Diese Reise ist Teil meiner Weltreise und schließt sich an den Bericht von Reunion an.
Sonntag 30.3.25
Ich flog nach einem Zwischenstopp auf Reunion nach Mumbai in Indien. Ich hatte zuvor ein Visum beantragt, dies ausgedruckt und sogar extra ein Passfoto machen lassen, was man noch aufkleben musste, um dann zu erfahren, dass dies gar nicht nötig war. Es war wohl das falsche Formular und die Bestätigungsmail hätte ausgereicht.
Nach sechs Stunden kam ich am späten Nachmittag an und fuhr mit einem Uber zu einem Hotel im Zentrum. Es gab wieder einen speziellen Abholort für Uber am Flughafen.
Das Hotel war billig und genau wie erwartet, aber schon noch in Ordnung. Am Abend wollte ich noch einen ersten Eindruck der Stadt bekommen und ging am Marine Bay joggen. Ich wurde zwar gelegentlich beäugt, aber ansonsten gab es keine besonderen Vorfälle. Zwischendurch musste ich ein paar wilde Kreuzungen überqueren. Man geht einfach zu Fuß zwischen den Autos hinüber. Meistens habe ich versucht, mich den Einheimischen anzuschließen.
In der Nacht war noch die Ankunft von Jakob geplant. Ich hatte ihn am ersten Tag meiner Weltreise in Roth (Bayern) beim Weltrekord von Jonas Deichmann getroffen. Er kommt aus Karlsruhe und fährt mit dem Fahrrad um die Welt. Es war schon ein schöner Zufall, dass sich zwei Weltreisende bei einem Marathon treffen. Wir haben uns einige Wochen später nochmal in Bulgarien zu einem offiziellen Marathon in Sofia verabredet und ein paar Tage gemeinsam verbracht. Anschließend haben wir unsere Reisen natürlich gegenseitig verfolgt und immer mal überlegt, ob man sich in Asien vielleicht nochmal treffen könnte. Jakob befand sich in Dubai und musste nun entscheiden, ob er durch den Iran fahren möchte oder doch übers Wasser nach Mumbai geflogen kommt. Er hatte versucht, ein Boot zu finden, aber das war unmöglich. Da es eine Reisewarnung für den Iran gab, entschied er sich schlussendlich für den sicheren Weg direkt nach Indien. Natürlich musste er jetzt das Fahrrad mit in den Flieger bekommen, was ein bisschen schwierig war. Er hatte aber einen Karton in einem Laden bekommen und dann sein Fahrrad zerlegt.
Um 2.30 Uhr in der Nacht war dann unser Wiedersehen.
Montag 31.3.25
Nachdem wir dann viel zu lange gequatscht hatten, gab es eine kurze Nacht. Ich stand immerhin für ein dürftiges, aber inklusives Frühstück auf.
Wir nutzten den Rest des Tages für einen Stadtrundgang. Als erstes liefen wir mehrere Kilometer zum Gate of India, was leider eingerüstet war. Hier waren unfassbar viele Menschen, hauptsächlich Männer im Alter von 20 bis 30.
Irgendwann fragte uns jemand nach einem Selfie und dann kamen direkt 100 andere an, die auch eins wollte. Man wurde regelrecht von einem Pulk umzingelt. Dies passierte bei unserem weiteren Spaziergang am Marine Bay immer wieder. Einmal holte mich sogar ein Security-Mann aus der Menge raus, obwohl es gar nicht so schlimm war.
Die Leute waren hauptsächlich nett. Nur einmal meinte jemand, mich begrapschen zu müssen. Wofür er aber auch eine Ansage kassiert hat.
Wir waren aber auch überrascht, dass so viele Leute unterwegs waren und irgendwie erzählten uns dann mehrere, dass ein Cricket-Team wohl vorbeikommen würde.
Wir liefen weiter am Wasser entlang und suchten die Hanging Gardens.
Am Ende landeten wir auf einem Holzsteg, der sich Nature Trail nannte. Wir hatten keine Tickets und wurden einfach so hineingelassen. Es wäre aber auch nicht wirklich Geld wert gewesen.
Da unsere Füße ziemlich platt waren, nahmen wir ein Tuk Tuk zurück zum Hotel. Aber wir brauchten ewig, da wir im Stau standen.
Abends im Zimmer versuchten wir dann weitere Planungen zu treffen. Denn es war noch nicht ganz klar, was der nächste Zielort sein würde und vor allen Dingen, was mit dem Fahrrad passieren würde. Jakob hatte überlegt es mitzunehmen, aber unsere Erkundigungen ergaben, dass eine Mitnahme in Bussen und Zügen sehr schwierig sei. Es gab die Optionen mitnehmen, in Mumbai lassen oder irgendwohin schicken. Nach langer Unentschlossenheit wurde es dann die zweite Option. Jetzt musste natürlich noch geklärt werden, wo das Fahrrad drei Wochen bleiben konnte. Im Hotel war es leider nicht möglich. Zum Glück hatten wir alles im Karton gelassen. Also schrieben wir mit verschiednen Lageranbietern.
Bezüglich der Reiseroute entschieden wir uns gegen Goa und wollten doch direkt nach Hampi, da es vorher nur wenig Sehenswertes gab und ich ein paar kleine Orte markiert hatte, die nur schwer mit Bus und Bahn erreichbar waren.
