Tansania – Safari & Sansibar

Nach meiner Kenia-Uganda-Rundreise ging es direkt mit einer G-Adventures Camping-Rundreise in Tansania weiter. Um 18.30 Uhr wurden meine Freundin und ich in Nairobi zum Flughafen gebracht. Da wir in verschiedene Terminals mussten (sie flog nach Hause), trennten sich unsere Wege schon bei Ankunft. Mein Flug war eigentlich für 20 Uhr geplant, wurde dann aber auf 22.50 Uhr verschoben. Witzigerweise traf ich meine Freundin nach Durchlaufen der Pass- und Sicherheitskontrolle wieder, da unsere Gates nebeneinander waren. Im Endeffekt hob mein Flieger erst um 23.50 Uhr ab, benötigte aber auch nur 50 Minuten zum Kilimanjaro Flughafen in Tansania. Es war ein kleines Flugzeug. Ein Teil der Passagiere stieg mit mir aus, der Rest flog weiter nach Dar es Salaam. 

Der Flughafen war winzig, obwohl er für internationale Flüge ist. Arusha selbst hat einen noch kleineren Flughafen, der nicht für Flüge in andere Länder geeignet ist.

Pass- und Visakontrolle gingen umproblematisch und schnell. Auch das Gepäck kam zügig. Mein vorgebuchtes Taxi wartete bereits. 

Auf einer gut ausgebauten Straße ging es gefühlt ziemlich geradlinig 45 Minuten bis nach Arusha. Tagsüber dauert es etwas länger. Ich kam kurz nach 2 Uhr in der Outpost Lodge an und fiel direkt ins Bett. Zum Frühstück musste ich natürlich aufstehen. Ich klärte noch ab, ob ich im gleichen Zimmer bleiben konnte. Denn die erste Nacht gehörte nicht zur Rundreise. Wenn man kein Einzelzimmer bei G-Adventures bucht, wird einem, falls vorhanden, eine andere alleinreisende Frau für ein Doppelzimmer zugeteilt. Ich hatte Glück und durfte die zweite Nacht ebenfalls alleine verbringen. 

Eigentlich hatte ich mich tagsüber bei Sonnenschein an den Pool legen wollen, aber die Wettervorhersage stimmte mit der Wirklichkeit nicht überein. Es war eher frisch und bedeckt. Also verbrachte ich den ganzen Tag hauptsächlich schlafend auf dem Zimmer.

Nachmittags wollte ich eine Runde joggen gehen und erkundigte mich an der Rezeption, ob es sicher sei. Mir wurde empfohlen wirklich gar nichts mitzunehmen. Mein Plan war 2,5 km in eine Richtung zu laufen und dann wieder umzukehren, damit ich mich nicht verlief. Im Endeffekt musste ich ein paar Mal abbiegen, um eine Art Bürgersteig nutzen zu können, wodurch mir auf dem Rückweg gelegentlich Zweifel kamen, ob ich noch auf dem richtigen Weg war. Nach 5 km kam ich zum Glück wieder an der Unterkunft an.

Um 18 Uhr fand das Willkommenstreffen von G-Adventures statt. Wir waren 14 Reisende, die außer mir alle aus englischsprachigen Ländern kamen. Der Altersschnitt war erstaunlich hoch. Ich hatte bei einer Camping-Reise eher jüngere Teilnehmer erwartet. Nach den ersten wichtigen Informationen aßen einige Reisende inklusive mir noch in der Unterkunft zu Abend und lernten sich so besser kennen.

Am nächsten Morgen war die Abfahrt für 8 Uhr angesetzt. Nach der Kenia-Uganda-Rundreise war das fast wie Urlaub. Wir fuhren aufgeteilt auf zwei Jeeps drei Stunden nach Mtu wa Mbu. Dort waren unsere Zelte auf einem Campingplatz bereits aufgebaut. Matratzen und Kopfkissen wurden auch bereitgestellt. Wir mussten nur Schlafsäcke mitbringen. Nachdem wir unsere Taschen abgestellt hatten, brachen wir zu einem Dorfspaziergang auf.

Wir bekamen Reis- und Bananenanbau erklärt, besuchten Künstler, bewunderten Holzschnitzereien, bekamen erklärt, wie man Bananenbier braut und schlussendlich wurde uns ein leckeres Mittagessen serviert. 

