Russland – Hong Kong – China – Vietnam

Bei dieser Reise ging es zunächst nach Hong Kong mit einem Sightseeing-Stopover in Moskau. Anschließend folgte eine China-Rundreise inklusive Volunteering mit Pandabären und zur Entspannung war eine Tour zur Halong-Bucht in Vietnam vorgesehen.

Am 16.7.2017 um 6.20 Uhr ging mein Flug von Düsseldorf nach Moskau. Ich stellte meinen Wecker also auf 1.30 Uhr, so hatte ich noch genug Zeit zum Duschen und restliche Dinge einzupacken. Als ich das warme Wasser aufdrehte, musste ich mit Entsetzen feststellen, dass die Sicherung der Gasheizung immer raussprang. Schnell war mir klar, dass es mit der warmen Duschen nichts werden würde. Problem war nur, dass ich natürlich am Abend vorher noch nicht geduscht hatte und ich somit unbedingt meine Haare waschen wollte. Es half alles nichts. Also Wasserkocher angeworfen, Eimer geholt und beim Versuch, sich so zu waschen, das halbe Bad unter Wasser gesetzt. Natürlich wurde es zeitlich jetzt knapper, denn schließlich hatte ich mit einer normalen Dusche gerechnet und nicht mit solch ungewohnten Umständen.
Da um diese Uhrzeit keine U-Bahnen fuhren, hatte ich lange überlegt, ob ich den Nachtbus zum Hauptbahnhof in Dortmund nehmen und mich mit Gepäck unter die Partyleute mischen sollte oder ob ich nicht doch lieber ein komfortables jedoch teureres Taxi bevorzugen sollte. Ich entschied mich für den Bus und es stellte sich als völlig unproblematisch heraus. Ich musste nur etwas zur Haltestelle hetzen, da ich spät dran war. Danach lief ausnahmsweise bis Moskau mal alles reibungslos. Mit dem Zug ging es zum Flughafen in Düsseldorf. Im Flugzeug hatte ich zwar einen sehr geschwätzigen Deutsch-Russen nehmen mir, dessen Lebensgeschichte ich jetzt komplett kenne, aber es gibt Schlimmeres.
In Moskau angekommen fuhr ich mit dem Airportexpress Richtung Innenstadt. Ich hatte mich vorher gut informiert und wusste, dass ich bis zum „Roten Platz“ noch ein Stück mit der U-Bahn fahren musste. Leider war ich nicht ganz darauf vorbereitet, dass keiner Englisch spricht und auch nichts in Englisch ausgeschildert ist. Etwas hilflos versuchte ich mit Unterstützung meines U-Bahn Fahrplans die richtige Linie zu finden und verglich die für mich nicht lesbare kyrillische Schrift immer mit den Buchstaben meines Plans. Zufällig traf ich auf eine junge Frau, die genauso mit ihrem Zettel durch die Gegend irrte. Daraufhin sprach ich sie an. Sie war Stewardess aus Frankreich und hatte genau wie ich nur ein paar Stunden, um die Stadt anzusehen. Also kämpften wir uns gemeinsam bis zum „Roten Platz“. Dort schlenderten wir dann noch einige Zeit zusammen herum und trennten uns anschließend, da ich mit dem Bus eine Sightseeingtour machen wollte, ihre Zeit dafür aber nicht reichte. Die Bushaltestelle war schnell entdeckt. Zwei junge Männer mit Megafon versuchten auf Russisch die Leute anzulocken. Als ich nach dem Preis fragen wollte, wurde direkt der Kopf geschüttelt. Also auch hier sprach man kein Englisch. Lediglich der Ticketverkäufer im Bus konnte weiterhelfen. Der Bus fuhr nur wenige Kilometer, kam aber aufgrund des Verkehrs nicht wirklich voran. Die meisten Sehenswürdigkeiten klapperte ich dann doch zu Fuß ab. Moskau ist eine sehr schöne Stadt und mit einem guten Eindruck fuhr ich zurück zum Flughafen und flog weiter nach Hong Kong.

In Hong Kong konnte man wieder mit einem Flughafenexpress in die Stadt fahren. Von dort aus wurden kostenlose Shuttlebusse zu den Hotels angeboten. Mein Hotel „The Cityview“ war sehr gut, allerdings musste ich noch zwei lange Stunden warten bis ich endlich aufs Zimmer konnte. Dort angekommen stellte ich fest, dass ich meinen Föhn zu Hause vergessen hatte. Ich hatte mich schon in einigen Läden nach günstigen Reiseföhnen umgeschaut. Problem: In Hong Kong gibt es britische Stecker, für China und Vietnam hätte ich dann noch extra Adapter gebraucht. Da es in meinem Hotel einen Föhn gab, entschied ich mich dazu den Kauf auf China zu verschieben. Aber im weiteren Verlauf der Reise waren doch alle Hostels gut ausgestattet, so dass es diesbezüglich gar keine Probleme gab.
Am Nachmittag bin ich nur kurz nochmal zum Abendessen aus dem Hotel gegangen, da es sehr stark regnete.