Nach ein paar Problemen bei der Bus-Buchung hatten wir dann aber endlich einen für den nächsten Tag abends gefunden. In Betten sollte es 15 Stunden bis nach Hampi gehen.
Dienstag 1.4.25
Nach einem etwas besseren Frühstück als am Tag zuvor, mussten wir nun das Fahrrad irgendwie unter bringen und wir hatten immer noch keine richtige Lösung und verhandelten mit verschiedenen Anbietern von Lagerflächen.
Schließlich hatten wir uns mit jemandem geeinigt, mussten aber 1.45 h fahren, um das Fahrrad abzuliefern. Also bestellten wir ein Uber XL und nahmen auch schon unsere Taschen mit.
Wir fuhren in den Norden von Mumbai. Das Lager war tatsächlich sehr professionell.
Da wir nun sehr weit draußen waren, verhandelten wir mit unserem Uber uns direkt wieder mit zurück zu nehmen.
Obwohl der Fahrer zunächst unfreundlich und desinteressiert wirkte, hielt er auf der Rückfahrt an einem Straßenrand und aß mit uns an einem einzelnen Street-Food-Stand zu Mittag. Er lud uns sogar ein. Zum Glück gab es für uns immer alles in nicht-scharf.
Wir ließen uns dann an ein einem Hotel absetzen, wo unser Bus starten sollte. Leider hatte dieser eine Stunde Verspätung und so fuhren wir erst um 19 Uhr Richtung Hampi.
Mittwoch 2.4.25
Die halbe Nacht quatschten wir und den Rest versuchten wir zu schlafen. Es gab keine Toiletten im Bus und auch kein Wlan!
Die Fahrt verging wie im Flug und gegen 10 Uhr kamen wir in Hospete an. Von dort mussten wir noch 30 Minuten mit einem Tuk Tuk nach Hampi fahren.
Hampi ist ein kleines Dorf und wir übernachteten in einem Guesthouse. Es ist aber wirklich schön, da es viele Tempel und Ruinen gibt.
Nach einem Mittagessen starteten wir mit einem Rundgang. Am Tempel wurden wir sehr freundlich von vielen Familien nach Fotos gefragt. Hier gab es auch viele Affen.
An der Hauptattraktion des Ortes mussten wir Eintritt bezahlen. Da es bereits 17 Uhr war, empfahl man uns am nächsten Tag wiederzukommen. Denn das Ticket inkludierte noch zwei andere Sehenswürdigkeiten, die wir zeitlich nicht mehr schaffen konnten. Wir gingen trotzdem hinein, schließlich waren wir recht weit gelaufen.
Ich wollte abends unbedingt noch joggen gehen. Jakob läuft in jedem Land einen Marathon und ich wollte ihn in Indien natürlich begleiten. Dementsprechend musste ich also etwas fit werden.
Also planten wir zu den Elephant Stables zu laufen, für die auch das Ticket galt. Sie waren nur 3,7 km entfernt. Es wurde dann aber doch recht schnell dunkel. Ein Polizeiauto hielt an und empfahl uns, nicht zu weit zu laufen, da es Geparden und Bären gäbe.
Kurz vor Ankunft hinderte uns ein Sicherheitsmann daran die Straße zu den Stables zu nehmen. Also drehten wir wieder um.
Donnerstag 3.4.25
Wir schliefen endlich mal aus und aßen mittags zum Frühstück in einem Restaurant, das wir schon vom Vortag kannten. Es gab sogar Porridge.
Dann starteten wir erneut Richtung Elephant Stables, aber gingen die Strecke zu Fuß. Vor Ort zeigten wir unser eigentlich nicht mehr gültiges Online-Ticket und keiner bemerkte es.
Im Ticket war auch noch das Lotus Mahal inkludiert.
In der Umgebung gab es aber auch noch viele andere historische Gebäude/Ruinen zu sehen.
Zurück wollten wir nicht mehr gehen und nahmen wieder ein Tuk Tuk. Unser Zimmer durften wir mit einem kleinen Aufpreis bis abends behalten.
Um kurz vor 8 nahmen wir ein Tuk Tuk zurück nach Hospete und fuhren um 21 Uhr wieder mit einem Schlafbus weiter nach Bangalore.
Freitag 4.4.25
Wir kamen morgens um 6 in Bangalore an und ein Tuk Tuk brachte uns bis zum Hotel. Jakob hatte bei Agoda eine günstige Unterkunft mit Pool gefunden. Dort hieß es allerdings, dass wir erst ab 11 Uhr auf unser Zimmer könnten oder aber 20 Euro zahlten müssten für den früheren Check-in. Letzteres kam für uns nicht in Frage. Wir legten uns schließlich in einem Aufenthaltsraum in der Nähe der Rezeption auf die Sofas zum Schlafen. Das schien dem Personal aber zu missfallen und sie gaben uns nach 20 Minuten den Zimmerschlüssel 😀
Als erstes ging es natürlich ins Bett. Mittags gab es dann Frühstück im Hotel.
Erst am späten Nachmittag verließen wir das Hotel für eine Sightseeing-Tour. Wir wollten zum Bangalore Palace, aber der machte genau vor unserer Nase zu. Ein Tuk Tuk-Fahrer wollte uns dann unbedingt zum Parlament fahren. Da es besonders billig war, willigten wir ein. Allerdings mussten wir obligatorisch an einem Souvenier-Shop halten und hinein gehen. Wir kamen nach drei Minuten natürlich wieder heraus und konnten dann weiterfahren. Am Preis hatte sich nichts geändert.
