Spanien – Vigo, Santiago de Compostela & Madrid

Nachdem ich mit dem Flugzeug in Porto gelandet war und mir die Stadt angeschaut hatte, fuhr ich mit dem Fernbus zwei Stunden Richtung Vigo. Vom Busbahnhof aus nahm ich ein Taxi zum Real Club Nautico de Vigo. Denn dort fand die Vaurien Weltmeisterschaft 2022 statt.

Es war Montag und die ersten Läufen liefen bereits, als ich das Gelände des Segel-Clubs gegen 18 Uhr erreichte. Leider konnte man von Land aus nicht zuschauen, daher musste ich warten, bis die Segler gegen 22 Uhr zurückkehrten.

Wie üblich bei den Regatten wurde auch dieses Mal gezeltet. Das Camp befand sich aber leider 25 Autominuten entfernt auf einem Gelände mit Tennisanlage und Freibad, das ebenfalls zum Real Club Nautico gehörte. Dadurch mussten wir zwar nichts bezahlen, aber konnten auch nicht spontan zurück zum Zeltplatz gehen.

Für den zweiten Regatta-Tag hatte ich mir den Strand Praia de Meda ausgesucht, der sich 15 Minuten mit dem Auto nördlich des Hafens befand. Als ich ankam war es sehr leer. Nachmittags füllte es sich zunehmend. In Vigo selbst wollte ich nichts besichtigen. Die Stadt machte nicht den Eindruck, als gäbe es Sehenswürdigkeiten.

Am Mittwoch war ein segelfreier Tag. Daher fuhr fast das komplette deutsche Team nach Santiago de Compostela. Mit dem Zug benötigt man von Vigo aus ungefähr eine Stunde. Zunächst hatten wir aber Schwierigkeiten den Bahnhof Urzáiz zu erreichen. In Vigo gibt es sehr viele Tunnel und es war beim Navi nicht immer ersichtlich, ob man hindurch oder nebenher fahren sollte. Dementsprechend knapp kamen wir vor Abfahrt des Zuges an. Auch der Kauf der Tickets gestaltete sich als schwierig, da man für jede Person eine Telefonnummer angeben musste, was sehr zeitaufwendig war. Dadurch verpassten wir den geplanten Zug und mussten eine Stunde später fahren. In Vigo gibt es übrigens zwei Bahnhöfe (Vigo Guixar & Vigo Urzáiz), die 1,8 km auseinander liegen. Der Automat spuckte uns schlussendlich Fahrkarten aus, die uns von unserem Standort aus hin, aber zum anderen Bahnhof wieder zurück führten. Das war insofern etwas unpraktisch, als dass unser Auto am Abfahrtsort stand. Der Bahnhof Urzáiz befindet sich in einem Einkaufszentrum, wodurch wir die Zeit bis zur Abfahrt ganz gut überbrücken konnten.

In Santiago liefen wir 20 Minuten bis zum Stadtzentrum. Die Kathedrale, zu der die Wanderer des Jakobswegs pilgern, ist sehr imposant.

Wir machten noch einen Spaziergang durch einen nahe gelegenen Park, von dem man einen guten Blick auf die Kathedrale hatte. Danach hatten wir aber schon Schwierigkeiten, die Zeit bis zur Rückfahrt auszufüllen.

Wir schlenderten noch ein wenig durch die Altstadt, gingen in eine Pizzeria, drehten nochmal eine Runde um die Kathedrale, aßen ein Eis und fuhren dann wieder zurück nach Vigo. Keiner von uns, war wirklich begeistert von Santiago, aber für einen gemeinsamen Team-Ausflug war es in Ordnung.

Der Donnerstag stand wieder ganz im Zeichen der Vaurien-Weltmeisterschaft.

Ich verbrachte den Tag erneut am Strand. Mein Plan war eigentlich den gleichen, wie zwei Tage zuvor, zu besuchen. Leider hatte ich auch Schwierigkeiten mit den ganzen Tunneln und fand keine Wendemöglichkeit, wodurch ich statt Richtung Norden nach Süden fuhr. Da dort auch Strände ausgeschildert waren, suchte ich mir ein neues Ziel. Ich endete am Praia de Bouzas. Dieser war sogar nur zehn Minuten vom Segelclub entfernt.

Als ich zurückkehrte, war es Zeit für die Deutsch-Holländische-Happy-Hour.

