Schweiz – Rundreise

Nach meiner kleinen Europatour war noch eine 10-tägige Rundreise mit meinem Freund durch die Schweiz geplant. Wir hatten uns ein paar Youtube-Videos mit Reiseempfehlungen angeschaut und diese Orte auf einer Karte markiert. Daraus gestalteten wir eine grobe Route, die wir mit dem Auto fahren wollten. Diesmal buchten wir aber nicht, wie sonst immer, alle Unterkünfte direkt, sondern immer erst am Abend vorher. Die Sterne auf der Karte zeigen, wo wir übernachtet haben.

Da oft gesagt wird, dass die Schweiz sehr teuer sei, werde ich viele Preise nennen, damit man eine bessere Vorstellung davon bekommt, was das genau heißt. Damit die Beträge nicht so krumm sind, werde ich sie in Schweizer Franken (CHF) angeben. Die Umrechnung betrug während der Reise: 1 CHF = 0,93 €. Der Europreis ist also nur geringfügig günstiger.

Am Samstag, den 18.7.2020, fuhren wir um 15 Uhr in Dortmund los Richtung Schaffhausen. Ungefähr sechs Stunden benötigten wir für die Fahrt. Wir fuhren abends noch zum Rheinfall, der imposanter aussah, als er später auf den Fotos wirkte. Parkgebühren mussten wir nicht mehr bezahlen, da es schon so spät war. Man sollte sich aber auf viele Mücken gefasst machen.

Da Schaffhausen an der Grenze zu Deutschland liegt. Wählten wir unsere Unterkunft noch nicht in der Schweiz. In Jestetten bekamen wir für 95 € ein Doppelzimmer mit Frühstück im Hotel am Bahnhof. Die Rezeption war, als wir nach 22 Uhr ankamen, eigentlich schon geschlossen. Aber nach einem Anruf kam nochmal jemand vorbei, um uns ein Zimmer zu geben. Obwohl wir in Deutschland waren, wählten sich unsere Handys bereits ins Schweizer Netz ein. Da dies nicht zur EU gehört, muss man aufpassen. Ich hatte extra einen Tarif mit 1 GB hinzugebucht, damit wir vor Ort auch flexibel im Internet Unterkünfte suchen und Informationen nachschauen konnten. Das reichte für unsere Reise auch vollkommen aus.

Am nächsten Tag tankten wir in Deutschland nochmal auf, bevor wir nach Luzern fuhren. Für zwei Stunden zahlten wir 5 CHF für das Parkhaus und liefen 1,5 h durch die Stadt, die direkt an einem See liegt. Wir holten am Automaten noch Bargeld ab. Am Ende der Reise stellten wir aber fest, dass man fast überall, auch an den meisten Parkautomaten, mit Karte bezahlen konnte.

Unser nächstes Ziel war der Hammetschwandlift, der an einer Steilwand wir ein normaler Fahrstuhl senkret hoch fährt. An dieser Stelle bemerkten wir, dass man Google Maps nicht vertrauen kann. Denn die App glaubt, dass man überall bis ans Ziel fahren kann, also auch jeden Berg hoch. Sie erkennt nicht, wenn Straßen für Durchgangsverkehr gesperrt sind. Von Luzern aus fuhren wir 35 Minuten um den See und dann ging es in malerischer Landschaft ein paar Serpentinen hoch.

Nach einiger Zeit standen bereits viele Autos am Wegrand und so wurde schnell klar, dass man nicht direkt bis zum Lift fahren konnte. Wir parkten also ebenfalls in der Nähe der Villa Honegg und liefen eine Stunde zu Fuß zur unteren Liftstation. Dabei führte der Weg zunächst durch den Ortskern, der mit Autos ohne Genehmigung nicht befahren werden darf. Für 15 CHF pro Person fuhren wir dann mit dem Lift hoch. Die Fahrtzeit ist recht kurz. Oben gibt es ein Restaurant und ein 35-minütiger Wanderweg führte uns wieder herunter bis zu unserem Auto.