Anschließend wurden wir von unseren Jeeps eingesammelt und machten unsere erste Safari im nahegelegenen Lake Manyara Nationalpark. Dieser ist bekannt dafür, dass die Löwen oft auf den Bäumen liegen. Wir bekamen leider keine zu sehen. Dafür aber sehr viele Paviane und Elefanten hautnah.

Gegen 18 Uhr kehrten wir in unser Zeltlager zurück. Es war noch Zeit für eine Abkühlung im kalten Pool, bevor es um 19.30 Uhr Abendessen gab.

Am Montag fuhren wir wieder um 8 Uhr los. Das Ziel hieß diesmal Serengeti. Es stand uns eine lange Fahrt bevor. Zunächst passierten wir das Ngorongo Gebiet. Dort hielten wir am Kraterrand für ein Foto. Der Krater selbst stand aber auch noch auf unserer Liste auf dem Rückweg.

Die Fahrt wurde anschließend sehr holprig und vor allem sehr staubig. Mitten im nirgendwo stand dann ein Schild, dass ab hier der Serengeti Nationalpark beginnt. 

Gegen 13 Uhr erreichten wir mit vielen anderen Jeeps einen Platz zum Mittagessen. Hier gab es Tische, Toiletten, einen kleinen Shop und den offiziellen Zugang in den Nationalpark.

Die weitere Fahrt war dann im Grunde schon ein Game-Drive. Wir fuhren also nicht direkt zum Camp, sondern hielten gezielt Ausschau nach Tieren. Die Landschaft war ganz anders als die Masai Mara. Es war sehr trocken und das Gras kurz. Zudem gab es kaum Bäume. Man konnte eine weite Fläche überblicken. Gelegentlich tauchten ein paar Felsen auf. Wir hatten einen sehr glücklichen Tag erwischt. Neben Hyänen sahen wir Löwen- und sogar Gepardenbabys. Zum Abschluss konnten wir sogar einen Leoparden finden, der oben auf einem Felsen thronte.

Gegen 18 Uhr erreichten wir dann unseren Campingplatz mitten in der Serengeti. Die Zelte waren natürlich schon aufgebaut. Ansonsten gab es einen Waschraum mit kalten Duschen, einen Kochbereich und ein Gebäude mit Sitzplätzen zum Essen. Da wir alle sehr staubig waren, gab es eine kurze kalte Dusche, wobei das Wasser erträglich war. Die Nächte waren auf jeden Fall deutlich frischer als die Temperaturen tagsüber.

Um 19.30 Uhr wurde das Abendessen serviert. Danach verzogen sich auch fast alle schon in die Zelte, da wir sehr müde von der langen Fahrt waren.

Der nächste Tag war nur für Safari vorgesehen und diese begann bereits um 7.30 Uhr. Obwohl wir dachten, dass wir am Vortrag schon alle Highlights gesehen hatten, wurden diese nochmal übertroffen. Es begann mit Giraffen, die ganz nah waren. Im Anschluss sahen wir einen Leoparden auf einem Baum. Als nächstes befanden wir uns inmitten einer großen Elefantenherde. Kurz darauf kam eine Büffelgruppe hinzu. Zu guter letzt fanden wir dann auch noch eine Löwin auf einem Baum. Nach diesem Höhepunkt gab es an einem Picknickplatz Mittagessen. Mutige Mäuse kamen ganz nah an die Tische heran.

Danach fuhren wir noch zwei Stunden weiter, fanden jedoch kaum noch Tiere. Plötzlich lief aber vor uns auf dem Weg ein Serval. Diese sind nur selten zu finden. Leider konnten wir nicht schnell genug die Kameras zücken. So blieb nur ein Foto von hinten.

Um 17 Uhr waren wir zurück am Camp und um 19.30 Uhr gab es Abendessen.

Der nächste Tag begann mit frühem Aufstehen. Abfahrt war bereits um 6.30 Uhr. Wir mussten den ganzen Weg zurück zum Ngorongo Krater fahren. Dabei nutzten wir den Weg bis zum Ausgangstor der Serengeti natürlich wieder für Tierbeobachtungen. Wir fanden eine Hyäne und eine Löwenfamilie mit spielenden Babys sowie Elefanten.