Am Parlament gab es noch einen Park, der als Sehenswürdigkeit markiert war, den man sich aber auch sparen kann. Außerdem wurden wir hier schon wieder vertrieben, da er im Begriff war zu schließen.
Wir hatten großen Hunger und fanden 2 km entfernt einen Supermarkt. Das war uns aber zu weit und so mussten wir mit einigen Tuk Tuk-Fahrern verhandeln, bis wir endlich mitgenommen wurden. Nach dem Einkauf verschlug es uns zu McDonald’s. Obwohl mir bei der Bestellung versichert wurde, dass mein Burger nicht scharf sei, konnte ich Feuer spucken.
Auf dem Rückweg kam wieder ein Fahrer, der uns ein billiges Angebot machte, wenn wir zuvor an einem Shop halten würden. Also gleiches Spielchen wie vorher. Wir gingen drei Minuten hinein und mussten nur einen Euro für die Fahrt bezahlen.
Samstag 5.4.25
Am Morgen gab es Frühstück im Hotel. Natürlich eher indisch, aber wir kamen zurecht. Anschließend mussten wir ein paar Aufnahmen für meine Firma drehen, was etwas schwierig war, da ständig irgendwelche Geräusche durch klingelnde Telefone, Vögel oder Toilettenspülungen unsere Bemühungen durchkreuzten.
Erst gegen 16 Uhr brachen wir zum zweiten Teil unserer Sightseeing-Tour auf. Da wir am Tag davor den Bangalore Palace nicht mehr besuchen konnten, weil er kurz vorher geschlossen wurde, stand dies als erstes auf der Liste. Hierher konnten wir zu Fuß gehen. Wir wollten aber keine 5 Euro Eintritt zahlen, da uns das Innere nicht so interessierte. Daher liefen wir um den Palast und einen kleinen Park herum und schlichen uns für ein schöneres Foto von hinten in den Park.
Mit einem Tuk Tuk ging es dann zum ISKCON Tempel. Das war die dritte Fahrt, bei dir wir einen super günstigen Preis hatten, aber an einem Shop anhalten mussten. Der Fahrer ließ sich auch nicht darauf ein, dass wir mehr bezahlten, um den Shop auszulassen. Scheinbar gibt es da bei einigen fixe Zusammenarbeiten. Natürlich gingen wir wieder nur für zwei Minuten hinein und kauften nichts, hatten dafür aber eine günstige Fahrt.
Am Tempel wussten wir gar nicht, was uns erwartete. Es gab aber sehr viele Besucher, die durch Gänge wie beim Anstehen an einer Achterbahn geleitet wurden. Wir mussten die Schuhe abgeben und dann ging es im Gänsemarsch durch den ersten Teil. Hier gab es einen Spruch oder ein Gebet von vier Zeilen, das immer wieder aufgesagt wurde. Dabei ging man über erhöhte Fliesen und durfte erste zur nächsten, wenn der Spruch fertig war. Nach der Durchquerung eine Art Vortempel ging es dann weiter zum richtigen Tempel. Es gab übrigens auch eine Fast-Lane, für die man hätte zahlen müssen.
Im Anschluss musste man an ganz vielen Verkaufsständen vorbei und wurde dann wieder zu seinen Schuhen geleitet. Der gesamte Rundgang dauerte locker über eine Stunde.
Wir suchten anschließend etwas zu essen und hatten eine Mall ausfindig gemacht. Auf dem Weg dorthin hat mir erstmal ein Vogel auf den Kopf geschissen. Leider gab es dort nicht den Stand, den wir gesucht hatten. Wir begnügten uns also wieder mit Fast Food vom Food Court.
So langsam war es schon spät und wir suchten uns ein Tuk Tuk, das uns durch den dichten Verkehr zurück zum Hotel brachte. Es war viel Verhandlung nötig, aber wenigstens mussten wir nicht wieder zu einem Shop.
Sonntag 6.4.25
Heute stand unsere erste Zugfahrt auf dem Programm. Unser Ziel war Mysore. Die Buchung war mehr als kompliziert, weil wir uns auf zig Arten verifizieren mussten. Am Ende hatten wir auch keine Tickets herunterladen können, sondern lediglich ein Foto von der Bestätigung auf der Webseite.
Nach dem Frühstück fuhren wir zum Bahnhof. Dort war es dann alles einfacher als gedacht. Der Zug war sehr lang und es gab verschiedene Klassen. Die ohne Klimaanlage hatten keine Fenster, sondern nur Gitterstäbe. Wir hatten natürlich mit gebucht. Die Fahrt dauerte 2,5 Stunden und war ganz in Ordnung.
In Mysore fuhren wir direkt zum Hotel. Jakob hatte schon wieder irgendein Vier-Sterne-Hotel mit Pool billig ergattert.
Dann befassten wir uns mit der Planung einer Tiger-Safari im Bandipur- oder Nagarahole-Nationalpark. Beides war von Mysore erreichbar. Allerdings waren wir spät dran und über die offiziellen Webseiten war nichts mehr verfügbar. Es war also ein schwieriges Unterfangen.
Wir ließen es irgendwann ruhen und machten uns am Nachmittag auf zum Mysore Palace. Der Eintritt sollte ca. 10 Euro kosten, aber jemand erzählte uns, dass sonntags um 19 Uhr der Palast beleuchtet und der Eintritt frei seien. Also gingen wir in ein Restaurant und auf einen Markt, bevor wir zurückkehrten.