Im Anschluss fuhren wir nach Interlaken. Die Plattform am Harder Kulm stand auf unserer Liste. Wir parkten in der Nähe und gingen zur Bergbahn, die uns hoch bringen sollte. Hier staunten wir das erst Mal bei den Preisen: 40 CHF für eine Fahrt mit Retour, 20 CHF für eine einfache Fahrt. Mit der Interlaken Gästekarte konnte man allerdings schon für 15 CHF hochfahren. Da wir ein Hotel in Interlaken gebucht hatten, hätten wir dort auch eine Gästekarte bekommen. Aber uns war der Aufwand zu groß, jetzt nochmal das Auto zu holen, zum Hotel zu fahren und wieder zurückzukommen. Also kauften wir zunächst die einfache Fahrt. Oben angekommen gab es ein Restaurant und die besagte Plattform. Wanderwege habe ich nicht wirklich wahrgenommen. Die Aussicht über Interlaken ist ganze nett, aber definitiv nicht das Geld wert. Da wir ein bisschen geizig waren und die Schlange an der Bahn nach unten recht lang war, beschlossen wir hinunter zu laufen. Wir hatten uns nur ca. 20 Minuten oben aufgehalten. So wanderten wir in einer stunde und zehn Minuten 700 Höhenmeter bergab. Unten angekommen gab es noch zwei Gehege mit Murmeltieren und Bergziegen.

Wir checkten ins Waldhotel Unspannen ein, das mit 107 € unsere teuerste Unterkunft war, und aßen in Lauterbrunnen, was in einem kleinen Tal mit Wasserfall liegt, zu Abend. Frühstück hatten wir aus Deutschland mitgebracht und unser Hotel hatte eine Küche, sodass wir uns morgens selbst versorgen konnten.

Am nächsten Tag fuhren wir als erstes zu den St. Beatus Höhlen. Mit der Gästekarte Interlaken kostete der Eintritt 16 CHF und Parken 3 CHF. Bis zum Eingang der Höhle führt ein Fußweg bergauf, der zwar schön, aber auch anstrengend ist. Die Höhle selbst ist 930 m lang. Es gibt keinen Rundweg. Außerdem sind es dort nur 8-10 Grad Celsius. Also sollte man auf jeden Fall warme Kleidung mitnehmen.

Nächster Stop war der Blausee. Parken kostete 3 CHF und der Eintritt 10 CHF. Es gibt verschiedene Wege, die zum See führen. Sie sind zwar alle recht kurz, aber nehmt auf jeden Fall den Schluchtenweg, falls ihr nicht mit Kinderwagen unterwegs seid. Der See ist nicht besonders groß, aber wie der Name schon sagt, hat er eine sehr intensive Farbe. Im Ticketpreis ist eine Bootsfahrt enthalten, die aber angesichts der Seegröße ein Witz ist. Natürlich handelt es sich hierbei um einen sehr bekannten Ort und dementsprechend ist er auch voll. Dennoch hat es uns hier gut gefallen.

Als wir zum Auto zurückkehrten, war unser Parkticket noch zwei Stunden gültig und so verschenkten wir es weiter und fuhren zum Oeschinensee. Dieser liegt auf einem Berg und ist nur mit einem Lift erreichbar. Hier konnte man entweder zwei Stunden für 5 CHF parken oder den ganzen Tag für 8 CHF. Da zwei Stunden mit der Liftfahrt nicht ausgereicht hätten, mussten wir den teureren Tarif nehmen. Leider fand sich auch niemand, der uns noch ein Ticket hätte schenken können. Der Lift kostete 22 CHF für die einfache Fahrt und 30 CHF mit Retour. Da wir noch schwere Beine von unserem Marsch am Vortag hatten, buchten wir das Retourticket. Es war bereits nach 15 Uhr und der letzte Lift fuhr um 18 Uhr hinunter. Oben angekommen probierten wir ersteinmal die Sommerrodelbahn aus. Eine Fahrt kostete 6 CHF. Leider waren wir hinter einer Frau mit Kind, die sehr langsam fuhr, sodass wir ziemlich ausgebremst wurden. Der Angestellte hatte dies bemerkt und ließ uns kostenlos ein zweites Mal fahren. Diesmal konnten wir mehr Gas geben, aber nach zwei Drittel der Strecke wurden wir wieder ausgebremst. Dennoch war es eine sehr nette Geste des Angestellten. Zum See mussten wir dann noch 25 Minuten laufen. Für 8 CHF kann man sich auch von einem Shuttle fahren lassen. Der See war recht gut besucht. Man konnte sich Paddelboote mieten. Wir legten uns auf die Steine und machten einfach mal Pause. Einige abgehärtete Besucher schwammen auch eine Runde, der See war aber sehr kalt.