Am nächsten Tag buchte ich eine Stadtrundfahrt. Es gab drei Routen, die man innerhalb von 24 Stunden fahren konnte. Auch ein paar andere Sehenswürdigkeiten waren noch inklusive (z.B. Bootsfahrten und die Fahrt zum „Victoria Peak“). Am ersten Tag entschied ich mit für die beiden Routen auf der südlichen Insel, die moderner ist und den zentralen Teil Hong Kongs enthält. Am Ende der Touren wollte ich dann mit der Tram auf den „Victoria Peak“ fahren, um einen rundum Blick über die Stadt zu haben. Leider begann es nach kurzer Zeit heftig zu regnen. Ich konnte noch ein paar Fotos machen und dann war der Berg von einer riesigen Wolke umgeben und der Ausblick war dahin. Alle anschließend ankommenden Besucher taten mir wirklich leid.

p1060810 p1060787

Am dritten Tag gab es dann meiner Meinung nach schon nicht mehr viel zu sehen. Es sei denn, man hätte einen der großen Freizeitparks besucht. Aber Achterbahnfahren ist alleine nicht so lustig. Ich hatte im Internet nachgelesen, wo es noch gute Aussichtspunkte gibt. In einem Hotel sollte es eine Etage geben, in die man kostenlos fahren durfte, dort war ich zuerst. Außerdem wurde noch der Wolkenkratzer „Bank of China“ empfohlen. Ich kämpfte mich bei Hitze und Schwüle also bis dahin, um am Empfang zu erfahren, dass die Plattform seit drei Jahren geschlossen sei. Als Entschädigung gab es eine Ansichtskarte…toll.p1060826Am Abend ging es zurück zum Flughafen, um nach Chengdu und den Pandas zu fliegen.

Beim Einchecken erhielt ich eine Bordkarte ohne Abflugzeit, denn das Flugzeug kam zu spät. Als es dann endlich landete und wir einsteigen durften, gab es aufgrund der Verspätung keine Startmöglichkeit. Also saßen wir 1,5 h im Flugzeug, bekamen schon mal Essen serviert und ansonsten passierte nichts. Zwischendurch gab es ein paar Durchsagen auf Chinesisch. Ich sah mich dann immer hilflos um, bis ich jemanden fand, der für mich übersetzen konnte. Leider kam dann die Ansage, dass nochmal alle aus dem Flugzeug steigen sollten. Also alle Mann wieder raus. Nochmal durch die Sicherheitskontrolle und wieder in den Wartebereich. Bereits zwanzig Minuten später stiegen wir schon wieder ins Flugzeug ein. Als ich gerade an meiner Sitzreihe ankam, fiel mir auf, dass ich mein Kissen irgendwo liegen gelassen hatte. Normalerweise handelt es sich dabei um einen Pinguin, der mit einem Clip an meinem Rucksack befestigt ist. Man kann es aber in ein Nackenkissen umwandeln, welches keinen Clip hat. Da wir schon einmal im Flugzeug saßen, hatte ich es bereits umgewandelt. Als ich auf der Toilette war musste ich es wohl am Haken in der Kabine hängen lassen haben. Das hatte ich noch grob in Erinnerung. Ich stürmte also aus der Maschine und wollte zu der Toilette rennen. Am Gate wurde ich jedoch aufgehalten. Ich durfte nicht mehr zurück ins Flughafengebäude. Wahrscheinlich hätte ich dann nochmal durch die Sicherheitsschleuse gemusst. Eine Angestellte wurde losgeschickt und sie fand es direkt. Zum Glück war das nochmal gut gegangen, denn ich hatte noch einige Flüge vor mir, wo ich mein Kissen brauchte.

Müde kam ich in Chengdu an. Ich brauchte ein Taxi. Ein Typ kam mir entgegen, sprach etwas Englisch und bot mir ein Taxi an. Obwohl ich weiß, dass man nicht mit den Lockvögeln mitgehen, sondern die offiziellen Taxis nehmen soll, mache ich immer wieder den gleichen Fehler. Ich ging also mit, wurde am Ausgang einem anderen zugewiesen und der brachte mich dann zu einem Fahrer. Die sprachen natürlich alle kein Englisch. Zum Glück hatte ich die Adresse auf Chinesisch abfotografiert. Ich hatte mir aufgeschrieben, was ein guter Preis für die Fahrt ist. Leider hatte ich die Zahl falsch in Erinnerung. Im Endeffekt habe ich nur 2 Euro mehr bezahlt, als normal gewesen wäre. Der Fahrer war aber sehr nett. Ich kam um drei Uhr nachts im Hostel an und hatte ein gemischtes 6-Bett-Zimmer.
Ich schlief bis 11 Uhr. Um 15 Uhr sollten eine gewisse Hannah (das hatte ich den bisherigen Mails entnommen) und ich in Richtung Panda Center fahren. Beim Essen sah ich sie dann am Nachbartisch. Ich hatte mir bei Facebook schon angeschaut, wie sie aussieht. Wir warteten dann gemeinsam in der Lobby, denn in Chengdu gab es nicht viel zu sehen. Sie war 21 und kam aus Wales. Mr. Wang holte uns ab und brachte uns zu seinem Restaurant, wo wir die nächsten drei Tage übernachteten. Es war nur 100 m vom Panda Center entfernt. Die Fahrt dorthin dauerte zwei Stunden und war sehr abenteuerlich. Die Chinesen fahren sehr offensiv. Niemals wird einem anderen der Vortritt gelassen. Jeder will am schnellsten ankommen. Wenn man jemanden überholt hupt man dabei. Dadurch ist es auf den Straßen sehr laut. Im Notfall wird auch rechts auf dem Fahrradweg überholt. Ich musste aufpassen, dass mir während der Fahrt nicht schlecht wurde.
An der Straße, wo unsere Unterkunft lag, befand sich nichts außer dem Panda Center. Da konnten wir aber noch nicht hingehen, da unsere Arbeit erst am nächsten Tag beginnen sollte. Also verbrachten wir die meiste Zeit auf unserem Zimmer und bekämpften die dort umher fliegenden Mosquitos. Als wir dann beim Abendessen saßen, wurden zwei Hühner zur Küche gebracht. Als wir merkten, was da vor sich ging, setzten wir uns schnell woanders hin, denn die beiden Tiere wurden getötet, gerupft und zu Essen verarbeitet. Willkommen in China.