Genau genommen durfte man schon um 18.30 Uhr auf das Palastgelände und konnte somit noch ein letztes Bild mit Licht machen. Um Punkt 19 Uhr wurden dann alle Gebäude beleuchtet.
Und wieder mussten wir viele Fotos machen. Einmal sogar mit Baby.
Zurück im Hotel schrieben wir über Whatsapp noch mit einigen Touranbietern bezüglich der Safari. Wir hatten zwar dann schon einen besseren Plan, aber gebucht war immer noch nichts.
Montag 7.4.25
Am Montag Morgen buchten wir dann endlich eine Nacht in einem Resort und zwei Jeep-Safaris für Bandipur, bevor wir in Mysore in den GRS Fantasy Park gingen. Es handelte sich um einen Rutschenpark. Hier musste man T-Shirt und Shorts tragen.
Der Park war nicht überfüllt und wir mussten nie lange anstehen. Es gab ca. 15 verschiedene Rutschen. Wir waren die einzigen Weißen und wurden natürlich immer wieder beäugt und angesprochen. Im Wellenbecken fielen wir dann mit unseren Schwimmkünsten auf. Denn viele Inder können nicht schwimmen. Dennoch tummelten sich viele sehr weit hinten im Wasser. Auch wenn man dort stehen konnte, fand ich es schon gefährlich.
Neben den Wasserrutschen gab es noch klassische Kirmesattraktionen. Also fuhren wir noch Autoscooter, irgendein verrücktes Drehding und machten eine Tour zu einem Drachen.
Erst am Nachmittag verließen wir den Park. Wir wollten noch einen weiteren Tempel und eine Kirche besichtigen.
Leider war der Shri Chamundeshwari Devi Temple eine halbe Stunde Fahrt entfernt und auf einem kleinen Berg. Die St. Philomena’s Kirche lag einigermaßen auf dem Weg und so hielten wir dort nur für ein schnelles Foto.
Am Tempel machten wir wieder fleißig Fotos mit Indern. Beim Fotografieren des Tempels trat ich dann aus Versehen in Kuhscheiße, erschrak mich und verteilte sie beim Wegziehen auf Jakobs Fuß. Im Grunde traf es ihn dann sogar schlimmer. Leider hatten wir keine Tücher und mussten heftig lachen. Zum Glück hat Jakob sehr entspannt auf die Kuhscheiße am Fuß reagiert. Irgendwann haben wir dann eine Toilette gefunden.
Unser Tuk-Tuk-Fahrer hatte auf uns gewartet und brachte uns nach einiger Preisdiskussion zurück zum Hotel.
Dort buchten wir jeweils eine 90-minütige Massage. Wir waren am Tag zuvor im Spa-Bereich unseres Hotels gewesen und hatten uns nach den Preisen erkundigt. Es war natürlich im Vergleich zu Deutschland günstig, aber dennoch wollten wir schauen, ob wir noch mehr sparen konnten. Also fragte ich per Whatsapp bei einer Masseurin an, die ich bei GoogleMaps gefunden hatte. Sie war 5 Euro günstiger als unser Hotel. Witzigerweise stellte sich dann heraus, dass es sich um den Spa-Bereich unseres Hotels handelte.
Für Jakob war es die erste Massage in seinem Leben und ich hatte ihm vorher noch davon vorgeschwärmt. Daher war er motiviert, es auszuprobieren. Wir wurden in getrennte Zimmer geführt und durch die Wand konnte ich Jakob ständig reden hören. Ich wunderte mich schon und befürchtete, dass aus der Massage eine Unterhaltung geworden war.
Nach 90 Minuten war ich dann total neugierig, was da nebenan abgelaufen war. Bei Jakobs Erzählungen konnte ich meinen Ohren kaum trauen. Seine Masseurin hatte wohl direkt Gefallen an ihm gefunden und ihn die ganze Zeit angeflirtet und merkwürdige Fragen gestellt. Am Ende hatte sie sogar nach seiner Handynummer und einem Kuss gefragt. Wir mussten bei der Geschichte natürlich unglaublich viel lachen, weil es so verrückt war. Ausgerechnet bei seiner ersten Massage macht er so eine Erfahrung.
Dienstag 8.4.25
Heute mussten wir irgendwie ins 1,5 Stunden entfernte Bandipur kommen, wo unsere Safari starten sollte. Uns waren Taxis von 25-80 Euro angeboten worden. Im Endeffekt fanden wir tatsächlich ein Uber, was uns für 20 Euro fuhr.
Am Resort angekommen war noch keine Check-in Zeit und wir gingen eine Runde bei 32 Grad joggen. Nach dem Mittagessen startete dann unsere erste Safari um 15 Uhr. Das Ziel war natürlich die Sichtung eines Tigers. Diese gibt es hier zwar gehäuft, aber dennoch ist es nicht leicht, sie zu sehen.
Drei Stunden fuhren wir mit Jeeps durch den Park. Am Ende waren es Elefanten und ein Leopard, aber kein Tiger.
Am Abend wollten wir dann unsere Weiterfahrt nach Kochi planen und mussten feststellen, dass alle Busse bereits ausgebucht waren. Also spontanes Reisen ist in Indien nicht möglich. Im Endeffekt entschieden wir uns für eine Rückfahrt nach Mysore, um von dort nach Kochi zu kommen.