Anschließend ging es zielstrebig zum Krater, in den nur eine Straße hineinführt. Die Tiere, die hier leben, verlassen den Ort nicht, da es hier ausreichend regnet. Das Wetter ist sehr windig. Wir gingen wieder auf Safari. Es bestand die Möglichkeit Nashörner zu sehen. Leider war das einzige, das wir fanden viel zu weit weg für ein Foto. Ansonsten konnten die Tiere uns nicht so wirklich überzeugen, da wir von den vorherigen Tagen zu verwöhnt waren.

Viele Tiere waren sehr weit weg. Wer sieht das Nashorn auf dem rechten Bild?

Dennoch war die Landschaft sehr abwechslungsreich. In der Mitte vom Krater befand sich ein großer Salzsee.

Um 16.30 Uhr erreichten wir unseren neuen Campingplatz auf dem Kraterrand. Diesmal gab es warmes Wasser, sodass ich endlich wieder Haare waschen konnte. Die Nacht sollte aber sehr kalt werden, weshalb wir zusätzliche Decken bekamen. Ich zog alles, was ich an Kleidung mitgebracht hatte, in mehreren Schichten übereinander, um die Nacht zu überleben.

Abendessen gab es wie immer um 19.30 Uhr.

Am nächsten Morgen verließen wir den Krater um 7 Uhr Richtung Arusha. Nach ein paar Stunden Fahrt wollte der Jeep dann nicht mehr so richtig. Zum Glück waren wir in der Nähe einer Tankstelle und so kam schnell ein Mechaniker und das Problem konnte nach ungefähr einer halben Stunde behoben werden. 

Auf dem Weg machten wir noch einen Zwischenstopp bei einem G-for-Good-Projekt. Uns wurde gezeigt, wie Öfen mit Dunstabzug in die Hütten gebaut wurden, damit die Familien nicht in dem Qualm leben.

Diesmal gab es um 12 Uhr schon ein frühes Mittagessen und kurz nach 13 Uhr erreichten wir auch schon wieder den Ausgangspunkt unserer Reise in Arusha. 

Mein Flug nach Sansibar war noch für den gleichen Tag um 20.20 Uhr geplant. Den Transfer zum Flughafen hatte ich auch über G-Adventures gebucht. Mein Guide erklärte mir, dass mein Flug bereits um 19.40 Uhr starte und ich deswegen um 15.40 Uhr abgeholt werde. Ich hatte mich zwar gewundert, dass ich keine Info über die Zeitänderung von meiner Reiseagentur erhalten hatte, aber nahm es erstmal so hin. 

Am Flughafen musste ich allerdings feststellen, dass mein Flieger nicht auf dem Bildschirm stand. Auf Nachfrage wurde mir mitgeteilt, dass die Inlandsflüge nicht eingeblendet würden. Ich solle einfach warten bis zwei Stunden vor Abflug der Schalter aufmache. Zum Glück tat ich dies nicht, sondern schrieb direkt eine Mail an meine Reiseagentur. Gleichzeitig prüfte ich auch schon im Internet die Abflüge und meine gebuchte Flugnummer. Es stellte sich heraus, dass mein Flug gestrichen wurde, meine Agentur aber auch nicht informiert wurde. Sie buchten mir direkt einen neuen Flug, der am gleichen Tag noch um 22.30 Uhr startete. 

Nach 50 Minuten erreichten wir Sansibar. Über meine Unterkunft hatte ich einen Taxi-Transfer gebucht. Auch hier verlief die Gepäckausgabe sehr schnell, da es ein kleines Flugzeug war und einige noch weiter nach Dar es Salaam flogen. Mein Taxifahrer wartete bereits und so war ich um 1 Uhr nachts an meiner Unterkunft Badolina Bungalows in Nungwi.

Früh aufgewacht nutzte ich die Zeit, um eine Runde am Strand zu joggen. Der Sand war weiß und das Wasser blau, aber überall lag Seegras. Zurück in der Unterkunft gab es ein leckeres Frühstück. Anschließend gab ich fast alle meine Sachen in die Wäsche, da alles staubig war.

Den restlichen Tag nutzten ich zum Entspannen am Pool.

