückfahrt dann nicht so gut wie die Hinfahrt. Der Zug startete bereits mit 20 Minuten Verspätung in Dortmund, die von Halt zu Halt immer mehr zunahm. Dann waren auch noch Personen auf dem Gleis, was zu einem unplanmäßigem Stopp führte. Statt um 23.16 Uhr kam ich erst um 0.38 Uhr in Hamburg an. Mein Freund wartete bereits mit dem Auto am Bahnhof. Denn nun mussten wir noch 1,5 h bis zu unserer Unterkunft auf Fehmarn fahren. Dort waren wir dann erst um 2.20 Uhr. Wir übernachteten in einem Mobilheim auf einem Campingplatz. Für uns wurde extra ein Umschlag an die Tür der Rezeption gehängt, damit wir auch nachts noch unseren Schlüssel bekommen konnten.

Um 10 Uhr mussten wir leider schon wieder auschecken. Wir kauften uns noch schnell am Bäcker ein Frühstück, bevor wir zur Fähre nach Puttgarden fuhren. Der Hafen war nur 20 Minuten von unserer Unterkunft entfernt und die Fähren fuhren alle 30 Minuten. Die Überfahrt kostete ca. 100 Euro und wir setzten um 11.15 Uhr über. Den Hafen von Rødby in Dänemark erreichten wir um 12 Uhr. Unser erstes Ziel waren nun die Kreidefelsen Møns Klint. Die Fahrt dauerte etwas über eine Stunde. Vor Ort folgten wir der Route 4, die einen Rundgang versprach. Wir stiegen zunächst ein paar Stufen hoch und liefen oberhalb der Kreidefelsen durch den Wald. Dann folgte der Abstieg zum Meer und über die Steine ganz nah am Wasser führte der Weg zurück. Nur leider waren die letzten 15 Meter, die wieder zur Treppe nach oben führten, überspült. Wir mussten uns entscheiden: umdrehen oder ab durchs kalte Wasser. Die Strecke war zwar mit drei Kilometern nicht weit, dennoch hatten wir keine Lust, wieder zurück zu laufen. Also hieß es: Socken aus, Hose hoch und ab durchs kalte Wasser. Nachdem ich die Füße kurz hineingesetzt hatte, wollte ich allerdings schon einen Rückzieher machen. Es war so verdammt kalt und tat höllisch weh. Ich bat meinen Freund, vorzugehen, damit ich motiviert war, es durchzuziehen. Für den Moment war es schlimm, aber der Schmerz ging auch schnell wieder vorbei. Motiviert durch unsere Aktion trauten sich dann auch andere Besucher durchs Wasser.

Wir fuhren ungefähr zwei Stunden weiter bis nach Kopenhagen. Dort hatten wir ein tolles Hausboot als Unterkunft. Parken konnten wir direkt gegenüber am Straßenrand, mussten aber per App bezahlen. Automaten gab es nicht.

Es war ein Light Festival in der Stadt. Dementsprechend gab es ein paar Lichtinstallationen. Wir hatten uns allerdings mehr davon versprochen. Nach einem Spaziergang durch die Stadt, aßen wir in einer Pizzeria zu Abend, bevor wir hundemüde ins Bett fielen.

Die Planung für den nächsten Tag war etwas schwierig. Ich wollte eigentlich gerne ins Legoland, aber das hatte im Winter geschlossen und so stand nicht mehr wirklich viel auf unserer Liste, was noch gut auf dem Weg lag. Da mein Freund keine Lust hatte, zu planen, durfte ich entscheiden. Also stand als erstes fest, dass wir recht früh (8.30 Uhr) aufstehen mussten, damit wir die zuvor herausgesuchten Leuchttürme erreichen konnten. Sie lagen nicht wirklich auf unserer Strecke, aber da wir kein besseres Ziel hatten, wurden sie nun eingebaut. Zunächst einmal wollten wir uns aber Kopenhagen noch bei Tageslicht anschauen. Hatten wir tagszuvor tolles Wetter, war es jetzt leider windig und bewölkt. Wir nahmen also das Auto und klapperten nochmal ein paar Sehenswürdigkeiten ab.

Nyhavn

Frederiks Kirke

Die kleine Meerjungfrau

Schloss Rosenborg

Rundetaarn

Anschließend fuhren wir zwei Stunden zum Schloss Egeskov. Dabei mussten wir eine sehr lange Brücke überqueren, die 40 Euro Mautgebühr kostete. Am Schloss kamen wir um 13.50 Uhr an. Viel Zeit blieb uns nicht, da wir den ersten Leuchtturm auf der Seite der Nordsee vor Sonnenuntergang erreichen wollten. Egeskov ist wunderschön. Am Eingang wurde uns jedoch gesagt, dass viele Teile des Parks gesperrt seien, da die Familie im Winter das Schloss bewohnt. Wir hatten allerdings Glück, dass Arbeiter dabei waren, Lichtinstallationen abzubauen. So konnten wir doch durch die Gärten und zumindest einmal um das Schloss herum gehen. Außerdem liefen wir durch das Labyrinth. Am Ende waren wir mit knapp einer Stunde länger als geplant dort. Der Eintritt war mit 135 Kronen (fast 20 Euro) auch nicht zu günstig.

Es folgte ein längerer Fahrtabschnitt von fast drei Stunden. Um 17.20 Uhr erreichten wir den Leuchtturm Lyngvig kurz vor Sonnenuntergang. Es war sehr windig und kalt, ansonsten hätte man hier einen schönen Spaziergang durch die Dünen machen können.

Da wir den zweiten Leuchtturm weiter südlich nur noch im Dunkeln erreicht hätten, suchten wir spontan nach einer Unterkunft auf der Strecke und wurden auch schnell fündig. Wir buchten ein sehr günstiges Appartement in Nørre Nebel Sogn. Es lag direkt über einem Minimarkt. Nur 15 Minuten nach der Buchung erreichten wir schon unser Ziel. Nebenan gab es ein Restaurant, sodass wir auch direkt mit Abendessen versorgt waren.

Check-out war erst um 11.30 Uhr, sodass wir uns morgens ganz viel Zeit lassen konnten. Als erstes fuhren wir dann 40 Minuten zum „zweiten“ Leuchtturm Blåvandshuk Fyr. Bei bestem Wetter machten wir einen Strandspaziergang.

Auf dem Rückweg nach Dortmund kamen wir durch Esbjerg und stoppten an der Skuulptur „Der Mensch am Meer“, die genau genommen aus vier Menschen bestand.

Von Esbjerg waren es dann noch 7 Stunden bis nach Hause. Wir hielten in Schleswig noch einmal bei einem Bäcker für ein Stück Kuchen, fuhren die Strecke aber ansonsten direkt durch. Abends um kurz nach 8 erreichten wir schließlich Dortmund.

Die gesamte Fahrtstrecke:

Fazit Dänemark: Vor allem Kopenhagen ist wunderschön mit einem guten Mix aus alt und neu. Die Stadt ist sauber, gepflegt und zudem sehr fahrradfreundlich.

Ansonsten ist Dänemark eher dünn besiedelt mit ein paar schönen Schlössern. Im Sommer hätte man vermutlich noch mehr Möglichkeiten für Aktivitäten gehabt.

Das Land ist teurer als Deutschland aber auch moderner. Wir haben an keiner Stelle Bargeld benötigt. Parkautomaten findet man selten. Es läuft alles appgesteuert.