Mittwoch 9.4.25
Nachdem wir uns die halbe Nacht mit Schauen der Champions League um die Ohren geschlagen hatten, standen wir um 5.30 Uhr auf, um noch einmal auf Safari zu gehen. Angeblich war einmal ein Tiger in der Nähe, aber ansonsten sahen wir fast nichts außer Elefanten und Pfaue. Andere Reisende unseres Hotels hatten berichtet, dass sie am Vortag statt des Leoparden einen Tiger ganz nah gesehen hatten. Safari bleibt also Glückssache.
Wir hatten noch keine Ahnung, wie wir nach Mysore zurückkehren konnten. Wir waren zwar mit dem Uber gekommen, aber vom Nationalpark aus bekamen wir leider keinen Fahrer.
Das Hotel bot uns an, uns um 10.30 Uhr kostenlos zum Busbahnhof nach Gundlupet zu fahren. Dort stand bereits der öffentliche Bus abfahrbereit. Wir stiegen also direkt ein und fuhren für sehr wenig Geld ca. 1,5 Stunden zurück. Da wir nun bis abends auf den Nachtbus warten mussten, buchten wir noch ein Zimmer, wo wir uns aufhalten und etwas Schlaf nachholen konnten.
Um 21.30 Uhr ging es dann pünktlich im Schlafbus weiter. Dieser sah zwar etwas moderner aus, als die bisherigen (und war auch deutlich teurer), aber der Fahrer fuhr etwas wild und ruckelig, was das Schlafen etwas erschwerte. Wieder gab es kein Wlan und vor allem auch keine Toilette während der langen Fahrt.
Donnerstag 10.4.25
Um 9 Uhr morgens erreichten wir dann Kochi. Mit einem Tuk Tuk ging es nochmal 30 Minuten zum touristischen Zentrum. Dort durften wir direkt in unserem gebuchten Guesthouse einchecken.
Es waren um die 30 Grad, aber es fühlte sich viel unangenehmer an, als bisher. Kochi Fort ist sehr westlich und vor allem christlich. Es gab sehr viele Kirchen. Wir schauten uns die berühmten Chinesischen Fischernetze an, aber ließen die weiteren als Sehenswürdigkeiten deklarierten Orte aus. Stattdessen fuhren wir mit einer kleinen Fähre zu einem anderen Ortsteil von Kochi, um einen Badestrand zu finden. Der Besitzer der Unterkunft hatte uns dies empfohlen.
Ein Tuk Tuk brachte uns also zu irgendeinem Strand. Es war etwas merkwürdig. Hier waren kaum Leute. Im Grunde tummelten sich nur indische Paare zum Kuscheln hier. Außerdem war es sehr zugemüllt. Wir waren die einzigen im Wasser. Die Wellen waren ganz schön hoch.
Am Nachmittag fuhren wir zurück und aßen früh zu Abend, da wir noch Sport auf dem Programm hatten.
Als es dann einigermaßen kühler wurde, liefen wir 15 km, um für den Marathon zu trainieren.
Freitag 11.4.25
Wir hatten keinen konkreten Plan, aber Jakob wollte noch zu einem Gewürzmarkt. Also fuhren wir mit einem Tuk Tuk los. Allerdings gab es keinen richtigen Markt, sondern nur Geschäfte. Wir tingelten wieder einmal von Shop zu Shop, da der Fahrer uns darum bat. Denn für jeden Shopbesuch von uns, bekommt er Geld. Wir fuhren ca. eine Stunde mit ihm umher und waren in ca. sechs Shops. Gekostet hat es uns etwas mehr als einen Euro. Wir durften sogar ein Stück selbst mit dem Tuk Tuk fahren.
Am Nachmittag wollten wir dann weiter nach Alappuzha. Wir hatten uns für den öffentlichen Bus entschieden, was zuvor ja schon mal ganz gut funktioniert hatte. Mit einem Uber ging es dann zum Busbahnhof. Dort wurde uns auch direkt der richtige Bus gezeigt, aber irgendwie gab es hier ein anderes System. Wir konnten im Bus keine Tickets kaufen. Die Plätze waren alle bereits reserviert. Der Kontrolleur ignorierte uns konsequent. Es war sehr merkwürdig. Wir setzten uns mit unserem Gepäck also einfach irgendwo hin, bis es hieß, dass wir nach hinten müssten, weil dort reserviert sei. Wir klärten dann aber, so lange sitzen bleiben zu dürfen, bis die entsprechenden Gäste kamen. Dann ging es ab nach hinten. Jakob fand noch einen Sitzplatz, musste dafür aber mit einem Inder kuscheln. Ich musste stehen, konnte aber zwischendurch mal auf den Platz des Kontrolleurs, wenn er durch die Tickets kontrollierte. Nach der halben Fahrt konnten wir dann auch endlich eine Fahrkarte kaufen. Am Ende benötigten wir ca. 2,5 Stunden und hatten 80 Cent bezahlt. Für eine 1,5 Stunden Tuk Tuk Fahrt wurden 16 Euro verlangt.
Wir hatten ein Hotel mit Pool gebucht und kühlten uns nach der schweißtreibenden Ankunft erstmal ab.
Die Unterkunft lag direkt am Strand, an dem eine riesige Veranstaltung stattfand.