Um viertel nach fünf mussten wir dann wieder los, um rechtzeitig am Lift zu sein. Die Pause hatte uns scheinbar gut getan, wir waren nach 20 Minuten schon wieder an der Station. Direkt vom See aus kann man aber auch 45 Minuten ins Tal wandern. Wer also keine schweren Beine hat, sollte dies tun, denn zeitlich macht es kaum einen Unterschied.

Zum Abendessen fuhren wir nach Bern. Direkt an der Aare saßen wir im Restaurant Dampfzentrale und konnten die Schweizer bei ihrem Volkssport beobachten. Fast alle Flüsse in der Schweiz haben eine recht starke Strömung und so springt man an einer Stelle ins Wasser und lässt sich eine Zeit lang treiben, um an anderer Stelle wieder herauszuklettern und zurückzulaufen. Gut vorbereitet mit wasserdichten Säcken und Schwimmringen trieben vor allem in Bern sehr viele Menschen in der Aare. Wir hätten es auch gerne ausprobiert, waren aber zu müde von unserem Tagesprogramm.

Unsere Unterkunft hatten wir über AirBnB gebucht. Nach anfänglichen Schwierigkeiten mit der Adresse hatten wir einen sehr angenehmen Aufenthalt in Muri bei Bern. Die Gastgeberin gab uns noch fleißig Tipps für die nächsten Tage.

Den Dienstag begannen wir mit einem Stadtspaziergang durch Bern. Dafür parkten wir sehr zentral im Parkhaus am Casino. Der Stadtkern ist nicht besonders groß. Wir drehten eine Rund, die am Bärengehege vorbei führte.

Als nächstes wollten wir nach Montreux am Genfersee. Hierbei handelt es sich um den französischen Teil der Schweiz. Die Gastgeberin der letzten Unterkunft hatte uns empfohlen nicht über die Autobahn, sondern einen schöneren Weg durch die Berge zu nehmen. Dafür mussten wir ein Stück zurück Richtung Thun und dann nach Saanen. Dort führt ein Abzweig zum Glacier 3000. Wir ließen uns darauf ein und planten eine Stunde länger ein. Leider verpassten wir den Abzweig, sodass wir von der anderen Seite zum Glacier 3000 fuhren und den gleichen Weg wieder zurück mussten. Wir fanden die Strecke nicht lohnenswert, da wir bereits viel gesehen hatten und sie keine besonderen Ausblicke brachte.

Aus unserer Richtung vor Montreux lag das Schloss Chillon. Hier gab es ein paar Parkplätze an der Straße, für die man nur eine Parkscheibe benötigte und drei Stunden bleiben konnte. Wir hatten Glück noch eine freie Lücke zu finden, da es ziemlich voll war. In das Schloss sind wir nicht hinein gegangen. Aber direkt dahinter gab es eine Badestelle am See. Dort haben wir uns noch ein paar Stunden aufgehalten.

Wir fuhren gar nicht bis nach Montreux weiter. Stattdessen war unser nächstes Ziel Martigny. Dort hatten wir einen Zwischenstop auf dem Weg nach Zermatt eingeplant. Laut Internet handelte es sich bei unserer Unterkunft um ein Bed & Breakfast. Im Endeffekt war es aber nur ein normales Zimmer mit ein paar Küchenutensilien. Ganz nah gab es eine Pizzeria, in der wir zu Abend aßen. Es gab nicht viele Parkplätze in der Stadt. Wir hatten wieder Glück nach zwei Runden im Kreis fahren, etwas zu finden. Da Parken nach 19 Uhr kostenlos war, mussten wir nur für den nächsten Tag ab 7 Uhr bezahlen.