Der Strand konnte sich bei Flut aber doch sehen lassen. Da war das Seegrad dann verschwunden.

Am späten Nachmittag genoss ich zunächst eine Massage, bevor ich ein bisschen die Gegend auskundschaftete. Mir fiel auf, dass überall Massai herumliefen, also eine kenianische Volksgruppe, die sich traditionell in Tücher wickelt und oft mit einem Stab in der Hand anzutreffen sind, da sie hauptsächlich von der Tierzucht leben. Nur gab es hier keine Tiere zum Hüten und wir waren auch nicht in Kenia. Oft traf man sie auch an, wie sie Personen begleiteten. Daher glaubte ich in meiner Naivität, dass sie zum Schutz oder als Guides unterwegs seien. Es dauerte eine zeitlang, bis ich jemanden fand, der mich aufklärte. Mir war überhaupt nicht klar, dass auf Sansibar ein reger Sextourismus herrscht. Ältere Frauen bezahlen die Massai für gewisse Dienste. Genau genommen waren es auch eigentlich keine echten Massai. Sie „verkleideten“ sich nur für die Touristen als solche.

Abens wurden Sunset-Bootstouren angeboten. Aber auch ohne diese konnten sich die Sonnenuntergänge sehen lassen.

Am Abend ging ich auf eine Party im Istanbul, die nicht sonderlich gut besucht war. Neben vielen Massai gab es auch weibliche afrikanische Prostituierte. Sie waren aber nicht traditionell sondern ganz im Gegenteil aufreizend gekleidet. Im Endeffekt waren mehr Prostituierte als Touristen auf der Party. Es war erstaunlich wie viele Männer und Frauen sich darauf einließen.

Gegen zwei Uhr ging es dann mit Einheimischen nochmal weiter ins Jambo. Dort waren allerdings außer mir nur noch Afrikaner. Das schien aber niemanden zu stören. Auf einem Motorrad als Taxi fuhr ich später zurück zum Hotel.

Nach einiger Zeit waren dann die ersten Rückenflossen zu sehen. Dann musste es schnell gehen. Sobald der Guide rief „jump in“, startete die Schnorchelei. Da die Delfine recht schnell wieder tiefer tauchten, mussten wir immer wieder schnell zum Boot zurück, um weiterzufahren. Waren es beim ersten Stop nur drei Tiere, fanden wir kurz darauf eine große Familie mit über 20 Delfinen. Zwischenzeitlich kamen wir den Tieren richtig nah.

Anschließend gab es einen normalen Schnorchelstopp. Danach fuhren wir weiter zu einer Sandbank, wo wir Früchte serviert bekamen. Kurz darauf ging es zurück zum Ausgangspunkt. Ungefähr drei Stunden waren wir unterwegs.

Nachmittags gab es wieder eine Massage und dann ging es zur Party im Coccobello.

Für Montag stand nichts außer Strand und Sport an. Abends sollte eine Party im Africana sein, aber die Musik wurde schon um Mitternacht ausgemacht. Scheinbar hatten sich zu viele Touristen beschwert.

Am Dienstag musste ich dann um 10 Uhr auschecken. Vorher joggte ich nochmal am Strand entlang. Diesmal aber Richtung Kendwa. Auch wenn ich nicht viel vom Nachbarort von Nungwi gesehen habe, gefiel mir allein der Strand schon nicht so gut. Er war viel größer und hatte nicht diese schönen kleinen Buchten.

Bevor ich um 18.30 Uhr von meinem Taxi abgeholt wurde, traf ich mich noch mit einem Briten aus der ersten Rundreise auf ein Getränk. Dann hieß es Abschied nehmen von Sansibar.

Fazit: Die Serengeti konnte mich von der Tierwelt stärker überzeugen als die Masai Mara. Wir hatten einfach viel mehr Highlights, obwohl die Landschaft viel dürrer wirkte. Die Reisegruppe in Kenia war zwar angenehmer, dennoch war die Tansania-Tour auch sehr gelungen und gut organisiert. Sansibar ist für mich persönlich einer der schönsten Orte, an denen ich bisher war. Ich habe mich total in den Ort Nungwi verliebt: weißer Sandstrand, türkises Meer und viele kleine sandige Straßen ohne große Hotelklötze.