Abends mussten wir uns noch um die geplante Backwaters Tour für den nächsten Tag kümmern. Aber zum Glück schreiben alle Anbieter über Whatsapp auch abends zurück. Wir buchten also eine vierstündige Tour für 11 Uhr.
Samstag 12.4.25
Nach dem Frühstück im Hotel ging es mit einem Tuk Tuk zum Startpunkt unserer Backwaters Tour. Wir waren alleine auf einem Boot und wurden durch die Kanäle geschippert. Hierbei handelt es sich um Wasserkanäle und auf den Inseln dazwischen befinden sich richtige Dörfer.
Wir wussten nicht genau, was unsere Tour enthielt. Im Endeffekt fuhren wir 1,5 Stunden zu einem kleinen Restaurant und bekamen dort traditionelles Mittagessen. Anschließend ging es wieder zurück. Es war sehr entspannend, aber eine dreistündige Tour hätte vermutlich auch gereicht.
Zurück am Hotel hatten wir bereits ausgecheckt, weil es abends wieder mit dem Nachtbus weiterging. Wir durften aber den Pool noch nutzen, was bei den Temperaturen sehr angenehm war.
Mit einem Tuk Tuk fuhren wir zur Bushaltestelle, die nicht am angegebenen Ort war. Unser Fahrer war aber super nett und fand für uns die richtige Haltestelle. Pünktlich um 19.30 Uhr fuhren wir dann Richtung Madurai ab.
Sonntag 13.4.25
Wir erreichten Madurai morgens um 6.30 Uhr und konnten zu Fuß zu unserem Hotel gehen. Wir konnten leider nicht direkt aufs Zimmer und schliefen noch zwei Stunden in der Lobby. Gegen einen Aufpreis konnten wir aber endlich um 9 Uhr ins richtige Bett. Mittags ging es dann erst einmal Essen, bevor wir den Minakshi Tempel besuchen wollten. Es war mit 37 Grad sehr heiß. Dieser war leider über Mittag geschlossen und machte erst um 15.30 Uhr wieder auf. Es hatte sich bereits eine längere Schlange gebildet. Außerdem fanden Renovierungsarbeiten statt.
Daher liefen wir erst noch zur St. Mary’s Cathedral.
Zurück am Tempel hatte sich die Schlange schon fast aufgelöst. Aber man musste die Handys abgeben und Taschen durften auch nicht mit hinein. Also warteten wir bei den heißen Temperaturen in einer Menschengruppe, bis wir endlich alles losgeworden waren.
Dann wurden wir noch gescannt und mussten uns als Ausländer in ein Buch eintragen. Es war also alles ein bisschen aufwändig. Der Tempel war auch noch komplett eingerüstet, sodass man auch von außen keine wirklichen Fotos machen konnte, was sehr schade war.
Die Abgabe der Tasche und der Handys kostete zwar wenige Cents, der Tempel selbst aber erst einmal nichts. Es gab aber dann eine sehr lange Warteschlange nur für Hindus. Wir konnten im Endeffekt nicht viel spannendes sehen. So richtig gelohnt hattes es sich nicht. Wir wussten aber auch nicht, was für die Hindus hier so besonders war. Eine Freundin erklärte mir später, dass es einer der wichtigsten Tempels für Tamilen sei.
Montag 15.4.25
Um 11 Uhr fuhren wir mit einem Bus 2,5 Stunden weiter nach Tiruchirapalli. Wir hatten aufgrund der Hitze wieder ein Hotel mit Pool gewählt. Nach einem späten Mittagessen wollten wir uns ein wenig abkühlen. Leider begannen ab 16 Uhr Schwimmkurse im Hotel Pool. Es war interessant anzuschauen, weil es ein wenig chaotisch wirkte und von dreijährigen bis Jugendlichen alles dabei war. Hier wird übrigens mit Kraul begonnen. Brustschwimmen scheint man eher nicht zu kennen.
Eigentlich wollten wir am Anschluss noch zum Sri Ranganatha Swamy Temple. Allerdings informierte uns eine Teilnehmerin des Schwimmkurses, dass ein tamilischer Feiertag sei und der Tempel daher sehr voll. Sie empfahl uns am nächsten Vormittag erst hinzugehen.
Am Abend planten wir die Fahrten für die nächsten Tage und wie immer war schon wieder das meiste ausgebucht.
Dienstag 16.4.25
Nach dem Frühstück fuhren wir mit einem Uber zum Sri Ranganatha Swamy Temple. Natürlich musste man die Schuhe ausziehen. Der Boden war allerdings ultraheiß. An einigen Stellen gab es zum Glück Teppich. Es war auch relativ voll. Viele Menschen lagen am Boden und schliefen.
Zurück ging es mit dem Tuk Tuk. Dann gab es wieder ein verspätetes Mittagessen im Hotel. Eigentlich wollte ich noch in den Pool, aber es hatten wieder Schwimmkurse begonnen.
Um 17.40 Uhr sollte uns ein gebuchter Bus 1,5 Stunden bis nach Thanjavur bringen. Wir standen am Busbahnhof und warteten. Es war laut und voll. Als der Bus nicht kam, kontaktierte ich die angegebene Nummer vom Fahrer. Er schrieb mir, dass er auf dem Weg sei und nur noch 20 Minuten benötigen würde. Nach einer Stunde wurden wir dann doch etwas unruhig. Bis auf den ersten Bus auf unserer Reise waren alle anderen pünktlich gewesen. Als der Fahrer endlich wieder erreichbar war, erklärte er, dass der Bus kaputt sei und wir mit einem anderen fahren sollten. Allerdings gab es für diesen Tag keine Verbindung mehr. Zum Glück hatte Jakob vorher schon einmal Uber geprüft und tatsächlich fanden wir einen Fahrer, der uns für 20 Euro direkt nach Thanjavur brachte.