m Mittwoch kauften wir zum ersten Mal im Supermarkt kurz ein. Bisher hatten unsere Vorräte aus Deutschland ausgereicht. Unsere nächste Unterkunft war in einem kleinen Dorf gelegen, hatte dafür aber eine Küche, weshalb wir Nudeln besorgten. Dann fuhren wir zur Trientschlucht. Parkplätze waren kostenlos vorhanden. Der Eingang führt duch einen kleinen Laden. Die Schlucht ist ganz nett, aber auch innerhalb von höchstens 20 Minuten abgehandelt. Man kann nur hin und zurück laufen. Dafür waren 8 CHF ganz schön viel. Wenn man die Straße ein Stück entlang läuft, führt hinter der Schlucht ein Weg hoch. Wenn man diesem folgt, gelangt man ganz oben zur Autobahnbrücke über der Schlucht. Wir sind dem Weg ein bisschen gefolgt. Er führt an einem Bunker vorbei, der als Escape-Room dient. Das sah auf jeden Fall spannend aus.

Im Anschluss fuhren wir noch 1,5 h Richtung Zermatt. Was wir vorher nicht wussten und was Google Maps uns verschwieg, war die Information, dass man gar nicht bis nach Zermatt fahren kann. Der Ort ist autofrei. In Täsch muss man in einen Zug steigen. Da es meinem Freund gesundheitlich nicht gut ging. Entschieden wir, schon zur Unterkunft zu fahren und das Matterhorn erst am nächsten Tag zu besichtigen.

Von Täsch fuhren wir ein Stück zurück bis nach St. Niklaus. Dort hatten wir eine sehr schöne Wohnung in einem Einfamilienhaus. Wir änderten situationsbedingt unsere weiteren Reisepläne etwas ab. Wir strichen die 14 km Gletscherwanderung, die eigentlich für den nächsten Tag geplant war, und buchten noch eine zweite Nacht in St. Niklaus. Eigentlich hatten wir schon in Interlaken gehofft, länger als eine Nacht an einem Ort bleiben zu können und dann ein paar Aktivitäten sternenförmig von dort aus zu machen. Leider fanden wir keine Unterkunft die preislich dafür in Frage gekommen wäre, denn vor allem in Interlaken war es verglichen zu den anderen Orten sehr teuer. Der Rest des Tages bestand also aus entspannen, gesund werden und Nudeln kochen.

Da der Zug nach Zermatt auch durch St. Niklaus fuhr, dachten wir, es wäre schlau, die gesamte Strecke damit zu fahren, anstatt erst mit dem Auto wieder bis nach Täsch zu müssen. Also liefen wir am nächsten Tag fast zwei Kilometer bis zum Bahnhof, um dann festzustellen, dass die Zugfahrt von hier aus 50 CHF pro Person kostete. Von Täsch aus wäre es inklusive Parkgebühr deutlich günstiger geworden. Aber jetzt waren wir schon mal hier, also zogen wir den Plan auch durch. Fast 40 Minuten dauerte die Fahrt. Wir wollten in Zermatt eigentlich zum Riffelsee, um das perfekte Foto mit Matterhornspiegelung zu erhalten. Aber in Zermatt muss man mit der Gornegrat Bahn zum besagten See fahren und die ist sehr teuer. Bis nach Rotenboden kostet ein Ticket mit Retour 106 CHF pro Person!!! Daher entschieden wir uns für die 5-Seen-Wanderung von 9,8 km Länge. Dafür gab es sogar ein extra Bahn-/Liftticket für 45 CHF. Zunächst fuhren wir mit der Bergbahn nach Sunegga und dann mit dem Lift nach Blauherd. Achtung: Das Ticket während der Fahrt nicht verlieren. Es muss oft erst beim Ausstieg gezeigt werden.

Die Wetterlage war nicht ideal für Spiegelbildfotos, da es zu windig war. Außerdem wurde die Spitze des Matterhorn von einer Wolke verdeckt. Dennoch hat uns der Wanderweg sehr gut gefallen. Drei der Seen bieten bei gutem Wetter auf jeden Fall die Möglichkeit zu Spiegelbildern.

