Spanien – Andalusien

Für die Osterferien 2017 hatte ich mit meinem Freund zusammen eine Andalusien Rundreise geplant. Leider hatte er sich sechs Tage vor Abflug die Achillessehne gerissen. Eine Freundin sprang glücklicherweise spontan ein.

Von Dortmund aus ging es an einem Samstag um 10 Uhr mit dem Flugzeug nach Malaga. Dort holten wir zunächst unseren Mietwagen ab und fuhren zu unserer ersten Airbnb- Unterkunft, die wir gegen 15 Uhr erreichten. Mit dem Parken war das allerdings so eine Sache. Wir drehten mehrere Runden um den Block, um einen günstigen Parkplatz am Straßenrand zu ergattern und wurden auch nach einiger Zeit fündig.

Dann machten wir einen Stadtrundgang zur Befestigungsanlage Alcazaba, in die wir nach Zahlung eines Eintritts auch hinein gingen.

Anschließend stiegen wir auf einen 130 m hohen Hügel, von dem aus sich ein herrlicher Überblick über die Stadt bot, und wo sich das Castillo de Gibralfaro befand. Wir entschieden uns nicht hinein zu gehen. Auch hier musste man Eintritt bezahlen.

Nachdem wir mit dem Auto nochmal ein Stück Richtung Hafen gefahren waren, konnten wir leider keinen Parkplatz mehr finden und mussten über Nacht in ein teures Parkhaus.

Am nächsten Tag war unser Ziel Granada. Auf dem Weg machten wir einen Stop am Aquädukt in Nerja, der nicht ganz leicht zu finden war, da man den besten Blick nur von der Straße aus hatte und es keine richtige Haltebucht gab.

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In Granada wollten wir unbedingt in die Alhambra, hatten uns aber schlecht informiert, und wussten daher nicht, dass man die Karten mindestens zwei Monate im voraus buchen muss. Also entschieden wir uns spontan den Berg hochzufahren zur Sierra Nevada. Unser kleines Auto musste an einigen Stellen etwas kämpfen.

Im Anschluss fuhren wir weiter nach Cordoba. Unsere Unterkunft lag in der Stadtmitte in einem nicht befahrbaren Bereich. Also mussten wir weiter weg parken. Wieder benötigten wir recht lange, um einen Parkplatz zu finden, hatten aber Erfolg und mussten nicht einmal etwas bezahlen. Dann liefen wir mit unserem Gepäck über eine Brücke und durch die Menschenmassen.

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Was wir nicht wussten: Es war Semana Santa. Die Andalusier feiern das Osterfest sehr ausgiebig und in allen Städten gibt es Paraden. Aufgrund von Straßensperren wollte uns die Polizei zunächst noch nicht einmal zu unserer Unterkunft lassen. Wir brauchten einige Zeit bis wir endlich durch eine Absperrung schlüpfen konnten. Schnell brachten wir die Taschen aufs Zimmer und schauten uns in der Stadt um. Cordoba gefiel mir gut. Die Stadt besteht aus schönen kleinen Gassen mit Kopfsteinpflaster. Es war nur einfach viel zu voll. Da wir neugierig waren, schauten wir uns eine Parade an. Menschen mit Zipfelmützen marschierten vor riesigen hölzernen Schreinen, die von Männern auf ihren Köpfen getragen wurden. Diese konnte man allerdings nur beim Trägerwechsel sehen.

Die Parade schien endlos und wurde irgendwann langweilig. Leider wussten wir nicht, dass sie bis in die Nacht ging. Nach dem Abendessen kamen wir kaum zurück zu unserer Unterkunft, da die Gassen so eng waren und die Leute alle auf den Bürgersteigen für die Parade standen.

Am Montag besuchten wir zunächst die Mezquita Catedral.

Um 12 Uhr gingen wir ins Alcazar. Wir hatten wenig Zeit, da wir pünktlich zum Check-out wieder an der Wohnung sein mussten. Da das Auto aber so weit weg stand, wollten wir nicht die Taschen erst wegbringen.

Wir liefen anschließend zur Unterkunft zurück, holten die Taschen und dann das Auto. Dort stellte ich fest, dass ich mein Handy verloren hatte. Ich konnte mich daran erinnern, es im Alcazar auf einer Bank kurz abgelegt zu haben. Also fuhren wir mit dem Auto nochmal dorthin. Ich hatte großes Glück, denn ein Besucher hatte es gefunden und am Eingang abgegeben.