Am nächsten Tag sollte dann endlich unsere Schicht beginnen. Ausgestattet mit einem Panda T-Shirt machte sich eine Gruppe von ca. 10 Volunteers auf zum Pandagehege, um es zu säubern. Die Pandas durfte man nicht anfassen. Wer ein Foto mit Streicheln eines Pandas haben wollte, musste 233 Euro zahlen…für 20 Sekunden. Es gab genug Touristen, die dazu bereit waren. Überhaupt war diese Geschichte mehr eine Touristenattraktion. Man konnte nämlich auch nur für einen Tag dort arbeiten. Das heißt, außer einer Gruppe vor uns, die 5 Tage als Volunteers arbeitete, waren nur Hannah und ich für mehr als einen Tag da und wir trafen daher täglich auf neue Touristen. Die „Arbeit“ war auch nicht wirklich anstrengend, was bei dem Wetter auch ganz gut so war. Zuerst mussten wir mit viel zu vielen Leuten ein Gehege säubern. Die meiste Zeit stand man dabei nur doof rum. Dann hatte man 1,5 h Pause. Anschließend durften wir die Pandas für ca. 10 Minuten füttern. Also jeder durfte für Fotos den Pandas zwei Karotten oder ähnliches hinhalten. Dann gab es eine Mittagspause mit Lunch. Und nach der Pause nochmal kurz füttern und dann war man gegen 14 Uhr auch schon wieder fertig. Bis zum Abendessen waren wir dann wieder auf unseren Zimmern.

Mr. Wang war allerdings sehr bemüht, uns ein bisschen die Gegend zu zeigen. Also fuhr er uns in die „Stadt“. An dieser Stelle möchte ich erwähnen, dass er kein einziges Wort Englisch konnte und wir uns mit Google-Übersetzer unterhalten haben. Das war nicht immer verständlich, aber irgendwie ging es. In dem kleinen Örtchen waren wir natürlich schnell die Attraktion, denn dort gab es keine Touristen und plötzlich tauchen eine blonde und eine rothaarige Frau auf. Also machten wir zahlreiche Fotos mit den Asiaten und kamen uns wie Berühmtheiten vor. Dadurch dass Mr. Wang ein Restaurant besaß, war ihm natürlich sehr daran gelegen, uns die chinesische Küche näher zu bringen, was uns nicht wirklich begeisterte. Wir konnten froh sein, dass er uns nicht Kröten und Schlangen anbot, sondern nur Karamell am Stiel. Außerdem wollte Mr. Wang gerne Fotos mit uns vor den „Sehenswürdigkeiten“ machen. Leider war er kein guter Fotograf.

Nach drei Tagen ging es dann mit einem Panda-Zertifikat in der Hand zurück nach Chengdu. Hier sollten wir dann auf den Rest der Reisegruppe treffen, mit denen wir bis nach Peking reisen wollten. Bevor es losging, wollte ich noch kurz Geld vom Automaten abholen. Plötzlich spuckte der Automat aber meine Kreditkarte nicht mehr aus. Sie war einfach weg. Nebenan war ein halb geöffnetes Rolltor. Mit meinem Google-Übersetzer erklärte ich einem Beamten das Problem. Der sprach mit jemandem hinter dem Rolltor und verschwand anschließend. Ok, Ruhe bewahren. Im Notfall hatte ich noch eine zweite Karte. Aber trotzdem wollte ich diese eigentlich nicht zurücklassen. Nachdem ich einer weiteren Person mein Problem klar gemacht hatte und diese wieder hinter das Rolltor deutete, tauchte plötzlich eine Frau hinter dem Tor auf und gab mir meine Karte zurück. Keine Ahnung, was da los war. Aber ich hatte zum Glück meine Karte wieder.