Dort hatten wir ein eher günstiges Hotel.
Mittwoch 17.4.25
Um 8 Uhr klopfte es an die Tür und man brachte uns abgepacktes Frühstück aufs Zimmer. Natürlich indisch und scharf.
Wir fuhren vormittags zum Brihadishvara-Tempel. Wieder war der Boden sehr heiß.
Nach der Besichtigung und einem Eis ging es zum Bahnhof. An den Gleisen angekommen kam uns eine alte Frau entgegen, die stürzte und daraufhin im Gesicht blutete. Wir versuchten ihr aufzuhelfen und waren irritiert, dass niemand anderes kam. Jakob lief zu ein paar Tuk Tuk-Fahrer, die uns sahen und musste sie mühsam überzeugen, zu helfen. Wir gab der Frau ein Taschentuch für das Blut, konnten uns aber nicht mit ihr verständigen. Die Männer gaben ihr Wasser. Sie sollte trinken, aber wusch sich nur das Blut ab. Es war wirklich traurig und wir konnten nichts tun.
Um 14.45 Uhr fuhren wir dann 2,5 Stunden mit dem Zug nach Chidambaram. Wir saßen in einem Abteil, wo man theoretisch auch schlafen konnte. Es waren Betten für uns reserviert. Aber mitten am Tag hatten wir keine Lust. Der Zug war auf jeden Fall sehr pünktlich.
In Chidabaram gab es keine guten Hotels und wir hatten daher ein Guesthouse gebucht. Abends liefen wir auch schon einmal am Nataraja-Tempel vorbei.
Ich wurde gefragt, ob ich noch nie eine Kuh gesehen hätte, als ich ein Foto machte.
Donnerstag 18.4.25
Nachdem wir die halbe Nacht wieder Fußball geschaut hatten, schliefen wir entsprechend lange.
Frühstück war dann auch eher Mittagessen. Gegen 13.30 Uhr wollten wir dann nochmal bei Tageslicht zum Tempel, hatten aber leider die Öffnungszeiten vercheckt. Zum Glück waren wir schon am Abend vorher da, denn ansonsten hätte sich der Stopp in Chidabaram gar nicht gelohnt.
Um 15 Uhr fuhren wir mit einem Schlafbus 1,5 Stunden nach Pondicherry (oder auch Pudicherry). Nach dem letzten Buserlebnis hatte ich etwas Sorge, dass dieser auch nicht kommen würde, aber es ging dann doch alles gut. Leider hatten wir etwas Verspätung und ich war ein wenig spät dran mit einem Arbeitscall, den ich dann im Tuk Tuk auf dem Weg zum Hotel beginnen musste. Der Fahrer wollte aber einfach nicht aufhören zu hupen. Es war schrecklich laut und unangenehm. Dafür hatten wir einen richtigen Glücksgriff mit dem Hotel. Es war noch ganz neu mit einem Pool auf dem Dach und dennoch günstig.
Bei den heißen Temperaturen war es einfach nur schön, die Zeit im Pool zu genießen.
Freitag 19.4.25
Wir hatten Pläne, aber am Ende wurde es ein chilliger Tag. Jakob war etwas am Kränkeln und wir hatten ursprünglich seinen Marathon geplant.
Am Nachmittag haben wir uns eine belgische Waffel mit Nutella gegönnt und abends an der Promenade zu Abend gegessen. Andere europäische Touristen waren auch hier mal wieder Fehlanzeige.
Samstag 20.4.25
Jakob war immer noch nicht wieder fit und so wurde es ein weiterer entspannter Tag. Ich ging nachmittags in den Pool und spielte mit ein paar indischen Kindern. Anschließend kam ich mit den Eltern ins Gespräch, die aus Chennai kamen. Sie erzählten mir viel über das indische Schulsystem. Hier sind mindestens 45 Kinder in einer Klasse. An der Schule der Töchter sind 10.000 Schüler. Außerdem luden sie uns zum Essen ein, wenn wir nach Chennai kommen, was auch noch auf unserer Route lag.
Sonntag 21.4.25
Auf Empfehlung der indischen Familie fuhren wir vormittags mit einem Tuk Tuk zum Auroville. Hierbei handelt es sich um eine spirituelle Planstadt, in der Nationen und Religionen keine Rolle spielen. Das Streben nach Harmonie stellt den Grundgedanken dar. Zum Meditieren gibt es eine riesige golde Kugel. Leider bekamen wir so spontan hierfür keine Karten mehr.
Vor Ort hatten wir eine geführte Tour machen wollen, aber man benötigte mindestens vier Teilnehmer. Daher liefen wir schließlich die 1,5 km zum Viewpoint Matrimandir. Dadurch konnten wir aber auch nicht wirklich sehen, wie die Bewohner der Planstadt hausen.
Während unseres Ausflugs rief die indische Familie an. Die Frau war Christin und wir hatten erzählt, dass wir Ostereier kaufen wollten. Sie hatte für uns welche gekauft und an der Rezeption hinterlegt.