Stellisee

Grindjisee

Grünsee (hier kann man auch baden)

Moosjisee

Leisee (mit kleinem Spielbereich für Kinder)

Der Leisee ist nah bei der Station Sunegga. Man läuft also die meiste Zeit den Weg, den man mit dem Lift hochgefahren ist, wieder herunter.

Weitere Bilder von der Wanderung:

Theoretisch ist der Weg gut ausgeschildert. Manchmal gab es aber zwei Schilder in verschiedene Richtungen, von denen eins eine 186 trug. Wir sind diesem meistens gefolgt, da wir dann nicht so viel auf den großen, breiten Wegen unterwegs waren.

Wir haben uns für die Wanderung viel Zeit gelassen und waren daher recht lange unterwegs. Ziemlich müde mussten wir dann mit der Bergbahn wieder herunter ins Tal, dann mit dem Zug zurück nach St. Niklaus und die letzten Kilometer noch bis zur Unterkunft laufen. Selbstverständlich kann man auch in Zermatt übernachten. Das Gepäck muss dann mit dem Zug hergebracht werden. Im Ort fahren Elektroautos und -taxis. Daher muss man theoretisch nicht alle Strecken laufen. Auf jeden Fall hätte man hier noch viel mehr Wanderungen machen können.

Der nächste Tag war der einzige mit schlechtem Wetter. Aber da sowieso viel Fahrtstrecke geplant war, störte uns das gar nicht so sehr. Wir wollten zunächst zur Handeckfallbrücke, einer Hängebrücke, kamen aber auf dem Weg zufälligerweise an einer noch größeren vorbei. Wir stoppten spontan. Parkplätze waren vorhanden. Dann überquerten wir die Schlucht.

Bei der Handeckfallbrücke kamen wir bei starkem Regen an, sodass wir zunächst im Auto warteten. Die Parkplätze waren kostenlos und genau hier war auch der Startpunkt für die Gelmerbahn, die steilste Bergbahn der Schweiz. Oben auf dem Berg hätte man am Gelmersee wandern können, aber das Wetter war einfach nicht einladend genug. Um einfach nur mit der Bahn hoch und wieder herunter zu fahren, war es dann doch zu teuer (32 CHF Retour). Also beobachteten wir die Bahn nur und liefen über die Hängebrücke.

Ursprünglich wollten wir noch zur Triftbrücke, die ebenfalls eine Hängebrücke ist. Aber zum einen musste man dort länger als eine Stunde hin wandern und zum anderen hatten wir jetzt schon zwei imposante Brücken gesehen. Das reichte uns dann auch. Unser nächstes Ziel war der Ort Flims. Auf dem Weg dorthin mussten wir über mehrere Alpenpässe fahren. Es war erstaunlich wie viele Radfahrer sich hier die Serpentinen hoch kämpften. Am Rhonegletscher machten wir einen spontanen Halt und kauften für 9 CHF Tickets für die Ice Cave.

Unterwegs entdeckten wir Lupinen, mit denen man ganz tolle Fotos machen kann.

Da sie ebenfalls auf unserem Weg lag, hielten wir an der Teufelsbrücke. Es ist jetzt nicht die schönste Attraktion. Aber es gibt einen kleinen 15-minütigen Rundweg, der durch den Berg führt.

In Flims hatten wir ein Zimmer im T3 Alpenhotel. Es gab zwar kein WLAN in den Zimmern, dafür aber Frühstück.

Für den nächsten Tag hatten wir uns den Klettersteig Pinut herausgesucht. Im Internet stand, dass er für Anfänger geeignet sei und man sich die Ausrüstung im Ort leihen könne. Für 30 CHF pro Person bekamen wir bei Sport Beat die letzten beiden Geschirre und Helme. Dann fuhren wir zehn Minuten mit dem Bus zum Einstiegsort Richtung Fidaz. Mit der Gästekarte, die wir im Hotel bekommen hatten, konnten wir den Bus kostenlos nutzen. Nur das Postauto, ein gelber Bus, ist nicht inklusive. Von der Bushaltestelle „Klettersteig Pinut“ geht es noch ca. 20 Minuten recht steil bergauf zur Felswand. Der Klettersteig ist sehr gut besucht. Daher muss man oft warten. Er besteht zum größten Teil aus Leitern bzw. Treppen. Nach der ersten Felswand, läuft man wieder steil bergauf durch ein Waldstück, dann kommt die zweite kleinere Wand. Danach geht es wieder zu Fuß weiter bis zum letzten Kletterabschnitt. Ich empfand die Strecken zwischen dem Steig als sehr anstrengend. Das Klettern selbst war in Ordnung.