Unsere Reisegruppe bestand aus 15 Leuten. Außer mir und einer Australierin, die in Peking lebt, kamen alle aus Großbritannien. Zwischendurch hatte ich Schwierigkeiten den Gesprächen zu folgen, da sie sehr schnell sprachen und auf mich keine Rücksicht nahmen. Dennoch war die Gruppe sehr nett. Vom Alter her waren alle zwischen 21 und 30 und einer 49.
Unsere Reise sollte mit einer 15-stündigen Fahrt mit dem Nachtzug von Chengdu nach Xi’an beginnen. Die anderen hatten ihre Reise in Hong Kong bereits begonnen und fuhren somit insgesamt 25 Tage durch ganz China. Hannah und ich begleiteten die Gruppe also nur auf einem Teil der Strecke. Die anderen hatten auch schon Erfahrung mit Nachtzügen, da sie mit einem schon 25 Stunden! unterwegs waren. Mit der U-Bahn ging es mit unserem Guide zum Bahnhof, der von Stadt zu Stadt wechselte. Wir wurden dann noch darauf hingewiesen, dass in U-Bahnen keine Sprays erlaubt sind, und dass das Gepäck kontrolliert wird. Unglücklicherweise hatte ich neben Haarspray und Deos noch Sonnenspray und eine weitere Flasche. Hannah hatte auch diverse Sprays bei sich, unter anderem den Mosquitoschutz. Die anderen rieten uns, die Sachen in den Hosentaschen zu verstecken, da nur das Gepäck kontrolliert wurde. Toll, wie sollten die großen Sprayflaschen in meine Taschen der Shorts passen. Ich entschied mich dann dazu, für die Sicherheitskontrolle meine Jacke anzuziehen und stopfte bis auf die kleinen Deos dort alles hinein. Ich nahm auch noch Dosen von Hannah mit auf. Während sie ihre Sprays aus den Hosentaschen abgeben musste, hatte ich alles erfolgreich schmuggeln können.
Am Bahnhof angekommen, gab es dann eine weitere Sicherheitsschleuse. Ich war der Meinung, dass die Sprayregel hier nicht gelten konnte, da ja die Leute mit dem Zug auch in Urlaub fuhren. Daher befestigte ich meine Jacke auf dem Koffer. Prompt wurde ich aufgefordert, die Sprays abzugeben. Dies wollte ich aber unter keinen Umständen tun. Haarspray und Deo waren mir doch recht wichtig. Also nahm ich die Jacke von der Tasche, öffnete den Koffer und demonstrierte, dass es keine Sprays gab. Die Frau machte mir dann per Zeichensprache verständlich, dass sie aber welche auf dem Scanner gesehen hatte. Als sie sich umdrehte, zog ich schnell ein unbedeutendes Spray aus meiner Jackentasche. Dann zeigte sie mir drei an. Als sie wieder wegschaute, rückte ich noch eins von Hannah raus. Sie meinte, dass noch ein großes dabei sei. Ich zeigte ihr, dass ich nicht mehr habe und dass sie den Koffer noch mal scannen sollte. Als sie dies tat und nichts mehr fand, ließ sie mich gehen. Die Jacke hatte ich Hannah bereits zugeworfen. Dann wurden allerdings doch noch Personen kontrolliert, so dass ich die Deos aus meiner Hosentasche abgeben musste. In der nächsten Stadt kauften wir uns dann Deo-Roller. Ich hatte also Haarspray, Sonnenspray und Mosquitospray retten können, aber es war ganz schön knapp und ich wurde auch ein bisschen nervös. Für die nächsten Checks war ich aber jetzt vorbereitet.

In Xi’an warteten 41 Grad und der nächste Guide auf uns. Wir kamen morgens an und hatten dann Pause bis 17 Uhr. Anschließend machten wir eine Fahrradtour auf der Stadtmauer (13,7 km).

Am nächsten Tag fuhren wir bei 43 Grad zur berühmten Terrakotta Armee. Abends gab es dann ein chinesisches Abendessen mit allen und anschließend eine wenig spektakuläre Wassershow.

Am nächsten Morgen fuhren wir mit dem Bus 6 Stunden nach Dengfeng. Die Sicherheitsschleuse konnte ich mit Hilfe meiner Jacke wieder problemlos passieren. Am Abend sahen wir uns eine Kung Fu Show an und bekamen dann selbst Unterricht, was wirklich lustig war.

Freitags wurde es dann sportlich. Wir wollten zum Shaolin Tempel, aber vorher noch auf einen Berg wandern. Es ging eine Stunde lang nur bergauf. Hauptsächlich Treppenstufen über 1,6 km. Und es war warm. Klitschnass kamen wir oben an. Ich gehörte zwar bergauf mit zu den ersten, die den Gipfel erreichten, aber auf dem Weg nach unten hatte ich große Probleme. Meine Beine zitterten und da sich kaum ein anderer über Probleme beschwerte, kam ich mir ganz schön unsportlich vor.