Als wir zurückkamen wurde uns eine Schachtel mit zwei großen Schokoeiern überreicht. Das war voll lieb. Wir haben sie dann im Hotelzimmer versteckt und der andere musste suchen.
Montag 21.3.25
Heute war endlich Marathontag. Das Ziel war es am Ende 42,19 km auf der Uhr stehen zu haben. Wir starteten um 7.30 Uhr mit den ersten 12.5 km. Wir liefen 1,5 km zur Promenade von Pondicherry, da hier keine Autos fuhren und genug Platz zum Laufen war. Obwohl es noch früh war, war es mit 30 Grad schon ziemlich heiß und es gab leider wenig Schatten. Zum Glück hatte bereits ein Café geöffnet, sodass wir Wasser kaufen konnten. Dennoch gingen wir auch ein Stück, um nicht zu überhitzen. Zurück im Hotel frühstückten wir erstmal und machten ein Nickerchen im Zimmer. Die Hitze hatte uns schon ganz schön mitgenommen.
Um 11 Uhr und somit viel zu spät starteten wir wieder. Vor allem Jakob hatte große Probleme mit der Hitze und er war laut seiner Uhr bereits im höchsten Pulsbereich. Daher gingen wir auch wieder häufiger, um nicht zu überhitzen. Am Ende hatten wir 25 km auf der Uhr.
Nun stand eine längere Pause an. Wir kühlten uns im Pool ab. Nachmittags brauchten wir Essen und beschlossen zu einer französischen Bäckerei an der Promenade zu gehen, die wir beim Laufen gesehen hatten. Hier gab es leckere Baguettes. Wir legten also nochmal 5 km spazierend zurück.
Abends um 20 Uhr ging es dann nach Sonnenuntergang auf die letzten 12 km. Es war natürlich noch warm, aber ohne die Sonne viel angenehmer, sodass wir wieder mehr laufen konnten.
Schließlich schafften wir es auf unsere 42,19 km. Insgesagt hatten wir über sechs Stunden dafür gebraucht.
Obwohl der Pool eigentlich offiziell geschlossen war, kühlten wir uns nach der letzten Runde auf dem Dach mit Blick über die Stadt ab.
Dienstag 22.3.25
Heute wollten wir nach Mamallapuram zum Küstentempel. Natürlich hatten wir uns wieder nicht rechtzeitig um Busse gekümmert. Die Stadt lag knapp zwei Stunden von Pondicherry entfernt. Man hätte vermutlich sogar mit einem öffentlichen Bus fahren können. Aber Uber war mit 15 Euro so günstig, dass wir ein klimatisiertes Fahrzeug bevorzugten. Wir hatten keinen Zeitstress und starteten ganz entspannt nach dem Check-out um 12 Uhr.
Wir waren von unserem günstigen Hotel in Pondicherry natürlich etwas verwöhnt und mussten jetzt mit einer einfacheren Unterkunft vorlieb nehmen. So wirklich an die Hitze hatten wir uns auch noch nicht gewöhnt.
Auf einer Dachterrasse aßen wir mit Blick auf den Strand zu Abend. Wir waren die einzigen Gäste und von außen war das Café schwer zu finden. Aber eigentlich war es wirklich schön und das Essen lecker.
Obwohl wir beide faul waren, liefen wir noch am Strand entlang zum Küstentempel. Eigentlich kostet dieser Eintritt, aber irgendwie sind wir am Strand einem zugemüllten Trampelpfad gefolgt und waren dann bereits auf dem Gelände. Soo spannend war es jetzt aber auch nicht, dass sich der Eintritt gelohnt hätte.
Mittwoch 23.3.25
Ähnlich wie in Hampi gab es in Mamallapuram noch andere alte Gebäude zu entdecken. Aber es war mal wieder drückend heiß. Wir kamen vorbei an Kirshnas Butter Ball, Descent of the Ganga River / Arjuna’s Penance, Lighthouse, am Felsentempel und am Rathas. Den Eintritt sparten wir uns wieder, da man fast alles von der Straße aus fotografieren konnte.
Für den Rückweg war es uns zu heiß und wir fuhren Tuk Tuk. Dann ging es weiter mit einem Uber nach Chennai. Die Fahrt dauerte über eine Stunde und kostete nur 7 Euro.
Eine Freundin aus Deutschland hat Verwandtschaft in Chennai. Sie organisierte, dass wir bei ihrer 70-jährigen Tante übernachten konnten. Diese wohnte mit einer Haushälterin zusammen. Außerdem war noch eine weitere Besucherin dort, aber keiner sprach Englisch. Wir versuchten es mit einer Übersetzer-App, aber die Tante dachte immer, sie solle mit jemandem telefonieren und hielt sich das Handy ans Ohr. Im Endeffekt musste meine Freundin am Telefon übersetzen.
Essensangebote hatten wir zunächst abgelehnt, weil wir Angst hatten, dass es zu scharf für uns ist. Aber am Ende wurden wir dann doch bekocht. Es gab leckeres Mittag- und Abendessen, was uns zum Zimmer gebracht wurde.
Abends fuhren wir noch zu einem Bowlingcenter und spielten drei Runden, bevor es um 23 Uhr zurück und ins Bett ging.
Donnerstag 24.3.25
Wir hatten bereits befürchtet, dass man uns aus Nettigkeit Frühstück bringt. Nur leider war es mit 7.30 Uhr viel zu früh und wir waren noch am Schlafen. Dennoch war es wirklich lieb von der Tante.