Am Freitag stand für mich die Rückreise an. Ich hatte mir vorgenommen, noch irgendwie Madrid anzuschauen. Zunächst war der Plan, mit dem Zug dorthin zu fahren und von dort weiter nach Düsseldorf zu fliegen. Aber ich hatte zu lange gezögert und der Flug wurde zu teuer. Dann fand ich eine Möglichkeit mit Iberia zunächst nach Madrid zu fliegen und von dort nach fünf Stunden Aufenthalt weiter nach Düsseldorf. Da es bereits vier Tage vor Abflug und der Flieger nicht ausgebucht war, kostete die Business Class drei Euro weniger als Economy. Es war ein sehr interessantes Erlebnis, bevorzugt behandelt zu werden. Daran könnte man sich gewöhnen 😉

Das Flugzeug startete allerdings in Porto. Also fuhr ich morgens um 9 Uhr mit dem Fernbus wieder dorthin zurück. Am Flughafen konnte ich durch meinen Business-Class-Status die Fast Lane am Security-Check nutzen. Nahezu püntklich erreichten wir Madrid. Ich hatte mich bereits umfassend informiert und einen Plan ausgearbeitet, wie ich es schaffen könnte, in vier Stunden (eine Stunde vor Abflug wollte ich zurück am Flughafen sein) bis ins Zentrum und wieder zurück zu fahren inklusive Sightseeing-Tour. Ich wählte die U-Bahn, die nicht teuer war, und fuhr 40 Minuten bis zum Plaza de España. Auf der Strecke musste ich einmal umsteigen. In Madrid waren es am Tag meiner Besichtigung 37 Grad.

Ich lief zu Fuß weiter über die Gran Via. Bei einem Mc Donald’s stoppte ich für ein Eis und lud mein Handy auf. Leider gab es in der Business Class keine Lademöglichkeit und alle meine Geräte waren leer. Nur benötigte ich das Handy, um den Weg zu finden. Im Endeffekt war ich viel zu lange in dem Restaurant. Irgendwie war Ihnen meine Bestellung durchgegangen. Der Aufenthalt kostete mich zwanzig Minuten und ich hatte schon nur 2,5 Stunden Zeit im Zentrum.

Ich kam vorbei am Plaza de Cibeles. Dort befindet sich der Relieve de Francisco Pizarro (Palacio de Comunicaciones).

Als nächstes führte mein Weg zum Plaza de Colón. Diesen fand ich allerdings nicht besonders interessant.

Ich hatte von Weitem die Puerta de Alcalá gesehen und machte noch einen Abstecher. Allerdings musste ich dann feststellen, dass das Gebäude komplett verhüllt war.

Es folgte ein etwas längerer Fußmarsch in der Hitze bis zur Puerta del Sol. Allerdings weiß ich nicht genau, worum es sich dabei handeln soll. Ist es ein Gebäude oder heißt der Platz so? Letzterer war eine riesige Baustelle.

Dort befand sich aber auch Kilometre Zero, das geographische Zentrum Spaniens.

Ich setzte meinen Weg Richtung Palast fort. Dieser befindet sich direkt gegenüber von der Almudena-Kathedrale.

Anschließend war meine Zeit auch um. Ich hatte das Gefühl einen guten Eindruck von der Stadt bekommen zu haben. Folgende Gebäude lagen noch zwischenzeitlich auf meinem Weg:

Ich kam wieder am Plaza de España an und fuhr mit der U-Bahn zurück zum Flughafen. Den erreichte ich 30 Minuten vor meiner Boarding-Zeit. Die Sicherheitskontrolle verlief zügig, sodass ich ganz pünktlich am Gate war.

Damit sich die Pechsträhne beim Fliegen in diesen Sommerferien fortsetzen konnte, musste nach der Landung nochmal ein kleines Drama her. Zwei Stunden! standen alle Passagiere am Gepäckband und warteten. Es war bereits 23 Uhr. Alle Zugoptionen, die ich für die Heimfahrt geplant hatte, musste ich bereits verwerfen. Um 0.48 Uhr meinte ein Mitarbeiter des Flughafens, dass wir nach Hause gehen könnten. Unsere Koffer würden nicht mehr kommen, da ab 1 Uhr keiner mehr arbeite. Ich dachte, das kann nicht wahr sein. Es wäre dann mein zweites verlorenes Gepäckstück gewesen. Gerade als alle aufbrechen wollten, setzte sich das Band in Bewegung. Dank Business Class kam mein Koffer auch direkt als erster. Ich verließ schnell das Gebäude und wollte zum Sky Train, die Schwebebahn, die einen zum Bahnhof bringt. Es war 0.50 Uhr und eine Anzeigetafel verriet, dass die letzte Abfahrt um 0.45 Uhr erfolgt war.

Alternativ sollte es Shuttle Busse geben, aber es war nicht ersichtlich, wann und wie oft die fahren würden. Ich lief zum Taxistand. Der vorderste Fahrer in der Schlange machte aber Anstalten, mich zum Bahnhof zu fahren. Vermutlich war ihm die Strecke zu kurz und er wollte den wertvollen vorderen Platz in der Reihe nicht verlieren. Nachdem die anderen Fahrer meinten, dass er verpflichtet sei, zu fahren, nahm er mich doch mit. Nach drei Extra-Runden, die er drehte, durfte ich 23 Euro bezahlen, was natürlich viel zu viel war. Eine Gruppe junger Männer, die nach mir den Bahnhof mit dem Taxi erreichten, hatten nur 13 Euro bezahlt.

Meinen Zug hatte ich natürlich genau um drei Minuten verpasst. Ohne Diskussion mit dem Fahrer, hätte ich es vielleicht geschafft. Nun musste ich mit Sommerkleidung in der Kälte und todmüde 30 Minuten auf die nächste Bahn warten.

Ich war erst um 2.30 Uhr zu Hause.