Am Abend ging es wieder zum Bahnhof und acht Stunden mit dem Nachtzug nach Peking. Dort kamen wir morgens um 6 Uhr an. Im Hostel gab es für uns keine Zimmer, da wir weiter zur chinesischen Mauer wollten, aber wir konnten schon mal duschen. Dann gab es noch eine Unterrichtsstunde in chinesischen Schriftzeichen. Am Ende gab es einen kleinen Wettbewerb. Es ging darum, wer sich die gelernten Inhalte am besten merken und daher einen Satz schnell und fehlerfrei schreiben konnte. *Grins* als Preis durfte ich das Schreibset für die Schriftzeichen mit nach Hause nehmen. Das war wirklich ein cooles Mitbringsel.20170729_104031Mittags fuhren wir mit einem privaten Bus zur chinesischen Mauer. Geplant war vorher noch ein Abendessen. Leider kam dann alles ganz anders. Wir standen über Stunden im Stau, der durch ein kaputtes Auto auf der Fahrbahn verursacht wurde. Die Chinesen versuchten sich an dem defekten Auto vorbeizudrängen, wobei immer nur eine Spur fahren konnte. Wer also am besten drängeln konnte, hatte Vorrang. Wir standen hinter diesem Auto und hatten Schwierigkeiten mit dem großen Bus daran vorbeizukommen. Selbstverständlich schlugen wir vor, das Auto eben an den Straßenrand zu schieben, um den Stau aufzulösen. Unser Guide schaute uns verständnislos an. So löste man das hier wohl nicht. Die Chinesen sind schon ein bisschen merkwürdig. Also blieb das Auto da stehen und mit viel Gehupe drängten wir uns daran vorbei. Leider kam ein weiterer Stau und der Guide befürchtete, dass wir es nicht mehr vor Sonnenuntergang zur Mauer schaffen würden. Das Abendessen war zu dieser Zeit bereits gestrichen. Wir mussten auf jeden Fall im Hellen ankommen, da wir noch bis zur Mauer wandern und die Zelte aufbauen mussten. Der Guide telefonierte mit seinem Boss und entschied sich dann, umzudrehen. Alle waren sehr enttäuscht, schließlich war dies ein Highlight der Tour. Nachdem wir flehten, probierten wir es dann doch weiter und kamen noch so gerade rechtzeitig an. Auf den Esel, der das Gepäck hoch tragen konnte, verzichteten wir und wanderten dann fast eine Stunde lang durchs Dickicht bis zur Originalmauer. Dies war kein offizieller Touristenort, dennoch war eine andere kleine Reisegruppe bereits vor uns da. Wir bauten schnell die Zelte auf und sammelten Holz für ein Lagerfeuer. Dann gab es das Abendessen, dass wir, um Zeit zu sparen, einpacken ließen.

Und jetzt kommt eine wirklich kuriose Geschichte. Jon, ein ziemlich netter Kerl aus unserer Gruppe, erzählte, dass er dringend musste und daher irgendwohin gekackt hatte. Mir war nur nicht ganz klar wohin, da mal wieder sehr schnell und undeutlich gesprochen wurde. Er zeichnete mit dem Stock eine Skizze in den Sand, um den Ort anschaulich darzustellen. Ok, es gab irgendwo Stufen, aber ich hatte noch keine gesehen. Die anderen fanden die Geschichte sehr lustig, ich musste zwar auch etwas lachen, aber ich glaube doch, dass es einen großen Unterschied zwischen dem deutschen und dem britischen Humor gibt. Ich verdrängte die Story.

Am nächsten Morgen standen wir um 5 Uhr auf, um den Sonnenaufgang zu beobachten. Wir liefen also ein Stück über die Mauer zu einem kleinen Aussichtsturm und was ich da sah, entsetzte mich doch sehr. Ein riesiger Kackhaufen lag genau auf diesem Turm und aus der anderen Reisegruppe war ein Deutscher, der gerade seine Drohne nervig surrend kreisen ließ, voll in die Scheiße getreten, so dass sein halber Schuh braun war. Er schien sich nicht daran zu stören, aber jeder, der aus unserer Gruppe oben ankam, hatte Schwierigkeiten sich das Lachen zu verkneifen. Am Ende fragte ich mich nur noch, wie man auf die behinderte Idee kam, ausgerechnet so einen Ort für sein Geschäft zu wählen….aber es war wohl ziemlich dringend gewesen.