Nach dem letzten Kletterabschnitt läuft man wieder bergauf zu einer Hütte mit Selbstversorgung. Hier kann man sich aus einem Kühlschrank Getränke nehmen. Außerdem gibt es Kekse und andere Leckereien. Das Geld wird einfach in eine Box geworfen. Eine Toilette ist zum Glück auch vorhanden. Wir haben bis zu der Hütte ca. zwei Stunden gebraucht. Wenn der Klettersteig nicht so voll gewesen wäre, hätte man vermutlich nicht mehr als 1,5 h benötigt. Obwohl der Steig ab 12 Jahren ist, waren viele jüngere Kinder auf der Strecke. Sie kamen zwar gut klar, haben aber auch für Stau gesorgt. Besondere sportliche Fähigkeiten braucht man nicht, aber Schwindelfreiheit ist ein Muss.

Von oben muss man aber leider auch wieder herunter. Nach der Kletterei folgt ein einstündiger Abstieg nach Bargis. Der Weg führt die ganze Zeit bergab und ist aufgrund der Beschaffenheit nicht besonders schön zu laufen. Von Bargis fährt dann ein Bus wieder nach Flims. Hier darf man dann nochmal 5,20 CHF für eine Station bezahlen, da diese nicht von der Gästekarte abgedeckt wird. Wer jetzt meint, dass man diese eine Station auch locker laufen könnte, täuscht sich. Sie ist weiter weg, als man denkt. 40 Minuten zusätzlich muss man in Kauf nehmen, wenn man das Geld sparen möchte oder noch schlimmer, wenn man es gar nicht dabei hat.

Von der Bushaltestelle in Flims lief ich dann zum Hotel und holte das Auto während mein Freund die Kletterausrüstung zurück brachte. Ich sammelte ihn ein und wir fuhren nur knappe drei Minuten zum Waldhotel. Dort begann der Wanderweg zur Aussichtsplattform Il Spir, die sich an der Rheinschlucht befindet. Theoretisch hätten wir auch mit dem Bus hierher fahren können, aber wir waren hinterher froh, das Auto nicht mehr holen zu müssen. Die Aussichtsplattform nennt sich auf den Schildern Conn. Der Weg dorthin war recht schön und dauerte ungefähr 55 Minuten. Die Plattform selbst lohnte sich nicht wirklich. An einigen Stellen zuvor hatte man ähnliche Aussichten. Es gab keinen Rundweg und wir mussten also den gleichen Weg wieder zurück laufen. Da wir bereits geklettert waren, taten unsere Beine am Ende des Tages ziemlich weh.

Unsere nächste Unterkunft war in Sennwald. Wir hatten über AirBnB ein Zimmer in einer Privatwohnung gefunden. Auf dem Weg dorthin wollten wir aber noch tanken. Ich hatte im Internet gelesen, dass es in Liechtenstein günstiger sei. Das ist aber definitiv falsch. Ganz im Gegenteil ist es dort sogar eher noch teurer. Wir durchquerten das kleine Land dennoch einmal von Süd nach Nord, um dann doch wenige Liter in der Schweiz aufzutanken.

Unsere Unterkunft war zwar gut gelegen und recht günstig, aber sie hätte auch etwas sauberer sein können. Leider hatten wir nachts einige Mücken im Zimmer, sodass es schwierig war, zu schlafen.