Weiter ging die Fahrt nach Sevilla, doch die Semana Santa war überall. Dort angekommen brauchten wir fast eine Stunde, um einen Parkplatz zu finden. Wieder lag die Unterkunft sehr zentral und wieder waren viele Straßen gesperrt. Das Navi wollte uns aber ständig durch die Absperrungen schicken. Wir fuhren mehrfach im Kreis, verloren jegliche Orientierung und der Frust wuchs. Die Straßen, die wir befuhren, wurden immer schmaler, sodass wir schon Zweifel bekamen, ob sie für Autos gemacht waren. Endlich fanden wir einen Parkplatz und das auch noch kostenlos. Allerdings durften wir dann mit dem Gepäck erstmal 1,5 km laufen. An der Unterkunft gab es keine Klingel und wir hatten kein Internet. So saßen wir erstmal vor der Tür, bis endlich jemand öffnete. Wir liefen abends noch ein bisschen durch die Stadt, waren aber von den Paraden mittlerweile wirklich angenervt.

Am nächsten Tag wollten wir ins Alcazar. Wir wussten nur nicht, dass man über eine Stunde dafür anstehen muss. Die Schlange bewegte sich nur langsam vorwärts und wieder hatten wir das Problem, dass wir bis mittags das Zimmer verlassen mussten und aufgrund der Entfernung des Parkplatzes, der auch noch in die entgegengesetzte Richtung lag, dieses noch nicht eher geräumt hatten. Es kam an der Schlange jemand vorbei, der fragte, ob wir nicht an einer Tour teilnehmen wollten. Wir könnten so an den Wartenden vorbeigehen, meinte er. Da wir keine Wahl hatten, zahlten wir etwas mehr für die Tour und waren dann endlich nach 30 Minuten drinnen. Zunächst begleiteten wir die Gruppe, liefen dann aber auf eigenen Wegen durch die Anlage.

Die Kathedrale von Sevilla war aufgrund von Bauarbeiten mit einem Gerüst versehen.20170411_102951

Wir holten Taschen und Auto und fuhren zum Plaza España, der in einem Park gelegen ist. Dort fanden wir nach fast schon kurzer Suche einen Parkplatz am Rande einer Hauptstraße.

Weiter ging die Fahrt nach Bolonia, wo drei Nächte und zwei Strandtage geplant waren. Am nächsten Tag war also Entspannung angesagt. Wir benutzten zwar auch Sonnencreme, ließen uns aber vom kühlen Wind täuschen und cremten nicht oft genug nach, sodass wir uns erstmal einen Sonnenbrand holten.

Da wir keine Lust auf noch einen reinen Strandtag hatten, informierten wir uns im Internet, was man noch so tun könnte. Wir überlegten nach Gibraltar zu fahren oder mit der Fähre nach Marokko. Wir entschieden uns für letzteres und wollten von einem weniger bekannten Ort aus übersetzen. Am nächsten Tag fuhren wir dann zunächst zu einem großen Hafen und marschierten ziemlich lange ziellos durch die Gegend, bis wir zu dem Schluss kamen, dass hier wohl doch keine Personenschiffe nach Tangier fahren. Also machten wir uns auf den Weg nach Tarifa, was für seine Überfahrten bekannter ist. Wieder verloren wir viel Zeit durch die Parkplatzsuche. In einem kleinen Büro buchten wir dann die Fahrt mit einer Stadtführung. Nach der Überfahrt wurden wir mit einem Bus eingesammelt. Wir erhielten eine Rundfahrt mit Kommentar und auf einem Parkplatz konnte man Kamele reiten. Wir hatten jedoch Mitleid mit den Tieren.

Es gab ein leckeres Mittagessen bevor es in die Stadt zum „Shoppen“ ging. Hier wurde man von den Souvenierhändlern regelrecht bedrängt. Einer aus unserer Gruppe kaufte erstmal Gras. Es ist immer wieder faszinierend, dass Dealer und Kunden so schnell zusammenfinden und das sogar in fremden Ländern, wo die Strafen viel härter sind als bei uns. No risk no fun.

Anschließend fuhren wir wieder zurück. Irgendwie war es ganz lustig mal eben so nach Afrika gefahren zu sein, aber wirklich sehenswert ist Tangier nicht.

Am Freitag fuhren wir durch die weißen Dörfer nach Ronda.

Ronda war wirklich schön.

Auf dem Weg nach Malaga hielten wir noch am Castillo Colomares.

Am Samstag flogen wir dann um 6.30 Uhr zurück nach Dortmund.

Fazit: Eigentlich war Andalusien sehr schön und ich kann es nur empfehlen. Wir waren allerdings zum falschen Zeitpunkt da, obwohl das Wetter besonders gut war. Die Parkplatzsuche und die Semana Santa haben uns doch sehr gefrustet und dem Urlaub einen schlechten Beigeschmack verliehen. Zeitlich hätten wir uns auch besser organisieren müssen, damit wir nicht aufgrund unserer Check-Out-Zeiten ständig in Stress gerieten. Und denkt frühzeitig an die Karten für die Alhambra!