Um 8 Uhr marschierten wir wieder den Berg herunter und fuhren zurück zum Hostel. Auf dem Weg dorthin hielten wir noch am Olympiastadion an. Um 12.30 Uhr trafen wir schließlich an unserer Unterkunft ein. Für mich war die Tour an dieser Stelle beendet. Ich hatte aber noch eine weitere Nacht im Hostel gebucht, um mir Peking noch anschauen zu können. Mein Flieger nach Vietnam ging erst am nächsten Morgen. Also machte ich mich auf den Weg zur Forbidden City. Unser Guide hatte mir gesagt, dass man bis 16 Uhr Karten kaufen könne. Ich erreichte den Ort um 15 Uhr, aber sah mich vergeblich nach Kassenhäuschen um. Irgendwann sprach mich dann eine Chinesin an. Sie erklärte mir, dass die Karten ausverkauft seien. Sie selbst hatte eigentlich auch noch eine kaufen wollen. Nach ein bisschen Small-Talk schlug sie vor, etwas trinken zu gehen. Ich hatte noch 50 RMB. Der Eintritt hätte mich 40 RMB gekostet und den Rest hatte ich ursprünglich für ein kleines Abendessen ausgeben wollen. Ich hatte mich kurz gefreut, dass ich jetzt doch noch etwas mehr Geld übrig hatte. Mit der Frau ging ich dann in ein relativ verstecktes Café, bei dem man in einzelnen Räumen saß. Die Karte zeigte horrende Preise an. Ein Orangensaft kostete 30 RMB, das waren fast 4 Euro. Ich entschied mich trotzdem für einen. Die Frau fragte, ob ich Tee wolle, aber ich lehnte dankend ab. Dennoch kam der Kellner mit zwei Kannen Tee, ein paar Keksen und meinem Saft. Ich hatte mich zwar etwas gewundert, warum sie sich so viel Tee bestellte, aber eigentlich war es mir auch egal. Dann fing sie an, mir davon einzugießen. Ich versuchte mich dagegen zu wehren, aber es war zwecklos. Aus Höflichkeit trank ich dann ein bisschen, aber sie goss immer nach. Sie selbst war auch Lehrerin und kam aus Chengdu. Sie besuchte eine Freundin und wollte mit dieser noch am selben Tag zur Akrobatik-Show. Als dann ein Anruf der Freundin kam, wollte sie sich auch langsam auf den Weg machen und forderte die Rechnung. Zu meinem Entsetzen stand da ein Preis von über 200 RMB. Ich hatte keine Ahnung, wie der zu Stande kam. Die Frau meinte dann, dass wir doch halbe-halbe machen sollten. Ich erklärte ihr daraufhin, dass ich nur noch 50 RMB hatte. Darüber schien sie nicht sehr glücklich, aber sie zahlte den Rest dann mit Kreditkarte. Etwas fluchtartig verließ sie danach das Café, verabschiedete sich nur kurz und sprang in ein Taxi. Toll, jetzt war ich mein letztes Geld los. Ich hatte nur noch ein paar Münzen. Das Problem war, dass man am Automaten mindestens 100 RMB abheben musste, also ca. 12 Euro. Und das war eigentlich zu viel, um es an dem Abend noch auszugeben.
Ich entschied mich aufgrund der frühen Uhrzeit noch zum „Temple of Heaven“ zu fahren. Meine Münzen konnten so gerade noch für die U-Bahn reichen. Ein paar Meter war ich gegangen, da sprach mich eine junge Frauengruppe an, ob ich nicht mit ihnen etwas trinken gehen wollte. Aber davon hatte ich die Schnauze voll. Ich lehnte ab und sah zu, dass ich weg kam. Die U-Bahn kostete 3 RMB, allerdings musste ich auch noch umsteigen. 10 RMB konnte ich noch zusammen kratzen. Ich fuhr also zum besagten Tempel, der sich in einem Park befand. Was mir nicht klar war: Ich musste Eintritt bezahlen. 12 RMB für Studenten. Es half also alles nichts. Ich suchte einen ATM und hob doch nochmal Geld ab. Dann gönnte ich mir direkt ein Eis, schließlich musste ich das Geld ja wieder loswerden. Ich schlenderte einige Zeit lang durch den Park, der auch recht schön und ziemlich groß war. Dann fuhr ich zurück Richtung Hostel und aß bei MC Donald’s. Als ich später nochmal auf meine Map von Peking schaute, sah ich einen Infokasten: Gehen sie auf keine Fall mit „friendly locals“ mit, die sie in Teehäuser oder Gallerien locken. Ich überlegte, ob es sich bei der Frau um so jemanden handelte, war aber nicht davon überzeugt.p1070211Mein Flieger ging um 8.30 Uhr mit einem Zwischenstop in Guangzhou. Das bedeutete also wieder mitten in der Nacht aufstehen. Ich wollte mit der U-Bahn und dem Flughafenexpress fahren anstatt mit dem Taxi. Das Geld hierfür hatte ich vorher schon zur Seite gelegt. Ein letztes Mal musste ich mich mit meinen Sprays durch die Kontrollen kämpfen, dann war ich endlich am Flughafen. Mein Geld reichte noch für ein teures Frühstück.
Der Flieger nach Guangzhou hatte nur leider zwei Stunden Verspätung und ich hatte dort genau zwei Stunden um das Flugzeug nach Hanoi zu erwischen. Während des Flugs war mir also schon klar, dass dieses Unterfangen zum Scheitern verurteilt war. Es gab dann einige Durchsagen für die betroffenen Passagiere. Ich erkundigte mich nochmal bei einer Stewardess im Flugzeug. Sie schrieb auf meine Bordkarte ein Gate und nannte mir eine Uhrzeit von 14.50 Uhr oder 14.15 Uhr. Ich konnte es nicht genau verstehen. Der eigentliche Flieger sollte um 13.50 Uhr starten. Mein Gedanke war also, dass kurz darauf ein weiterer Flug war, den wir nehmen sollten. Beim Verlassen des Flugzeugs bekamen die betroffenen Transferleute einen grünen Aufkleber und die Richtung zum Gate gezeigt. Ich war positiv über diese gute Organisation überrascht. Der Weg war dann allerdings weiter, als ich dachte. Ein Teil der Strecke musste sogar mit einem Elektroauto zurück gelegt werden. Dann nochmal Sicherheits- und Passkontrolle. Um 14.45 Uhr kam ich mit einem ebenfalls betroffenen Franzosen am besagten Gate an. Dort gab es aber überhaupt keinen Flug. Laut der Bildschirme war der letzte Flug nach Hanoi um 14.15 Uhr und das war unser Flieger, der verspätet los geflogen war. Also von wegen gute Organisation. Es war überhaupt nicht möglich die Strecke und die Kontrollen in 15 Minuten zu schaffen. Was der grüne Punkt bedeutete, ist mir bis heute nicht klar. Außerdem wussten wir dann auch nicht, was wir jetzt tun sollten. Wir sprachen einige Leute an, aber keiner konnte uns so richtig weiterhelfen. Irgendwann hieß es dann, dass wir zurück zu den Eincheck-Schaltern müssten. Also wieder den ganzen Weg zurück. Dann mussten wir zu einem speziellen Schalter unserer Airline (China Southern Airlines). Dort wurde uns ein Flieger für 22 Uhr angeboten. Das waren noch 7 Stunden. Ich hatte auf den Bildschirmen aber auch noch einen Flieger um 16 Uhr gesehen und fragte danach. Der war von Vietnam Airlines. Eine Umbuchung auf diesen Flieger wäre wohl möglich gewesen, aber das Gepäck konnte nicht so schnell transferiert werden, das wäre dann erst mit dem späteren Flieger gekommen. Das war mir doch zu riskant. Außerdem wurde uns für die 7 Stunden ein Hotel angeboten. Das veränderte die Lage natürlich. An einem speziellen Schalter konnten wir uns von ca. 12 Hotels eins aussuchen. Wir entschieden uns für das Grand Hotel. Direkt wurden wir mit einem Bus dort abgeliefert, erhielten zwei Zimmer und konnten kostenlos essen. Um 19 Uhr sollte es allerdings schon wieder zurück zum Flughafen gehen. Zu meiner Überraschung handelte es sich bei dem Zimmer eher um eine Suite. Es war riesig und hatte sogar eine Badewanne. Ich entschied mich dazu, eine Stunde zu schlafen, zu baden und dann etwas zu essen, bevor es wieder weiter gehen sollte. Der Rest funktionierte dann reibungslos und ich landete spät abends in Hanoi.