Nach einer unruhigen Nacht mit Mückenkrieg fuhren wir am nächsten Morgen zur nahegelegenen Stauberbahn. Unser Ziel war die Saxer Lücke. Die Parkplätze waren kostenlos. Am Lift konnte man für 36 CHF mit Retour ein Ticket am Automaten kaufen. Oben angekommen war die Saxer Lücke mit einer Zeitprognose von 1 h 20 min ausgeschildert. Der Weg dorthin ist zwar sehr schön, aber laut. Alle Kühe im Tal haben Glocken um und daher hört man ein permanentes Gebimmel.

Da wir Fans von Rundwegen sind, hier aber keiner ausgeschildert war, riskierten wir es, nach Erreichen der Saxer Lücke, einem Pfad ins Tal zu folgen, auf die Gefahr hin, dass wir den ganzen Weg wieder zurück mussten. Unten angekommen gab es ein Restaurant an einem See. Dort hatten wir Internetempfang und so prüften wir vorsichtshalber nochmal die Möglichkeit des Rundwegs. Die Stauberbahn war nämlich immer nur in die Richtung, aus der wir kamen, ausgeschildert. Die App Komoot bestätigte uns, dass wir nicht umdrehen mussten. Also durchquerten wir einmal das komplette Tal mit dem Wissen, dass wir irgendwann wieder nach oben mussten. Und dann tauchte tatsächlich das Schild auf. Der Aufstieg wurde mit 55 Minuten angekündigt. Nach einer dreiviertel Stunde waren wir trotz Pause bereits oben. Es war aber steil und anstrengend. Insgesamt waren wir über drei Stunden unterwegs.

Wir fuhren mit dem Lift wieder hinunter und mit dem Auto 40 Minuten bis zu Ebenalpbahn in Appenzell. Hier war deutlich mehr los und wir mussten wieder für das Parken bezahlen. Diesmal musste man das Kennzeichen am Automaten eintippen. Der Lift kostete mit Retour 31 CHF. Oben liefen wir 20 Minuten bis zum Gasthaus Äscher. Dabei kommt man durch die Wildkirchli Höhlen. Das Restaurant hat eine ganz besondere Lage direkt am Felsen. Wir ließen uns hier nieder und aßen bei toller Aussicht Käsefladen.

Nach dem Essen wanderten wir auf einem Rundweg zurück zur Bergbahn. Eine halbe Stunde dauerte der zweite Teil ungefähr. Da der Hinweg bergab führte, mussten wir natürlich jetzt alles wieder hoch laufen.

Zurück am Auto beschlossen wir, uns schon Richtung Heimat aufzumachen, um am nächsten Tag nicht sieben Stunden fahren zu müssen. Leider mussten wir durch Österreich und da wir keine Maut bezahlen wollten, konnten wir nur über Land fahren. Dadurch brauchten wir deutlich länger als gedacht. Dafür waren die Spritpreise in Österreich aber wirklich günstig, sodass wir für 99 Cent pro Liter Diesel voll tankten. Wir fuhren noch ca. zwei Stunden Richtung Ulm. Während der Fahrt schaute ich bei booking.com nach Unterkünften. Für 40 Euro wurde ein sehr modernes Doppelzimmer bei Illertissen angeboten. Es war eher ein Motel und ideal für die Durchreise direkt an der Abfahrt gelegen. Komplett ohne Rezeption wurde alles online geregelt. Den Türcode bekam man als sms. Allerdings befand sich das Gebäude noch im Bau. Die Straße war Google nicht bekannt und bei Booking war ein falscher Standort angegeben, weshalb wir erstmal in die falsche Richtung fuhren. Zum Glück hatten wir es von der Autobahn aus bereits gesehen.

Am Montag benötigten wir dann noch fünf Stunden bis wir wieder in Dortmund ankamen.

Fazit: Mir hat die Reise sehr gut gefallen. Die Aktivitäten waren sehr abwechslungsreich (Höhle, Seen, Schloss, Schlucht, Wandern, …) und die Landschaft ist wunderschön. Es ist sehr grün und mir gefielen die schönen kleinen Dörfer mit ihren Holzhäusern. Preislich lagen unsere Unterkünfte zwischen 65 € (AirBnB) und 107 € für zwei Personen. Ansonsten waren wir gut vorbereitet und auch einigermaßen sparsam unterwegs.