Diesmal wollte ich schlauer sein und auf jeden Fall ein offizielles Taxi nehmen. Aber erstmal holte ich Geld vom Automaten. Ein Euro waren 25800 VNM. Dementsprechend gab es nur Beträge mit vielen Nullen. Da hatte man schon ein bisschen Angst zu viel Geld abzuheben.
Am Taxistand sah ich dann zwei junge Männer einsteigen und mir kam der Gedanke, dass man sich vielleicht das Geld teilen könne. Der Fahrer winkte mich auch sofort rüber und lud direkt mein Gepäck ein. Es stellte sich dann auch heraus, dass unsere Hotels nicht weit voneinander entfernt waren. 300.000 VNM wollte der Fahrer von jedem. Das waren ca. 11 Euro. Im Internet hatte ich gelesen, dass die Fahrt ca. 8 Euro kostet. Außerdem kam für den Fahrer ein Aufteilen des Preises nicht in Frage. Die beiden anderen waren Amerikaner und sehr nett. Wir unterhielten uns viel auf der ca. 40 minütigen Fahrt. Ganz unvermittelt sagte der Fahrer plötzlich zu mir: „You are beautiful. Do you have a boyfriend?“ Was sollte das denn jetzt bitte?? Und dann meinte er, dass er doch erst die beiden Männer absetzen würde und anschließend mich. Die lehnten das aber sofort ab und bestanden darauf, dass ich zuerst ausstiege. Sie boten sogar an, noch 100.000 VNM drauf zu legen. Wir kamen schließlich im Regen an meinem Hotel an. Ich verlangte, im Taxi zu bezahlen, doch der Fahrer war schon rausgesprungen und lud meine Tasche aus. Ich drückte ihm 500.000 VNM in die Hand, schaute kurz aufs Wechselgeld und ging zur Rezeption. Die erzählten mir dann noch was von einem Upgrade und dass ich am nächsten Tag dann mein normales Zimmer erhalten sollte. Erst am nächsten Morgen merkte ich, dass mir der blöde Fahrer anstatt 200.000 nur 20.000 zurück gegeben hatte. Das ärgerte mich tierisch. Die plumpe Anmache war wahrscheinlich auch nur eine Masche, um einem Angst einzujagen.

An diesem Tag wollte ich nun die Sehenswürdigkeiten von Hanoi besichtigen. Vor dem Urlaub hatte ich schon einiges rausgesucht und so hatte ich mir einen Spaziergang durch die Stadt vorgenommen. Es war natürlich wieder heiß und schwül. Als ich wieder am Hotel ankam, war ich total enttäuscht von der Stadt. Das waren nicht wirklich Sehenswürdigkeiten. Das waren einfach nur irgendwelche völlig herunter gekommenen Gebäude. Außerdem war die Stadt laut und dreckig. Vom Verkehr will ich gar nicht erst reden. Gehwege waren nicht nutzbar, da dort die vielen Motorroller geparkt wurden. Vietnam stand eigentlich nur auf meiner Reiseliste, weil mir alle sagten: „Ja, Thailand ist toll, aber Vietnam ist noch viel besser. Die Leute sind so nett, offen und hilfsbereit.“ Naja, diese Erfahrung konnte ich wirklich nicht teilen. Bezüglich meiner geplanten Tour zur Halong Bucht hegte ich dann auch schon erste Zweifel und senkte meine Erwartungen.

Als ich mittags im Hotel auf mein eigentliches Zimmer wollte. Wurde mir mitgeteilt, dass ich noch bis 14 Uhr warten müsse. Das sah ich aber überhaupt nicht ein. Ich war ein paar Stunden in der Hitze rum gelaufen und wollte jetzt duschen und ins Kühle. Außerdem hatte ich schließlich zwei Nächte gebucht. Als ich genau dies erwähnte, bekam ich dann ein weiteres Superior Zimmer. Was daran Superior war, weiß ich allerdings nicht. Zu allem Überfluss tropfte auch noch die Klimaanlage und setzte das Zimmer unter Wasser, so dass ein Techniker kommen musste.

Am Abend genoss ich dann wenigstens noch eine Massage, bevor ich am nächsten Morgen mit dem Bus vier Stunden zur Halong Bucht fuhr. Zwei Nächte auf dem Schiff hatte ich gebucht. Die Zimmer waren in Ordnung, das Essen reichhaltig und lecker. Das Wetter hingegen leider bewölkt und verregnet. Die Reisegruppe bestand nur aus kleinen Gruppen, Familien und Pärchen. Ich saß zum Essen an einem Tisch mit vier netten jungen Männern aus Israel. Außerdem gab es zwei sehr freundliche junge Frauen aus Belgien.
Nach dem Mittagessen ging es dann zum Kajak fahren und schwimmen. Ich war nach der Fahrt mit dem Kajak einfach schon ins Wasser gesprungen, weil es so herrlich warm war. Leider gab es an dem Steg keine Leiter, um wieder heraus zu kommen. Bei meinem Versuch auf den Steg zu klettern, schnitt ich mich am Bein und unterm Fuß an einigen Muscheln. Als mir auf dem Boot das Blut auffiel, verdeckte ich es schnell mit der Hand. Ich hatte keine Lust auf eine Ansage wie: „Ich habe doch gesagt, ihr sollt hier noch nicht schwimmen.“ Wir fuhren ein kurzes Stück weiter und dann durften wir endlich offiziell ins Wasser. Als ich wieder ins Boot kletterte, hatten die Schnitte auch schon aufgehört zu bluten.

Nach dem Abendessen wurde noch Karaoke angeboten. Ich war die einzige an Bord, die zwei Nächte blieb. Einige blieben nur eine und andere schliefen die zweite Nacht auf einer Insel. Mein zweiter Tag sah dann so aus: Ich wurde zu einem anderen Schiff gebracht und machte eine Art Tagestour. Diese bestand aus der Besichtigung einer Höhle, Kajak fahren und Besichtigung einer Perlenfarm. Um 16 Uhr war ich wieder zurück auf meinem Schiff. Eigentlich hatte ich mich auf Entspannung an Deck und gelegentliches Schwimmen gefreut. Aber das war hier scheinbar gar nicht vorgesehen. Da es sowieso immer wieder regnete, hatte sich dieses Vorhaben auch von selbst erledigt. Bei der zweiten Kajaktour konnte ich ganz schön viele riesige Quallen sehen, so dass auch die Lust am Schwimmen vergangen war.p1070357Beim Abendessen stieß ich dann auf eine neue Reisegruppe an Board. Ich saß diesmal mit zwei Pärchen am Tisch, eines aus Reunion und eines aus England. Die erwiesen sich aber als sehr kommunikativ. Außerdem war jetzt eine australische Familie mit von der Partie, bei der zumindest Vater und Sohn (um die 20) schon vor dem Essen betrunken waren. Beim Karaoke verteilte der Sohn zudem noch fleißig Wodka Pinnchen. Es wurde ein feucht fröhlicher Abend, ich zog mich aber schon etwas früher zurück. Am nächsten Tag ging es dann wieder zurück zum Anleger. Ich unterhielt mich noch mit dem englischen Pärchen (beide 25), die gerade eine Weltreise von 14 Monaten machten. Vier Monate waren sie schon in Asien unterwegs. Witzigerweise war ihr nächstes Ziel China und zwar genau der 25 Tage Rundtrip, den meine Reisegruppe gemacht hatte. Ich konnte ihnen also schon einige Infos geben, zum Beispiel über Sprays in U-Bahnen 😀

In Hanoi hatte ich dann ein besseres Hotel. Ich gönnte mir noch eine Massage, die zwar günstig aber nicht so gut wie die erste war. Dafür kannte ich jetzt die Lebensgeschichte der Masseurin und ihrem ständig betrunkenen Mann und dem Sohn, der schlecht isst und kaum wächst.

Der Rückflug verlief zur Feier des Tages dann mal wirklich unproblematisch. Und um halb 1 kam ich zu Hause an.

Mein Fazit zu China: Die Leute drängeln unheimlich gerne vor und rotzen überall hin. Nur wenige sprechen Englisch. Aber sie sind trotzdem sehr nett. China ist sehr sauber und es gibt viele interessante Orte. Die chinesische Mauer war definitiv ein Highlight. Man kann übrigens keine google-Dienste oder facebook nutzen, wenn man keinen vpn Client installiert hat. Ich war natürlich diesbezüglich schlecht vorbereitet.
An die Toiletten muss man sich gewöhnen: Löcher im Boden und in der Regel kein Papier. Ich habe keine Ahnung, wie die Chinesen das machen…

Mein Fazit zu Vietnam: Hanoi und die Halong Bucht sind Touristenhochburgen und daher wimmelt es nur so von Abzockern. Auf dem Land soll es besser sein, sagte man mir. Wirklich gefallen hat es mir nicht.